05.05.2025
GASTRONOMIE

Von den Lippen des Kaisers zu mehreren Hundert Kunden – Yumzi löst Gastroproblem

Yumzi löst ein vermehrt auftretendes Problem in der Gastronomie mittels einer AI-Import-Funktion für Speisekarten. Co-Founder Lukas Ogoralek erklärt die Anfänge seines Speisekarten-Digitalisierungs-Startups, gibt Einblick in die lange Bäckerei-Familiengeschichte und erzählt, welche Rolle Kaiser Franz dabei spielte.
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Yumzi, Gastro-App
© Yumzi - (v.l.) Lukas Ogoralek, David Jovanovic und Maciej Dzialoszynski von Yumzi.

„Zeitalter kommen und gehen und hinterlassen Erinnerungen, die zu Legenden verblassen. Ein Zitat aus dem Roman „Rad der Zeit“, das von Anfängen und Geschichten spricht und irgendwie an dieser Stelle passt, auch wenn von Verblassen keine Rede ist. Denn die Lippen von Kaiser Franz sind in dieser Startup-Erzählung nicht der Anfang, aber dafür eine schöne Legende in der traditionellen Familiengeschichte der Ogoraleks. Ihre niederösterreichische Bäckerei ist über 140 Jahre alt und über Generationen weitergegeben worden: „Unsere Bäckerkunst stammt aus der väterlichen Richtung. Ein besonderes Rezept für Schaumrollen, das ursprünglich im kleinen Geschäft meines Urgroßvaters in Tschechien gepflegt wurde, hat sich über die Jahre erhalten“, erklärt Lukas Ogoralek, Gründer von Yumzi.

Yumzi-Founder mit langer Bäckerskunst-Tradition

Die Großeltern von Lukas Großvater hatten ihrem Enkel damals das Rezept hinterlassen, der wiederum selbst Expeditionen unternommen und seine Backwaren in Europa verkauft hatte. In Prag soll 1891 der Kaiser selbst zur Süßspeise gegriffen und folglich weitere Bestellungen in Auftrag gegeben haben – so die Legende der Ogoraleks. Als Lukas Vater dann im Folge-Jahrhundert nach Österreich kam, hat er die Schaumrollen wieder zum Leben erweckt und bäckt größtenteils immer noch nach der alten Zusammensetzung.

Mit dieser Erfahrung in der Bäckerkunst erkannte Lukas Ogoralek die „Pain Points“ der Gastronomen, da man in Corona-Zeiten die Gastronomie mit Torten und Desserts belieferte. „Personalmangel, Zeitdruck und steigende Gästeerwartungen machen es immer schwieriger, einen exzellenten Service zu bieten“, präzisiert der Founder. „Immer häufiger fehlt es an individueller Beratung, da das Personal oft branchenfremd ist oder schlichtweg nicht genug Zeit hat. Gäste sind dadurch oft orientierungslos, können sich nur schwer entscheiden, und das eigentliche Umsatzpotenzial eines Restaurants, einer Bar oder eines Hotelbetriebs bleibt ungenutzt. Zudem sind viele Speisekarten unübersichtlich, jede ist anders gestaltet, und gerade Touristen haben Schwierigkeiten, die Gerichte zu verstehen – was den Bestellprozess zusätzlich verkompliziert.“

So entwickelten er und die beiden Co-Founder David Jovanovic sowie Maciej Dzialoszynski die Gastro-App Yumzi. Gäste erhalten hiermit eine Menüansicht mit den jeweiligen Speisenfotos des Restaurants; Filterfunktionen sollen Allergikern oder Vegetariern zudem helfen, genau das passende Gericht zu finden. Auch Touristen würden von der KI-gestützten Übersetzung in über 30 Sprachen profitieren.

„Nicht Speisekarte ersetzen“

„Wir haben das Potential gesehen und möchten nicht die Speisekarte ersetzen, sondern Gastronomen unter die Arme greifen mit unserem Hybrid-Modell. Für sie bedeutet die Yumzi-App weniger Aufwand und höhere Umsätze. Unsere AI-Import-Funktion übernimmt das Einpflegen der Speisekarte aus PDFs automatisch. Auch Änderungen sind mit wenigen Klicks erledigt, Tages- und Wochenkarten lassen sich in wenigen Minuten erstellen und jederzeit flexibel aktualisieren – ohne Druckkosten“, erklärt Ogoralek.

Zusätzlich ist es möglich, dass Restaurants gezielt Empfehlungen ausspielen können – etwa das perfekte Wein-Pairing zum Steak oder ein Dessert nach dem Hauptgang, wie der Gründer als Beispiel aufzählt. Yumzi liefere auch wertvolle Einblicke und Statistiken: Welche Gerichte sind besonders beliebt? Welche Speisen werden oft angesehen, aber selten bestellt?

Geld verdient das Startup mit individuell angepassten Packages, je nachdem wie viel „Support“ ein Gastro-Betrieb braucht. „Es ist sehr simpel einzupflegen, man muss sich nur registrieren und unser ‚AI-Import‘ übernimmt den Rest. Das dauert keine zwei Minuten, bis digitale Karten erstellt sind“, sagt Ogoralek. „Fotos können ebenso hochgeladen werden. So entfallen Kosten für Marketing- und Designfirmen.“

Figlmüller und Schweizerhaus als Kunden

Dass dieses Konzept funktioniert, zeigt die anwachsende Anzahl der Kunden des Startups. In Wien sind es um die 30, international mehrere Hundert, so der Founder. Darunter: Die Figlmüller-Gruppe, LeBurger, das Schweizerhaus, Elissar und In-Dish.

Die nächsten Ziele beinhalten weltweit zu expandieren und die Nutzung noch einfacher anzupassen – dazu hat man bereits das Admin-Panel angepasst, wo man Preise bei bis zu 50 Speisen verändern kann und einen AI-Image-Enhancer entwickelt, um aus einfachen Smartphone-Bildern professionelle Fotos zu machen.

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Madoo-Gründer Christoph Ganahl | (c) Madoo / Bearbeitung brutkasten
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Was ist die wichtigste Eigenschaft bei einem Schuh? Die Frage mag zunächst banal klingen, kann aber durchaus zum Diskussionsthema werden. Denn die einen verzichten um des Styles Willen auf Bequemlichkeit und Nachhaltigkeit, die anderen der Nachhaltigkeit wegen auf den Style und viele auch des Preises wegen auf alles andere. Das Startup Madoo mit Sitz in Bartholomäberg, Vorarlberg, will mit seinen Schuhen alle positiven Eigenschaften vereinen.

Patentierte Produktionsmethode ohne Klebstoff

Ästhetik und Bequemlichkeit bleiben natürlich auch in diesem Fall eine individuelle Geschmacks- bzw. Gefühlsfrage. In den anderen Bereichen liefert Madoo aber handfeste Fakten. So verfügt das Startup über ein Patent in der Produktionsmethode. Die Technologie ermöglicht erstens den kompletten Verzicht auf Klebstoff in der Herstellung. Das macht die Schuhe laut Startup zu 100 Prozent recycelbar – Stichwort: Kreislaufwirtschaft – und führe zu einer geringeren Belastung der Mitarbeiter:innen in der Produktion. Zudem können einzelne Komponenten ausgetauscht werden, was den Schuh leichter reparierbar macht.

Eines der aktuell zwei Schuh-Modelle von Madoo | (c) Madoo
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Produktion in Dornbirn, Rücknahmeservice mit Belohnung

Zweitens ermögliche die Produktionsmethode die wirtschaftlich tragbare Herstellung in Österreich – konkret in Dornbirn – und das bei einem Verkaufspreis von rund 130 Euro pro Paar, also im mittleren Preissegment. Zudem bietet das Startup ein Rücknahmeservice, um das oben genannte Recycling zu gewährleisten, wobei Kund:innen wahlweise zehn Euro oder einen 20-Euro-Gutschein erhalten.

Schon zum Start sechstelliges Investment für Madoo

Ein Investment hat sich das im Dezember 2024 formell gegründete Startup gleich zum Start geholt. Dabei handle es sich um einen sechsstelligen Betrag, schreibt Gründer Christoph Ganahl. Beteiligt sind laut wirtschaft.at neben dem Gründer (40 Prozent) die Break Media Solutions GmbH aus Dornbirn (40 Prozent) und die Skinfit Holding GmbH aus Koblach, Vorarlberg (20 Prozent). Für Skinfit, das Sportmode entwickelt, war Ganahl zuvor auch als Produktentwickler tätig.

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