31.01.2022

Waterdrop auf dem Weg zum Unicorn: 60 Mio. Euro Investment für Wiener Startup

Das Wiener Microdrink-Startup Waterdrop schließt seine Series B-Investment-Runde ab und macht sich damit zum Unicorn-Anwärter.
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Martin Murtay, CEO und Gründer, Christoph Hermann, CDO und Mitgründer, Henry Murray, CMO und Mitgründer | (c) Waterdrop
Martin Murray, CEO und Gründer, Christoph Hermann, CDO und Mitgründer, Henry Murray, CMO und Mitgründer | (c) Waterdrop

2016 gegründet legte das Wiener Startup Waterdrop mit seinen Brause-Würfeln in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Wachstumskurs hin. Vor nicht ganz einem Jahr verkündete man den symbolischen millionsten Kunden. Ende des Jahres war bereits von 1,5 Millionen Kund:innen und einem Jahresumsatz von an die 90 Millionen Euro die Rede. Das Startup macht zwar den Großteils seines Umsatzes online, physische Stores in Städten wie London, Paris und New York zeigen aber eindeutig die Ambition: Es soll hoch hinaus gehen. Und diese Message kommt an. Vor ein paar Monaten verglich die US-Forbes das Unternehmen mit Red Bull.

Waterdrop-Gründer Murray: “auf dem Weg zum Unicorn”

Untermauert wurde das große Ziel nun mit einer Series B-Finanzierungsrunde in der Höhe von 60 Millionen Euro. Spätestens damit macht sich das Wiener Startup zum Unicorn-Anwärter. Die genaue Bewertung der aktuellen Finanzierungsrunde wurde nicht genannt. Co-Founder und CEO Martin Murray bestätigt aber gegenüber dem brutkasten, man sei “auf dem Weg zum Unicorn”. Den Lead in der Runde übernahm der VC Temasek Holdings aus Singapur, dessen Portfolio stolze 241 Milliarden Euro Wert ist. “Sie steigen üblicherweise in späteren Runden ein, sehen aber enormes Potenzial in uns und wollen uns zum globalen Category Leader für Hydration pushen”, verrät Murray. Die Bestandsinvestoren Bitburger Ventures (Deutschland) und Founders Future (Frankreich) zogen ebenfalls mit. Das Geld soll in die globale Expansion und in Forschung & Entwicklung fließen.

In einer Aussendung kommentiert Martin Murray: “Wir wachsen in ganz Europa stark und sind seit Mitte letzten Jahres auch in den USA erhältlich. In den nächsten Jahren werden wir unsere Expansion hauptsächlich in den USA und dann über Südostasien nach China fortsetzen. Wir sind stolz darauf, ein österreichisches Unternehmen zu sein, aber mittelfristig werden wir Büros in den USA, Paris, London, Brünn und Singapur haben”. Aktuell hat das Unternehmen 250 Mitarbeiter:innen, davon 100 in Österreich.

Neues “Drink-Tech”-Produkt nach Übernahme von Wiener Startup

Den Bereich Forschung & Entwicklung bzw. “Drink-Tech” baut Waterdrop unter anderem mit einem Zukauf auf. Das Unternehmen hat im vergangenen August das Wiener Flaschen-Startup Purgaty aufgekauft und zu “Waterdrop Technologies” gemacht. Das Unternehmen hatte eine Flasche entwickelt, deren Verschluss mittels LED UV-C-Strahlung generiert, die den Inhalt desinfiziert. Dieser Verschluss wird nun unter dem Markennamen “Lucy” verkauft und weiterentwickelt.

Nach einem Eine-Million-Euro-Investment im Rahmen der deutschen TV-Show die Höhle der Löwen seit der Dagmar Wöhrl an Bord ist, ist die nunmehrige Serie B-Runde erst die zweite Finanzierungsrunde, die Waterdrop publik macht. Wie viel Geld bei dazwischenliegenden Investments eingesammelt wurde ist nicht bekannt. Eigenen Angaben und dem Firmenbuch ist aber zu entnehmen, dass neben den bereits genannten Bitburger Ventures und Founders Future eine ganze Reihe weiterer VCs und Einzelinvestoren beteiligt sind, darunter der japanische Suzuki-Konzern oder Alexandre Arnault Sohn von Bernard Arnault, dem aktuell drittreichsten Mann der Welt.

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WhatAVenture wird Partner - Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons
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Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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