29.08.2017

Waltz 7: Dusch-Tabs auf Erfolgskurs

Unter der Dusche so richtig entspannen - dazu fehlte Thomas Grüner ein geeignets Wellness-Produkt. Am US-Markt hatten sich Dusch-Tabs bereits etabliert und so gründete er das Startup Waltz 7, das nun auf dem europäischen Wellness-Markt reüssieren will.
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Duschbomben statt Entspannungsbädern - das Konzept von Waltz 7.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Auf Unternehmensebene lösen wir Probleme wie das Bedürfnis nach schneller Regeneration, das in unserer Gesellschaft rasant steigt. Wellness ist aber bisher mit Aufwand und hohen Kosten verbunden, außerdem gibt es für zuhause kaum neuartige Wellnessprodukte. Die Chance liegt in der Verbindung von Wellness und Convenience, also in der Einführung von neuen Konsumprodukten mit hohem Skalierungspotential im Zukunftsmarkt „Well-being“. Wir schaffen einfachen Zugang zu schneller und günstiger Erholung für jeden durch echte Produktinnovationen, wie unsere Wellness-Tabs.

Was ist das?

Unser erstes Produkt „Duschtabs“ haben wir entwickelt, weil Regenduschen Badewannen zunehmend als täglichen Rückzugsort verdrängen und ein Großteil keine Badewanne mehr hat oder einfach lieber duscht. Außerdem sind überparfümierte Duschgels derzeit das einzige “Wellness-Produkt“ für die Dusche. Die Chance ergibt sich, da es unzählige Badezusätze gibt, jedoch keinen Zusatz für die Dusche, obwohl mindestens 69% lieber duschen anstatt zu baden. Unser Lösungsansatz: Duschtabs für schnelle Erholung beim Duschen mit einem natürlichen Dufterlebnis in Tab-Form.

Wie entstand die Idee?

Die Idee zum ersten Duschzusatz kam mir beim Duschen während einer Geschäftsreise. Nach langen Arbeitstagen hatte der Spa-Bereich im Hotel oft bereits geschlossen. Da ich kein Freund der Badewanne bin, habe ich zur Entspannung ausgiebig geduscht. Gefehlt hat allerdings noch die passende Wohlfühlatmosphäre, denn parfümierte Duschgels bringen mir selten einen echten Feel-Well-Effekt. Also habe ich beschlossen, das ätherische Zirbenöl, das ich für einen Saunaaufguss mitgebracht hatte, eben in die Dusche zu träufeln. Der Duft ist herrlich gewesen, hat sich aber auch sehr rasch wieder verflüchtigt. Da kam mir die Idee, das Öl in eine Tablette zu pressen, die auf dem Duschboden liegend das Aroma sukzessive abgibt.

In einem Gespräch mit meinem langjährigen Freund Thomas Schloss hat uns beide ein Gedanke nicht mehr losgelassen. Nach eingehender Recherche haben wir etwa zahlreiche Blogeinträge gefunden, welche diskutieren, wie schön doch eine „Duschbombe“ wäre – für alle die keine Badewanne haben oder einfach lieber duschen. Außerdem gab es bereits eine Vielzahl an DIY Videos auf Youtube für derartige Produkte zum Selbermachen. Als wir feststellten, dass sich in den USA gerade ein Markt für diese neue Produktkategorie bildete, haben wir beschlossen, unsere eigenen Duschtabs zu entwickeln und die Ersten in Europa zu sein.

Was ist eure USP?

Mit Wellness-Tabs bringen wir Ordnung und Transparenz in einen zersplitterten Milliardenmarkt und mit echten Produktinnovationen lösen wir Bedürfnisse im Wellness-Berreich. Wir haben einen effizienten Prozess für Produktentwicklung, Markteinführung und Skalierung mit geringem CAPEX & OPEX sowie hohem Rentabilitätspotential und ein klares, international skalierbares Geschäftsmodell mit realen Produkten. Den „Proof of Concept” liefert die erfolgreiche Einführung der neuen Produktkategorie „Duschtabs“ mit über 400.000 verkauften Stück. Darüberhinaus wartet eine gefüllte Innovations-Pipeline mit Folgeprodukten.

Gibt es Konkurrenz? Was habt ihr euren Wettbewerbern voraus?

Duschtab-Produkte sind ein aufstrebender Markt in den USA mit drei nationalen Playern. In Europa – der bedeutend größere und Wellness-affinere Markt – gibt es noch keine Anbieter. Potentielle Mitbewerber haben stets ein sehr heterogenes Produktportfolio, vom Duschgel über Duftkerzen bis zur Badekugel, aber ohne eine produktspezifische Identität.

Redaktionstipps

Euer Business-Modell: Wie verdient ihr euer Geld? Habt ihr große Vertriebspartner?

Das WALTZ 7 Konzept beinhaltet den Aufbau einer integrierten Innovations- und Vermarktungsplattform für Wellness-Tabs unter einer starken Marke. Das 7 Geschäftsmodell baut auf drei Säulen: Jedes Produkt maximiert seinen Wert in drei Absatzkanälen: Onlinehandel, Hospitality und Einzelhandel. Derzeit sind unsere Duschtabs in über 200 Einzelhandelsfilialen verfügbar. Seit Verkaufsstart im ersten Quartal 2016 haben wir über 400T Duschtabs verkauft. Zu unseren Vertriebspartnern zählen etwa Douglas Österreich, Interio Österreich, Parfümerie Pieper Deutschland, Secomp Schweiz (Distributor Hotellerie) und die TUI Group (Hospitalitly & Kreuzfahrt)

 

Was ist eure Marketingstrategie?

Die Entwicklung eines Pull-Effekts zwischen Marketing und Vertrieb durch den Verkauf an Influencer für Bekanntheit im Netz, den Verkauf an Hotels für Free-Trials durch Gäste und den Verkauf bei Premium-Anbietern. Damit wollen wir so viele bezahlte Trials wie möglich generieren.

Habt ihr Kapital aufgenommen oder bis jetzt “gebootstrapped”?

Wir haben uns teilweise selbst finanziert. Mit Wolfgang Zwettler (Partner CONSULTATIO) und Alexander Schloss sind aber auch zwei Angelinvestoren an Bord. Außerdem haben wir einige Förderungen erhalten.· Derzeit wird die Finanzierungsrunde A zur Skalierung des Duschtabs in der DACH-Region sowie die Erreichung der Marktreife des Folgeproduktes samt Schutzstrategie und Launch vorbereite.

Die Vision: Was sind eure Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Erklärtes Ziel von WALTZ 7 ist es, bis Ende 2019 in der DACH-Region gefestigter Marktführer für Duschtabs in den drei Absatzkanälen Online, Hospitality und Einzelhandel zu sein. Des Weiteren hat ein Folgeprodukt bereits Prototypenreife erreicht. Basierend auf wesentliche Learnings aus der Entwicklung des Duschtabs stoßen wir mit Projekt „WELLUSS“ in den Wellnessmarkt vor und lösen gemeinsam mit einem Industriespezialisten ein jahrelanges Branchenproblem. Ab 2020 ist die Internationalisierung mittels einer Finanzierungsrunde B geplant.

Eure bisherigen Learnings?

Sobald man ein „Minimales Produkt“ hat, das verkäuflich ist, legen sollte der volle Fokus auf den Vertrieb gelegt werden – denn Umsatz heilt alles. Lieber Lieferschwierigkeiten und Beschwerden riskieren, als mit einem perfekten Produkt oder Service alleine dasitzen. Außerdem sagt der Markt bereits in einem frühen Stadium, wie er das Produkt haben möchte und was er bereit ist, dafür zu bezahlen. Übermäßiger Perfektionismus bei der Produktentwicklung kann am Anfang sehr hemmend wirken und hat auch uns viele Monate gekostet. Dann haben wir entschieden, dass das Fundament gelegt und der Rahmen gebaut ist. Wir haben einfach losgelegt und auf unsere Lernbereitschaft und unser unternehmerisches Geschick vertraut.

Wien als Gründerstadt bzw. Österreich als Gründerland – die richtige Entscheidung?

Ja, die richtige Wahl, denn „Made in Austria“ wird überall als sehr positiv wahrgenommen da es für udn Seriosität steht. Der „Viennese Waltz“ ist auch im Markennamen WALTZ 7 enthalten. Außerdem gibt es hier eine relativ große First-Mover-Community und sehr Wellness-affine Konsumenten. Allerdings ist der Zugang zu Kapital generell schwieriger als vergleichsweise in den USA oder auch in Deutschland und der Hype um Tech-Startups bindet zusätzlich Kapital für Startups in „traditionellen Branchen“.

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Es war ein persönliches Bedürfnis von Tagbase-Founder Manuel Mertl, das ihn einst auf die Suche nach einer Lösung für Produktauthentizität sandte. Auf seiner Reise stellte er fest, dass viele bestehende Ansätze nicht zuverlässig sind und auf statische Methoden wie QR-Codes oder NFC-Tags setzen, die leicht kopiert werden können. Das Kernproblem dabei: Eine Authentizitätslösung darf nicht kopierbar sein, sonst könnten dieselben Mechanismen auf gefälschte Produkte angewendet werden. Das wusste Mertl.

Tagbase: “Nicht fünf verschiedene Apps”

“Ich entdeckte schließlich einen NFC-Chip, der bei jedem Lesevorgang dynamisch generierte Daten erstellt”, erzählt er heute. “Andere Firmen, die diesen Chip nutzen, setzen jedoch auf dedizierte Mobile-Apps, was ich für unpraktisch halte. Kunden möchten keine fünf verschiedenen Apps installieren, um Produkte unterschiedlicher Marken zu verifizieren.

Daher entwickelte er einen Prototyp, der keine eigene Applikation erfordert, aber dennoch die notwendige Sicherheit bringen soll. “Unsere Lösung kombiniert dynamische Daten, einfache Bedienung und manipulationssichere Technologie, um die Authentizität von Produkten zuverlässig zu gewährleisten”, so Mertl weiter. Oder anders gesagt, User:innen können die Echtheit eines Produkts überprüfen, indem sie einen NFC-Tag mit ihrem Smartphone scannen.

In Mario Uher, aktueller CTO und Felxi Exner, COO, fand Mertl sein Founder-Team und gründete Tagbase. Ein Startup, dessen USP es ist, dass bei der Nutzung ihrer Lösung “keine dedizierte Mobile-App erforderlich ist, um Produkte auf ihre Echtheit zu verifizieren”

“Zusätzlich haben wir eine Blockchain-Integration implementiert. Diese ist nicht zwingend für die Produktauthentizität notwendig, sondern ein zusätzliches Feature. Damit können wir nicht nur die Echtheit eines physischen Objekts nachweisen, sondern auch den Besitz des Objekts digital belegen – beispielsweise durch einen Token in einer Wallet”, erklärt Mertl weiter. “So schließen wir die Lücke zwischen Produktauthentizität und digitalem Eigentum. Unsere Lösung bietet einen umfassenden Ansatz, der sowohl die physische als auch die digitale Dimension abdeckt.”

Pitch in Riad im Februar

Aktuell freut sich das Gründertrio darüber, dass Tagbase als eines von weltweit 120 Startups ausgewählt wurde, um im Februar auf der LEAP 2025 in Riad (Saudi-Arabien) zu pitchen. Die Teilnahme sei das Ergebnis einer “aufregenden Reise”, die im Vorjahr ihren Lauf nahm.

“Im Oktober waren wir unter den ‘Top 10’ beim ‘Cardano Summit’ in Dubai eingeladen, wo wir pitchen durften. Zwei Wochen später gehörten wir zu den Top 100 beim ‘Entrepreneurship World Cup’ (EWC) in Riad und präsentierten unsere Lösung dort”, erläutert Mertl. “Während der Veranstaltung wurde uns die LEAP 2025 bekannt, und wir haben uns sofort beworben. Nun dürfen wir im Februar auf der Bühne für sechs Preise pitchen.” Der Gesamtpreispool des – zum dritten Mal stattfindenden – Wettbewerbs beträgt eine Million US-Dollar, wobei der kleinste Preis für einen Gewinner bei 150.000 US-Dollar liegt.

“Für uns ist die Teilnahme eine großartige Gelegenheit, unsere Lösung international zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenzielle Investoren sowie Partner zu gewinnen. Es ist ein wichtiger Schritt, um Tagbase.io weiter zu etablieren”, sagt Mertl.

Tagbase: Plugins geplant

Zurzeit befindet sich das Startup in der Pilotphase und arbeitet unter anderem an einer Blockchain-Integration, konkreter an der Erweiterung auf mehrere Blockchains, um digitales Eigentum flexibler nachzuweisen.

Zudem plant man ein WordPress- und Shopify-Plugin, damit Kunden den Verifizierungsmechanismus von Tagbase in ihre eigenen Webseiten oder Webstores integrieren können. “Dabei entscheiden sie, ob die Verifizierung über unsere Plattform oder direkt über ihre Webseite erfolgt. Das schafft Potenzial für Upselling und zusätzliche Produktinformationen”, merkt Mertl an. “Kurzfristig möchten wir so viele Pilotkunden wie möglich gewinnen. Unsere Lösung ist agnostisch und kann in verschiedenen Branchen eingesetzt werden – von der Pharmaindustrie über Luxusgüter bis hin zur Verifizierung von Dokumenten.”

Nach dem Ende der Pilotphase möchte das Gründertrio heuer seine Lösung in verschiedenen Branchen etablieren; Gespräche mit einer Kosmetikmarke, einem Künstler und einem Getränkehersteller seien bereits gestartet. Langfristig möchte sich das Startup als führende Lösung für Produktauthentizität und digitalen Eigentumsnachweis weltweit etablieren.

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