15.11.2023

Vorarlberger Startup übernimmt Schweizer AG

Die Übernahme gewährleistet nicht nur sämtliche IP- und Markenrechte für das Vorarlberger Startup Tree.ly, sondern integriert auch über 30 laufende Projekte von der Silvaconsult AG in den eigenen Unternehmensverbund.
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(c) Tree.ly

Crate.io Co-Founder Jodok Batlogg gründete 2021 mit Tree.ly ein Startup, das Waldbesitzer:innen dabei unterstützt, mit CO2-Zertifkaten zusätzliche Einnahmequellen zu erzielen. Der brutkasten berichtete. Nun hat man eine Übernahme verkündet.

Tree.ly: AG-Gründer wird Senior Forest Advisor

Die am 14.11.2023 abgeschlossene Akquise integriert die Silvaconsult AG in den Tree.ly-Firmenverbund. Dies soll die Exklusivität des “Silvaconsult Forest Carbon Standards” nach ISO 14064-2 sichern und die Expertise von Tree.ly im Bereich Waldkohlenstoffmanagement stärken.

Die Integration der TÜV-zertifizierten Methodik von Silvaconsult ermöglicht nun den Zugang zu umfangreicher Projekterfahrung, Know-how und Sicherheit, einschließlich der Entwicklung von über 30 internationalen Referenzprojekten, wie es per Aussendung heißt. Hubertus Schmidtke, Gründer der Schweizer AG, bleibt Geschäftsführer und verstärkt das Team von Tree.ly als Senior Forest Advisor und neuer Gesellschafter.

Starke Marktstellung im Wald-Kilmaschutz

“Mit der Übernahme der Silvaconsult AG sichert sich Tree.ly die starke Marktstellung im Wald-Klimaschutz. Gemeinsam können wir die bewährte Methode dynamisch weiterentwickeln, z.B. gewinnen Aspekte der Biodiversität in Wald-Klimaschutzprojekten an Bedeutung. Ich freue mich als neuer Tree.ly Gesellschafter zu den fachlichen Schwergewichten Prof. Hubert Hasenauer (BOKU Wien) und Dr. Georg Erlacher (vormals Vorstand der Österreichischen Bundesforste) dazuzustoßen. Besonders motivierend ist auch das interdisziplinäre, junge Tree.ly Team, das voll engagiert für die Zukunft unserer Wälder arbeitet”, sagt er.

Tree.ly: Fokus auf Wachstum

Parallel zur Festigung der Präsenz in Deutschland durch laufende Wald-Klimaschutzprojekte, darunter ein Waldreservat, fokussiert sich Tree.ly auf das zukünftige Wachstum. Der Ausbau an Unternehmenskund:innen, die in “ehrliche, regionale Waldprojekte” investieren, das Wachstum in Europa und die Weiterentwicklung der bestehenden Methodik mit neuen Produkten, wie z.B. die Wiederaufforstung nach Schadenereignissen, stehen künftig im Mittelpunkt.

“Diese Akquisition legt den Grundstein für die Entwicklung von extern zertifizierten Standards zur zukunftssichernden Monetarisierung der Wald-Ökosystemleistungen”, sagt Batlogg. “Unsere Vision ist es, die beste Klimaschutz-Plattform für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Europa zu bieten. Gemeinsam mit Unternehmen werden wir finanzielle Mittel bereitstellen, um den wichtigsten europäischen Kohlenstoffspeicher ‘Wald’ zu sichern und auszubauen.”

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Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger verkündete heute den Ausstieg aus den Koalitionsverhandlungen | Screenshot: https://youtu.be/YhTQASb6eoM
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Das war’s. Die Dreier-Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sind Geschichte. Vielversprechend waren sie von Beginn an nicht – zu groß sind die Differenzen zwischen den drei Parteien. Doch der Zweckoptimismus gebot darauf zu hoffen, dass die Zweckehe es irgendwie schafft, den Zweck zu erfüllen. Und dieser Zweck ist zugegebenermaßen groß. Österreich, Europa, ja die ganze Welt sind bekanntermaßen mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Auf die muss nicht nur reagiert werden. Es braucht proaktive Reformen, um in der Zukunft mitspielen zu können.

Wie es weitergeht, wird sich in Kürze zeigen. Doch ob nun ÖVP und SPÖ es mit hauchdünner Mehrheit zu zweit versuchen, ob die Grünen doch noch an Bord geholt werden, ob die FPÖ wieder ins Spiel kommt oder es gar Neuwahlen gibt – fest steht: Die heimische Politik scheint den Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich nicht gewachsen zu sein.

Trotz allem weiter wie bisher

Denn obwohl Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in ihrer Rede zum Verhandlungs-Aus sehr sparsam mit konkreten Vorwürfen umging, gab sie doch einen tiefen Einblick, woran es krankt. Die alteingesessenen Parteien ÖVP und SPÖ, die Österreich mal gemeinsam, mal abwechselnd, durchgehend seit 1945 regieren, sind auch in der Wirtschaftskrise, der Klimakrise, der geopolitischen Krise und der Budgetkrise nicht dazu in der Lage, von längst überholten Dogmen abzugehen. Während die Welt brennt, bleiben klientelpolitische Artefakte, interne Machtkonstruktionen und uralte ideologische Maximen unangetastet.

Nun kann man gewiss konkrete Themen herausgreifen: eine SPÖ, die sich aus ideologischen Gründen bei notwendigen Maßnahmen für den Standort querstellt, eine ÖVP, die aus klientelpolitischen Gründen eine Entbürokratisierung verhindert. Man könnte hier einiges auflisten. Das Problem geht über diese konkreten Themen hinaus. Es sitzt tiefer. Wie Meinl-Reisinger umfassend in ihrer Rede ausführte, geht der Zeithorizont, in dem die Verhandler:innen von ÖVP und SPÖ denken, genau eine Legislaturperiode weit. Nicht das Wohl des Volkes, der Wirtschaft und des Staates, sondern das Gewinnen der nächsten Wahl ist das primäre Ziel. Dabei sollte es inzwischen als hinlänglich bewiesen gelten, dass weder das eine noch das andere auf diese Weise gelingt.

Wie Nokia, nur dass nichts Besseres nachkommt

Der Vergleich dieser Politik des Weitermachens wie bisher zu den vielzitierten Geschichten von Kodak und Nokia wurde bereits von anderen aufgestellt. Auch diese scheinbar völlig reformunfähige politische Kaste wird abgelöst werden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt – obwohl diese so deutlich dastehen, dass man sich fragt, wie das überhaupt möglich ist. Doch was da stattdessen kommt (und die Wahl ja bereits gewonnen hat) ist nicht das bessere Produkt, so wie einst Digitalkamera und Smartphone bei Kodak und Nokia. Die aktuelle politische Alternative – nicht nur in Österreich – ist keine konstruktive, in die Zukunft gerichtete Kraft, sondern eine destruktive, in die Vergangenheit gerichtete.

Der Standort bräuchte dringend Impulse. Innovation müsste dringend mit aller Kraft gepusht werden. Die Entbürokratisierung müsste dringend vorangetrieben werden. Das alles müsste dringend nicht gegen, sondern im Einklang mit den Klimazielen passieren. Dazu bräuchte es dringend das Eingeständnis, dass sich wirklich etwas ändern muss. Das alles bleibt wohl im Konjunktiv stehen. Stattdessen geht es mit Vollgas weiter in den Abgrund.

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