11.10.2019

Warum gezieltes Wissensmanagement wichtig für KMU und Startups ist

Wissensmanagement kann KMU helfen, bestehende Herausforderungen zu bewältigen. Susanne Durst, Full Professor of Business Administration an der University of Skövde, erläutert im Interview die wichtigsten Eckpunkte dieser Herangehensweise und erklärt, was KMU und Startups von einander lernen können.
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Der Mittelstand kämpft mit zahlreichen Herausforderungen – von Digitalisierung bis zum Fachkräftemangel (mehr dazu unter diesem Link). Gezieltes Wissensmanagement und die Kooperation mit Startups kann hier Abhilfe schaffen, wie die internationale Expertin Susanne Durst im Gespräch mit dem brutkasten erläutert. 

Was sind die größten Herausforderungen, wenn es um Wissensmanagement in KMU geht?

Die größte Herausforderung ist zuerst mal das Bewusstsein dafür, dass man das Wissen wirklich managed. In kleineren Unternehmen wird das nicht groß in ein Wort gefasst, sondern einfach gemacht. Das bewusste Managen des Wissens kann aber auch helfen, entsprechende Ziele zu definieren – also zum Beispiel glücklichere Mitarbeiter, was gerade angesichts des Fachkräftemangels wichtig ist, oder das Akquirieren neuer Projekte. Außerdem ist es wichtig, das über die Jahre angebaute Wissen zu behalten. Gerade jüngere Leute haben oft den Ansatz, dies einfach in einer Software zu dokumentieren. Beim relevanten Knowledge geht es aber oft darum, wie Dinge gemacht und Geschichten erzählt werden – und das sollte innerhalb des Unternehmens mit den Menschen geteilt werden.

Wie teilt man das Wissen dann? Was sind die richtigen Vorgehensweisen und Tools?

Mitarbeitergespräche und Mentorenprogramme eignen sich vor allem dann gut, wenn man unterschiedliche Generationen zusammen bringt. Beide Generation können von einander lernen. Auch Storytelling-Aktivitäten eignen sich gut, sowie das teilen von Wissen über Text-, Audio- und Videoinhalte. Das ist leicht zu machen, aber man muss sich die Zeit dafür nehmen – und eben deshalb ist es wichtig zu wissen, warum man es eigentlich macht. Man muss ein Ziel im Auge haben.

Stichwort Mentorenprogramme: Wie spielt dies im HR-Bereich mit dem vielzitierten “Generationen-Clash” zusammen?

Besonders der HR-Bereich hinkt noch sehr hinterher und setzt noch sehr traditionelle Wege ein. Sie bauen nun ihre digitalen Skills auf, um die jeweiligen Generationen zielgruppenspezifischer ansprechen zu können. Dabei stellt sich auch nicht nur die Frage, wie die Mitarbeiter rekrutiert werden, sondern wie sich weiter entwickeln und länger im Unternehmen bleiben. Wenn man einen Mitarbeiter nicht behalten kann, dann sollte man ihn ziehen lassen, aber den Kontakt zu ihm halten – dabei geht es auch um “External Knowledge Retention“.

Stichwort: External Knowledge. Wie können in dieser Hinsicht KMU und Startups von einander lernen?

Traditionelle KMU können von Startups lernen, ihre Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien abzubauen. Startups wiederum können von den etablierten KMU das Durchhaltevermögen lernen und sehen, dass man irgendwann an eine Grenze kommt, an der man eine Entscheidung treffen muss. Diese Entscheidung lautet: Wollen wir weiter wachsen? Denn wenn wir weiter wachsen wollen, müssen wir uns auch bewusst sein, dass dies Konsequenzen mit sich bringt.

Viele Startups haben den Plan, das nächste Facebook zu werden…

Richtig, dabei warten sie auf den nächsten Investor und hoffen, das nächste Einhorn zu werden – das schaffen aber nur wenige. Hier hilft es auch, sich mit den bereits etablierten KMU auszutauschen und zu lernen: Was bedeutet es, wenn die erste Euphorie sich legt, man schon länger auf dem Markt ist und es daran geht, Aufgaben abzuarbeiten und bestehende Kunden zu halten. Hier können sich beide Seiten wunderbar austauschen.


KMU-Roadshow Österreich

Der brutkasten hat sich dieser Themen angenommen und unterstützt die heimischen KMU bei ihren Aufgaben. Ende August 2019 startete der brutkasten eine österreichweite Roadshow mit dem Ziel, KMU, Startups und Corporates zu vernetzen. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungsaustausch, die Präsentation von regionalen Best Practice-Beispielen und das Aufzeigen von Chancen der Digitalisierung, sowie der Kooperation mit anderen Unternehmen. Die KMU-Roadshow wird mit freundlicher Unterstützung der Austria Wirtschaftsservice (aws), Erste Bank und Sparkasse, Wiener Städtische Versicherung, A1 sowie Presono und SVEA Ekonomi und regionalen Partnern umgesetzt.


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Die Kurstafel:

🔨 US-Börsenaufsicht genehmigt Ethereum-ETFs endgültig

Es war letztlich nur mehr eine Formalität: Denn dass die US-Börsenaufsicht Ethereum-Spot-ETFs zulassen würde, war schon im Mai klar (siehe Crypto Weekly #141). Damals war die Entscheidung eine Überraschung, denn die meisten Beobachter:innen hatten frühestens mit einer Zulassung im Herbst gerechnet. Bitcoin-Spot-ETFs hatte die Börsenaufsicht einige Monate zuvor, Anfang Jänner, erstmals zum Handel zugelassen.

Im Mai folgte dann die Entscheidung zu den Ethereum-ETFs. Rein formal betrachtet, hatte die Behörde aber “nur” Änderungen von den Antragstellern auf diese ETFs verlangt. Die endgültige Zulassung war noch ausständig. Es hatte aber niemand mehr Zweifel, dass dies geschehen würde.

Diese Woche war es nun so weit. Am Montag erteilte die Börsenaufsicht die entsprechenden Genehmigungen. Und damit waren die Fonds, wie in den USA üblich, bereits am folgenden Handelstag verfügbar und konnten an der Börse gehandelt werden. Eine ganze Reihe an Ethereum-Fonds starteten dann am Dienstag in den Handel - und zwar von BlackRock, Grayscale, 21Shares, Fidelity, VanEck, Franklin Templeton, Bitwise und von Invesco/Galaxy Digital.

📈 Ethereum-Spot-ETFs starten in den Handel

Mit Dienstag waren somit erstmals ETFs in den USA handelbar, die direkt in Ether-Token investieren. Bisher mussten Anleger:innen auf sogenannte Ethereum-Futures-ETFs ausweichen. Diese investieren indirekt in Ether - indem sie Finanzprodukte (Futures) kaufen, die den Ether-Kurs nachbilden. Von den im Jänner zugelassenen Bitcoin-ETFs gab es schon gewisse Erfahrungswerte: Sie werden gemeinhin als sehr erfolgreich betrachtet. 

Unmittelbare Rückschlüsse auf die Ethereum-ETFs lassen sich dadurch aber nicht notwendigerweise ziehen. Allerdings: Dass die großen Vermögensverwalter, die im Jänner ihre Bitcoin-ETFs gestartet hatten, nun auch bei den Ethereum-ETFs dabei waren, lässt schon einmal vermuten, dass sie auch hier eine entsprechende Nachfrage wahrnehmen.

Der erste Handelstag verlief dann auch tatsächlich gut: Abzüglich Abflüssen wurden 107 Mio. US-Dollar in Ethereum-ETFs investiert. “Ein sehr solider erster Tag”, kommentierte Bloomberg-ETF-Analyst James Seyffart in einem Posting auf X. Am meisten Kapital floss dabei in die ETFs von BlackRock (rund 266 Mio. Dollar) und Bitwise (204 Mio. Dollar).

🧐 Der Grayscale-Effekt - jetzt auch bei Ethereum

Bei der Gesamtsumme zu berücksichtigen ist aber der Sonderfall Grayscale: Der Vermögensverwalter unterhielt bisher einen “Ethereum Trust”, den er nun in einen ETF umwandelte. Dadurch wurde es für Anleger:innen viel einfacher, Geld abzuziehen: Ein ETF kann jederzeit an der Börse verkauft werden, beim Grayscale Ethereum Trust war es deutlich komplexer, das eingesetzte Kapital wieder herauszunehmen. 

Gerade solche Anleger:innen, die bereits länger investiert waren, hatten somit einen Anreiz, nach dem Handelsstart der ETFs zu verkaufen. Daher verzeichnete der Grayscale-ETF tatsächlich Abflüsse in Höhe von 484 Mio. Dollar und lastete somit auch auf der Gesamt-Statistik. Überraschend ist dies nicht. Ganz ähnlich war es auch zu Jahresbeginn gelaufen, als Grayscale seinen Bitcoin-Trust in einen ETF umgewandelt hatte.

🤔 Was die ersten Zahlen bedeuten 

Was bedeuten diese ersten Zahlen nun? Sie sind sicherlich ein positives Signal. Gleichzeitig sollte man sie jedoch nicht überbewerten. Über den Erfolg der Ethereum-ETFs entscheiden nicht die ersten paar Tage. Ein klares Bild wird man erst über die nächsten Monate erhalten. 

Wie schon bei den Bitcoin-ETFs hoffen in der Krypto-Branche auch hier viele, dass die Ethereum-ETFs es professionellen Großanlegern einfacher machen, in Ether zu investieren. Deren Kapital, so die Hoffnung, treibt dann langfristig auch den Kurs an. Ob und in welchem Ausmaß dies eintreten wird, wird sich aber erst in Monaten und vielleicht sogar Jahren zeigen. 

Und der Ether-Kurs? Unmittelbar auf die Zulassungen oder auch auf den Handelsstart reagierte er kaum. Was durchaus Sinn ergibt, da die Genehmigungen eben nur mehr eine Formalität waren. Im weiteren Wochenverlauf ging es dann sogar abwärts, weshalb Ether mit einem Minus von fünf Prozent gegenüber den anderen großen Krypto-Assets eine Underperformance aufweist. 

Gut möglich, dass die Investor:innen vermuten, dass nach der Genehmigung der Ethereum-ETFs beim Ether-Kurs nun vorerst die Luft draußen ist - und ein nächster Impuls noch nicht erkennbar ist. Doch auch hier gilt: Dies bezieht sich hauptsächlich auf die Marktbewegungen in der eher kurzen Frist. Über die langfristigen Erfolgsaussichten der Ethereum-ETFs sagt es dagegen nichts aus.


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