17.02.2021

Auf dem Weg zur wirtschaftlichen Wasserstoff-Produktion

Die Produktion von grünem Wasserstoff ist derzeit noch relativ kostspielig. Die Batterie-Technologie des niederländischen Startups Elestor soll das verbessern. Im Rahmen des VERBUND X Accelerator-Programms lotete VERBUND dessen Einsatz aus.
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Elestor: Mitarbeiter Alessandro mit einem Batterie-System des Startups - Wasserstoff-Produktion
(c) Elestor: Mitarbeiter Alessandro mit einem Batterie-System des Startups
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Grüner Wasserstoff gilt – nicht nur im Mobilitätsbereich – als eine der großen Zukunftstechnologien. Einer der von Experten immer wieder genannten großen Knackpunkte ist derzeit noch die Kostspieligkeit der Wasserstoff-Produktion. Daran, diese zu reduzieren, arbeitet auch VERBUND. Einen weiteren technologischen Ansatz sah man sich bei VERBUND Thermal Power nun im Rahmen des VERBUND X Accelerator-Programms genauer an: die Batterie-Technologie des niederländischen Startups Elestor speziell für Elektrolyseur-Systeme, also Anlagen zur Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mittels Elektrizität.

Geringere Kosten in der Wasserstoff-Produktion

“Bei unserem Projekt geht es um die Durchführung einer Machbarkeitsstudie mit dem Elektrolyseur-Batterie-System von Elestor. Dadurch erwarten wir uns viele Vorteile, die sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit unserer Elektrolyseur-Systeme auswirken soll”, erklärt Markus Koroschetz, Projektleiter bei VERBUND Thermal Power. “Mit dem System kann man den Elektrolyseur intensiver nutzen und damit die Kosten reduzieren”, ergänzt Elestor CEO Guido Dalessi.

Corona habe sich zwar auch in diesem Projekt als Hürde erwiesen, sagt Koroschetz, “trotzdem läuft es in der Zusammenarbeit sehr gut. Die Motivation im Team ist hoch und es macht offensichtlich allen Beteiligten Spaß”. Und Dalessi meint: “Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Teams ist exzellent. Das VERBUND-Team überraschte uns etwa damit, dass sie einen einzigartigen Aspekt unserer Technologie identifizierten, den nicht viele andere verstehen. Das ist eine gute Basis für die Kooperation”. Abhängig vom Ergebnis der Machbarkeitsstudie könnte als nächster Schritt ein Pilotprojekt folgen. “Wir blicken zuversichtlich in Richtung Entscheidung”, meint dazu Dalessi.

VERBUND X: Aus 300 Startups wurden sechs

Ursprünglich hatten sich mehr als 300 Startups aus 43 Ländern für die Teilnahme im VERBUND X Accelerator – the Energy & Infrastructure Innovation Platform beworben. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden schließlich sechs Teams bestimmt. Drei Teams werden dabei von VERBUND selbst gestellt, jeweils eines von den Partnern OMV, Post und BIG.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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