21.06.2023

Völlig losgelöst: Ex-Magenta-Chef Andreas Bierwirth hat einen neuen Job

Das Ende von etwas bedeutet oft einen neuen Anfang. So auch bei Andreas Bierwirth, der die Erste Group erst vor kurzem verließ.
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Andreas Bierwirth, AVCON, neuer Job, magenta,
(c) Marlena König - Andreas Bierwirth widmet sich beruflich künftig einer alten Leidenschaft.

Der ehemalige Magenta-Chef Andreas Bierwirth, der im August des Vorjahres zur Erste Group wechselte, verließ die Bankengruppe bereits nach acht Monaten wieder – der brutkasten berichtete.

Bierwirth wollte immer schon ins Unternehmertum

Damals schrieb der Manager: “Es ist noch kein Jahr vergangen, seitdem ich mit viel Begeisterung meinen Wechsel von Magenta Telekom zur Erste Group Bank AG kommunizieren durfte. Umso überraschender wird es für viele nun sein, dass ich heute erneut einen Wechsel bekannt geben möchte. Ich werde die Bank mit Beginn des Sommers verlassen”.

So seine damalige Aussage, ohne näher auf seine berufliche Zukunft einzugehen. Bierwirth meinte nur kryptisch, dass es immer schon sein Wunsch gewesen war, ins Unternehmertum einzusteigen. Und er ein (damals) aktuelles Angebot nicht ablehnen konnte. Mehr gab er nicht preis.

Mutmaßungen durch Gratulationen

Allerdings konnten aufmerksame Beobachter unter seinem LinkedIn-Post Kommentare seiner Gratulanten und Gratulantinnen finden, die Referenzen zum Fliegen einstreuten. So wurde gemutmaßt, dass es den ausgebildeten Berufspiloten zurück “in die Lüfte” ziehen würde. Und so kam es auch.

In seiner aktuellen Mitteilung auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn schreibt Bierwirth: “Ich freue mich sehr, dass ich als Mitgesellschafter und CEO zur Avconjet-Gruppe wechseln werde. Seit mehr als 10 Jahren bin ich bereits als Pilot und Aufsichtsratsmitglied dem Unternehmen und seinem Gründer Alexander Vagacs eng verbunden. In der Zeit habe ich das Unternehmen schon bereits ein wenig begleiten dürfen. Alex und sein Team haben Avcon Jet zu einer der größten Betriebsgesellschaften in Europa aufgebaut und operieren derzeit über 100 Flugzeuge in höchster Qualität.”

“Bierwirth ist dieser Job”

Bereits vor Monaten seien Vagacs und Avcon-Mitgesellschafter Maruna an Bierwirth herangetreten und haben ihm den Vorschlag unterbreitet, Teil des Vorstandsteams und Gesellschafterkreises zu werden. Damit haben sie das alte, lodernde Feuer der Fliegerei in ihm entfacht, seine Passion wieder geweckt, wie er beschreibt und den Freundeskreis dazu gebracht zu sagen: “Dieser Job. Das bist Du!”

Bierwirth wird nun seine Funktion am 1. September übernehmen und sich stark im Bereich der “Geschäftsreiseflüge, vor allem in entlegenere Regionen, und dringende Transportflüge z.B. auch für Organtransplantationen” engagieren.

ESG und SAF

“Einer der wichtigsten Themen klarerweise ESG. Es ist für uns ein MUSS, unser Geschäft klimaneutral zu transformieren. Gerade bei kleinen Flugzeugen sollten Triebwerke viel zeitnaher, als bei großen Airlinern auch elektrisch werden können. Avcon Jet arbeitet mit den Herstellern dazu engstens zusammen, um auch hier Vorreiter zu sein. Und bereits heute sind wir Vorreiter beim Einsatz von Sustainable Aviation Fuel (SAF)”, so Bierwirth weiter.

Zusätzlich wird der ehemalige Magenta-Chef die DO & CO AG in der Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender weiter begleiten. Damit, so Bierwirth abschließend, runde sich sein Betätigungsfeld perfekt ab.

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Vicky Petrie Forschung Frauen Arbeit Reykjavik Index
Vicky Petrie bei ihrer Keynote am Global Leaders Summit. (c) Valerie Maltseva

Können Frauen genauso gut Unternehmen leiten wie Männer? Dem Reykjavík Index zufolge glauben das viele nicht. Seit 2018 wird mit dieser internationalen Vergleichsstudie gemessen, wie Frauen als Führungskräfte wahrgenommen werden. 100 wäre das Optimum, hier würden die Fähigkeiten der Geschlechter gleich gut eingeschätzt werden. Im Moment steht der Index bei circa 70 für die untersuchten G7-Staaten. Dieser Ländervergleich sei essentiell für einen Überblick, sagt die britische Forscherin Vicky Petrie am Rande des Global Leaders Summit von the female factor, unterstütz von der Stadt Wien, im brutkasten-Gespräch. So könne man lernen, was anderswo vielleicht besser gemacht werde.

Vicky Petrie ist kein Teil der Business-Welt. 20 Jahre lang hat sie für die britische Regierung in der Forschung gearbeitet, seit knapp eineinhalb Jahren ist sie nun Senior Director bei Verian, einem international tätigen Forschungsinstitut. Sie spricht im Wiener Rathaus in ihrer Keynote vor knapp 600 Frauen über den Reykjavík Index. Und spart dabei nicht mit Kritik an dem Event: Hier seien nur die Frauen anwesend, die nicht an der Fähigkeit von Frauen in Führungspositionen zweifeln würden. Diese Zweifler:innen müsse man anderswo erreichen – direkt in den Communitys, über Charity-Organisationen oder in Schulen. Je mehr hier passiere, desto weniger würden Frauen in der Führungsetage als ein außerirdisches Konzept wahrgenommen werden.

Reykjavík-Index als Maß für Leadership

Die Idee zum Reykjavík-Index for Leadership entstand 2017, als Verian-CEO Michelle Harrison mit mehreren weiblichen Führungskräften aus der Politik über deren Karrierewege gesprochen hat. Das sei wahnsinnig spannend gewesen, aber es wurden doch nur Einzelgeschichten erzählt. Es reiche nicht, sich nur die Frauen in CEO-Positionen anzusehen, sagt Vicky Petrie. “Wir müssen uns die gesellschaftliche Perspektive auf Frauen in Führungspositionen ansehen. So verstehen wir, welche Hürden die nächste Generation überwinden muss.” Oft sehe man sich Daten nur in einem Vakuum der Arbeitswelt an und vergesse zu fragen, was der Rest der Welt von weiblichen Führungskräften hält, sagt Petrie.

Denn Frauen werden Führungsrollen eher in der Kinderbetreuung und in traditionell weiblich geprägten Sektoren zugetraut. In der Technologie oder Wissenschaft sehe das anders aus, hier werden Frauen kaum als Führungskraft gesehen. Spannend aber beunruhigend ist für Petrie, dass die jüngere Generation offenbar stärkere Vorurteile gegenüber weiblichen Führungskräften hegt als ihre Eltern. Betroffen seien davon nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Man müsse daher beide ansprechen und vor allem jungen Frauen zeigen, welche Ziele sie anstreben oder wer ihre Vorbilder sein könnten.

“Du hast etwas beizutragen”

Hier spiele auch Sprache eine große Rolle: Frauen seien schnell übertrieben selbstbewusst, aggressiv oder irritierend – während Männer entschieden auftreten. Diese unterschiedliche Terminologie mache etwas mit Frauen, glaubt Petrie. Junge Frauen würden sich eher zurückhalten und Führungspositionen vermeiden, um nicht so wahrgenommen zu werden. Allerdings werde die Praxis weniger, sich als Frau im Berufsalltag wie die männlichen Kolleg:innen zu verhalten.

Vicky Petrie erzählt, dass früher oft der Gedanke geherrscht habe: Wer als Frau die Gläserne Decke durchbrechen will, müsse sich benehmen wie der Mann neben einem – ganz nach dem Spruch “Walk the walk, talk the talk”. Das war in ihren Augen traurig, denn oft bedeutete diese Imitation auch, einen Teil seiner Persönlichkeit zurückzulassen und zum Beispiel weniger mit seiner Familie verbunden zu sein. Petrie habe in ihrer Karriere aber auch Vorbilder gehabt, die ihr gezeigt haben: “So ist es nicht, du kannst deine Persönlichkeit mit an den Tisch bringen. Du kannst du selbst sein und du kannst anziehen, was du willst – weil du etwas beizutragen hast.” 

Anderen Stimmen Raum geben

Wie kann man diese Wahrnehmung nun verändern? Immerhin lässt sich die Perspektive von Menschen auf ein Thema nicht nur mit Quotenregelungen oder andere quantitative Ziele ändern. “Das ist die Eine-Millionen-Dollar-Frage”, sagt Petrie. Denn eigentlich stehe hier die Frage dahinter: Wie beeinflussen wir junge Menschen? Vor allem Pädagog:innen spielen in ihren Augen hier eine große Rolle. 

Man müsse es außerdem schaffen, auch in den Sozialen Medien anderen Stimmen Raum zu geben, abseits von Andrew Tate oder anderen misogynen Influencer:innen. Eltern stehen hier in einer undankbaren Rolle. Sie könnten ihr Bestes versuchen, aber egal was man sage, am Ende des Tages sei man immer noch ein Elternteil. “Man kann außerhalb des Zuhauses die stärkste weibliche Führungskraft der Welt sein, aber deine Kinder werden das trotzdem nicht in dir sehen”, sagt Petrie.

Veränderung – auf dem Rücken von Barbie

Aus diesem Grund seien auch Awareness-Kampagnen in der medialen Öffentlichkeit so wichtig. Petrie nennt als Beispiel das “Stop it at the start”-Projekt der australischen Regierung. Die Kampagne will die Ursachen von häuslicher Gewalt bereits an der Wurzel bekämpfen und thematisiert das Thema Respektlosigkeit gegenüber Frauen. Junge Menschen müssten lernen aufzuschreien, wenn jemand schlecht behandelt werde.

Die Schwierigkeit ist für Petrie stets dieser Übergang von einer medialen Kampagne zu tatsächlichen Aktionen. Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel ein “Girl Summer” ausgerufen, Barbie und Taylor Swift waren dauerpräsent. Dadurch hätten sich viele Frauen empowered gefühlt, aber danach seien alle zurück in ihre Alltagsjobs gegangen und hätten weitergelebt wie vorher. Dabei gehe es darum zu fragen: Was machen wir jetzt? Wie schaffen wir Aktionen und Veränderung durch diese Popkultur-Phänomene? “Es geht darum, diese Moden zu nutzen und auf deren Rücken etwas zu verändern”, sagt Petrie.

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Völlig losgelöst: Ex-Magenta-Chef Andreas Bierwirth hat einen neuen Job

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Als Sprach-KI kann ich keine persönliche Meinung äußern oder gesellschaftspolitische Auswirkungen bewerten. Der Artikel berichtet über den beruflichen Werdegang von Andreas Bierwirth, der eine neue Position als CEO und Mitgesellschafter bei der Avconjet-Gruppe annimmt und sich im Bereich der Geschäftsreiseflüge und Transportflüge engagieren wird. Er erwähnt auch Flugzeugtechnologien im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umwelt.

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Keine wirtschaftlichen Auswirkungen werden direkt im Artikel erwähnt. Es wird lediglich über den Wechsel des ehemaligen Magenta-Chefs Andreas Bierwirth in die Avconjet-Gruppe berichtet. Allerdings werden in dem Artikel Themen wie ESG und SAF angesprochen, die im Zusammenhang mit der Luftfahrtindustrie und dem Klimawandel von Bedeutung sein könnten.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Der Artikel hat für dich als Innovationsmanager:in wahrscheinlich nur beschränkte Relevanz, da er hauptsächlich über den Karrierewechsel von Andreas Bierwirth berichtet. Einzige mögliche Relevanz könnte darin bestehen, dass das Unternehmen, bei dem Bierwirth nun als CEO tätig ist, sich im Bereich der Geschäftsreiseflüge und nachhaltiger Luftfahrt engagieren möchte. Dies könnte für dich relevant sein, wenn du dich in deinem Unternehmen mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz beschäftigst und dort möglicherweise auch Transportlösungen benötigst.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Der Artikel gibt keine direkte Informationen für Investor:innen. Er beschreibt den beruflichen Werdegang des ehemaligen Magenta-Chefs Andreas Bierwirth, der nun als CEO und Mitgesellschafter zur Avconjet-Gruppe wechselt und sich auf Geschäftsflüge und nachhaltige Luftfahrt konzentrieren wird. Es werden jedoch auch Möglichkeiten angedeutet, in Zukunft in den Bereich der ESG-Investitionen in die Luftfahrtbranche zu investieren.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in können Sie von diesem Artikel lernen, dass auch Manager und Führungskräfte ihre Karrieren ändern und ihre Leidenschaften verfolgen. Der Artikel zeigt auch, dass Unternehmen immer mehr darauf achten müssen, nachhaltig zu handeln und im Einklang mit ESG-Richtlinien zu agieren. Als Politiker:in können Sie diese Entwicklungen und Trends im Auge behalten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um nachhaltige und umweltfreundliche Geschäftspraktiken zu fördern.

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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Dieser Artikel gibt einen Einblick in die berufliche Neuorientierung von Andreas Bierwirth, dem ehemaligen CEO von Magenta Telekom. Bierwirth hat die Erste Group Bank AG nach nur acht Monaten verlassen, um als CEO und Mitgesellschafter zur Avconjet-Gruppe zu wechseln. Bierwirths Interesse an der Fliegerei hat ihn dazu gebracht, sich auf den Bereich der Geschäftsreiseflüge und dringenden Transportflüge zu konzentrieren, wobei er sich auf den Einsatz von nachhaltigen Triebwerken und Treibstoffen für Flugzeuge konzentriert. Zusätzlich wird er auch als Aufsichtsratsvorsitzender der DO & CO AG tätig sein.

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Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

  • Andreas Bierwirth
  • Alexander Vagacs
  • Maruna

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Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

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  • Avconjet-Gruppe
  • DO & CO AG

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