09.04.2019

“2 Minuten 2 Millionen”: Warrify bläst Investment ab

Das niederösterreichische Startup Warrify konnte bei "2 Minuten 2 Millionen" gleich drei Investoren von sich überzeugen. In den weiteren Verhandlungen kamen die Gründer jedoch zum Entschluss, dass ein Investment zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn mache. Gründer Enzo Duit und Simon Hasenauer erklären warum.
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Warrify, Investment, 2 Minuten 2 Millionen, Garantie, Rechnung
(c) Gerry Frank - Simon Hasenauer und Enzo Duit hoffen auf eine herbstliche Investmentrunde.

Manchmal reicht ein zwei Minuten Pitch und die darauffolgenden 20 bis 30 Minuten nicht aus, um Investment-Deals zu finalisieren. Aufmerksame Beobachter von Startup-Shows, wie “Höhle der Löwen” oder dem österreichischen Pendant “2 Minuten 2 Millionen”, wissen bereits, dass sobald die Kameras aus sind, es erst richtig ernst wird. Deals verändern sich, brauchen Zeit und Prüfung oder kommen nicht zustande. Warrify aus Niederösterreich (bietet mittels Smartphone-App zentrale Verwaltung von Garantien und Rechnungen), das vor der Kamera gleich drei Investoren überzeugen konnte, ist ein weiteres Beispiel für die “Realität” abseits einer TV-Show.

+++ zum ausführlichen Nachbericht der aktuellen Sendung +++

Zu hohe Forderung der Investoren

150.000 Euro für 25.1 Prozent – das war der Deal auf den sich die Gründer Simon Hasenauer und Enzo Duit mit den Investoren Gschwandtner, Hilinger und Rohla in der Show einigten. Bei gemeinsamen Meetings und Verhandlungen sei man bei Warrify allerdings zu dem Schluss gekommen, dass der Deal aus “2 Minuten 2 Millionen” nicht zufriedenstellend ist. Für die vier Gründer stellte sich speziell die hochprozentige Anteilsabgabe als Problem für das Unternehmen heraus. “Zum jetzigen Zeitpunkt sind Förderungen, um die technische Entwicklung voranzutreiben, interessanter”, sagt Co-Founder Duit.

Förderung durch  Gründerservice

Auch Hasenauer stich in eine ähnliche Kerbe, wenn er sagt: “In den Folgegesprächen hat sich zunehmend herauskristallisiert, dass kein akuter Kapitalbedarf vorhanden ist, weshalb beide Parteien entscheiden haben, dass ein Investment zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zielführend ist.” Der Finanzbedarf wurde zum Teil durch eine Initiative des Accent-Gründerservice aufgestellt. Es handle sich dabei um eine mittlere fünfstellige Summe. “Bezüglich zusätzlichen Förderungen arbeiten wir bereits an Weiteren – auch hinsichtlich einer Investmentrunde im Herbst”, so Hasenauer.

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Vollzeit bei Warrify

Auch wenn es (bis dato noch) zu keinem Investment-Deal kam, sieht Hasenauer im TV-Auftritt einen Mehrwert für sich und andere Unternehmen. “Wir sind definitiv der Meinung, dass die Show jungen Startups eine tolle Möglichkeit gibt, sich zu vermarkten und ihren Bekanntheitsgrad zu steigern”, sagt er. Der junge Gründer hat seinen Job als Area Sales Manager Schweden bei einem Händler für Container und mobile Raumsysteme verlassen, um sich voll und ganz auf Warrify zu konzentrieren. Damit blieb er nicht alleine, wie man uns wissen lässt. Auch die drei anderen Co-Founder folgten seinem Beispiel, einzig Jan Kreuter arbeitet noch an seinem Master in Data Analytics in Warwick und stoße Vollzeit im Sommer dazu.

Neue Funktionen und POC

Die nächsten Schritte von Warrify können grob in zwei Säulen unterteilt werden: Produktentwicklung und Akquise von Usern und potentiellen Kunden. “Auf der technologischen Seite arbeiten wir intensiv daran demnächst weitere Funktionen, wie die Garantieverlängerung, als auch den Wiederverkauf von Produkten freizuschalten. Auf Kundenseite stehen wir in Kontakt mit unseren ‘LOIs’ und werden mit ersten Partnern eine Kooperation starten, in der ein ‘Proof of Concept’ (POC) entwickelt wird”, sagt Hasenauer zur Zukunft seines Startups.


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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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