“Haben Sie eine Leidenschaft für digitale Währungen und sind Sie begeistert von den Möglichkeiten, neue Produkte und Unternehmen zu skalieren?” – stilistisch unterscheidet sich der erste Satz einer aktuellen Stellenausschreibung des US-amerikanischen Supermarkt-Marktführers Walmart nicht von anderen. Doch die Ausschreibung hat einiges an Aussagekraft – auch für Endkunden und in weiterer Folge den gesamten US-Einzelhandel. Denn wie aus der Annonce hervorgeht, dürfte es bei Walmart bald eine reguläre Krypto-Zahlungs-Option geben.

Der “Digital Currency/ Cryptocurrency Lead” ist für die Entwicklung der Kryptowährungs-Strategie und die Produkt-Roadmap verantwortlich. Man suche eine “visionäre Führungspersönlichkeit, die über Erfahrungen in der Leitung und Skalierung von Unternehmen verfügt” und gleichzeitig Experte für Kryptowährungen und Blockchain ist. Zudem soll die Person “über eine nachweisliche Erfolgsbilanz bei der Entwicklung innovativer Lösungen für Kundenprobleme durch die Nutzung neuer Technologien und von Kundenwissen” verfügen. Konkret ist weiter unten von zehn Jahren Erfahrung die Rede.

Krypto bei Walmart: Bedeutung für gesamten Einzelhandel?

Die Besetzung der Stelle am Standort Bentonville Arkansas könnte Auswirkungen weit über die größte US-Einzelhandelskette hinaus haben. Denn ein Walmart-Krypto-Zahlungs-Angebot ist als eindeutiges Zeichen für die endgültige Durchsetzung von Krypto-Zahlungsoptionen für den Mainstream zu werten. Über Krypto-Kreditkarten ist das freilich bereits jetzt flächendeckend möglich. Noch immer gilt allerdings die hohe Volatilität von Kryptowährungen als Hauptargument gegen ihren Einsatz zur Zahlung im Alltag.

Es ist übrigens nicht der erste Berührungspunkt des US-Konzerns mit dem Krypto-Thema: Vor zwei Jahren reichte der Supermarkt-Gigant ein Patent für einen eigenen Coin ein, der als mögliche Konkurrenz zu Facebooks Libra gewertet wurde. Das Projekt wurde allerdings dem Vernehmen nach schon recht bald nicht mehr weiterverfolgt.