12.12.2019

Top 5 Prioritäten: Das wollen Developer von ihren Arbeitgebern

Mit ihrem Developer-Report 2019 legen WeAreDevelopers, MindTake Research und die Digitalisierungsagentur des Bundes (dia) die Ergebnisse einer Umfrage unter 950 Software-Entwicklern vor: Das wollen Developer von ihren Arbeitgebern wirklich.
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Developer-Report 2019: Was wollen Developer von ihren Arbeitgebern wirklich?
(c) Adobe Stock - deagreez

Der IT-Fachkräftemangel ist in aller Munde. Ein Blick auf die brutkasten-Jobplattform reicht aus, um zu wissen: Die viel zitierte “händeringende” Suche nach Software-Entwicklern ist in Österreichs Tech-Unternehmen Realität. Entsprechend wichtig ist für die Unternehmen die große Frage: Was wollen Developer von ihren Arbeitgebern eigentlich wirklich? Unter anderem das versuchten nun WeAreDevelopers, MindTake Research und die Digitalisierungsagentur des Bundes (dia) in ihrem 160 Seiten starken Developer-Report 2019 zu ergründen. 950 Entwickler mit 40 Nationalitäten wurden dazu bei der WeAreDevelopers-Konferenz in Berlin im Sommer befragt.

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Nur ein Drittel der Developer ist nicht auf Jobsuche

Eine Erkenntnis aus den Ergebnissen sticht dabei sofort heraus: Arbeitgeber, die gerade ausreichend Developer haben, können sich keineswegs in Sicherheit wähnen. Denn laut Studie war zum Zeitpunkt der Befragung überhaupt nur ein Drittel der Befragten nicht auf der Suche nach einem neuen Job [Anm. der Redaktion: Die HR-Ausrichtung der Konferenz, bei der befragt wurde, dürfte hierauf jedoch einen Einfluss haben]. Und selbst dieses Drittel sei einem Jobwechsel “nicht abgeneigt”, heißt es von WeAreDevelopers. Zurückgeführt wird dies auf Unzufriedenheit mit “diversen finanziellen oder gesundheitlichen Aspekten des Berufs”.

Was wollen Developer von ihren Arbeitgebern?

Nun aber zurück zur großen Frage: Was wollen Developer von ihren Arbeitgebern? Um sie zu beantworten, haben die Studien-Autoren die Top-5-Prioritäten bei der Berufswahl von Developern abgefragt:

  1. Ganz klassisch: Mit 78 Prozent Zustimmung unter den Befragten steht das Gehalt an erster Stelle.
  2. Work-Life-Balance: “Arbeitszeit und Flexibilität” holen mit 69 Prozent den zweiten Platz.
  3. An dritter Stelle stehen mit 56 Prozent die “emotionalen Arbeitsplatz-Aspekte” wie Entscheidungsfindungen und Konfliktlösungen in den Unternehmen.
  4. Team-Spirit: Die zwischenmenschlichen Beziehungen schaffen es mit 53 Prozent auf Platz 4.
  5. Komplettiert werden die Top 5-Prioritäten von der Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterbildung mit 52 Prozent Zustimmung.
Was wollen Developer von Arbeitgebern? Top-5-Prioritäten
(c) WeAreDevelopers

Warum wurde zuletzt der Job gewechselt?

Für die Studie wurde zudem abgefragt, was die treibenden Faktoren hinter dem letzten Jobwechsel waren:

  1. Auch hier steht das Gehalt mit 46 Prozent Zustimmung unter den Befragten an erster Stelle
  2. Platz zwei erreichen mit 37 Prozent hier die emotionalen Arbeitsbedingungen.
  3. Das Arbeitgeber-Image sowie das Image der neuen Position landen mit 34 Prozent auf Platz drei.
  4. Das Arbeitsplatz-Equipment fanden immerhin noch 29 Prozent der Befragten ausschlaggebend.
  5. Die flexiblen Arbeitszeiten holen bei den Jobwechsel-Faktoren mit 25 Prozent den fünften Platz.
  6. An Stelle sechs landen Bonusse und Gewinnbeteiligungen mit 22 Prozent Zustimmung.
Warum haben Developer ihren Job gewechselt?
(c) WeAreDevelopers
Was steht bei Developern hinter dem Jobwechsel?
(c) WeAreDevelopers

Was sind die Faktoren für einen Ortswechsel?

Ebenfalls abgefragt wurden bei den Developern die treibenden Faktoren für eine Relocation. Grundsätzlich seien 27 Prozent der Befragten “sehr begeistert” von der Vorstellung, eine Stelle im Ausland anzutreten, heißt es dazu. Mehr als die Hälfte wäre zumindest bereit – unter entsprechenden Umständen – die Wahl einer solchen Stelle in Betracht zu ziehen. Amhöchsten im Kurs stünden dabei die Städte Berlin, Wien, New York, Barcelona und London.

  1. An erster Stelle steht hier mit 86 Prozent Zustimmung die Aussicht auf Weiterentwicklung.
  2. Abermals nimmt das hohe Gehalt mit 85 Prozent eine entscheidende Position ein. Konkret erwarten sich befragte im Durchschnitt von einer Relocation eine Gehaltssteigerung um 70 Prozent.
  3. Die “Chance, einen aktiven Beitrag zu leisten” landet mit 77 Prozent auf Platz drei.
  4. Den vierten Rang hat die Aussicht auf einen höheren Lebensstandard mit 74 Prozent Zustimmung.
  5. Bessere Weiterbildungsmöglichkeiten folgen mit 67 Prozent auf Platz fünf.
Welche Faktoren spielen bei Developern für einen Ortswechsel eine Rolle?
(c) WeAreDevelopers

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

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Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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