22.09.2023

Visible Leader: “Die Lautstärke erhöhen und Relevanz schaffen”

Mit Visible Leader will Martin Wolf formelle und informelle Führungskräfte dabei unterstützen, sich selbst sichtbarer zu machen.
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Martin Wolf will mit Visible Leaders formellen und informellen Führungskräften helfen, sichtbarer zu werden | (c) Dynatrace
Martin Wolf will mit Visible Leaders formellen und informellen Führungskräften helfen, sichtbarer zu werden | (c) Dynatrace
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Martin Wolf verwendet gerne die Metapher “die Lautstärke raufdrehen”, und das aus gutem Grund. In seiner beeindruckenden beruflichen Laufbahn, unter anderem als Global Culture & Experience Strategist bei Dynatrace, hat er immer wieder Führungsrollen übernommen und ist ein gefragter Redner auf bedeutenden Veranstaltungen. Vor einigen Monaten hat er zudem “Visible Leader” ins Leben gerufen, ein Coaching-Angebot, das darauf abzielt, Führungskräften und anderen Einflussreichen dabei zu helfen, sich sichtbarer zu machen.

“Ein wichtiges Thema für Führungskräfte und Gründer”

Damit hat er auch brutkasten-Gründer und CEO Dejan Jovicevic überzeugt. “Martin hat mit Visible Leader ein wichtiges Thema für Führungskräfte und Gründer adressiert – ein Future Skill für alle, die mehr Wirkung erzielen möchten”, meint Jovicevic. Doch wie funktioniert das und wie läuft das Coaching ab?

“Du musst wissen, wer du bist, bevor du dich hervortust”

Das Hauptziel ist, diejenigen Dinge mit Klarheit zu kommunizieren, die wirklich von Herzen kommen. Ob in beruflichen Situationen, beim Networking, in persönlichen Blogs oder auf LinkedIn – bevor man in die Öffentlichkeit tritt, sollte man sich selbst verstehen. Martin Wolf betont: “Du musst wissen, wer du bist, bevor du dich hervortust. Ohne diese Klarheit bist du wie ein leerer Selbstvermarkter, der viel redet, aber keine Relevanz besitzt.” Das bedeutet, authentisch zu sein und sich auf das zu konzentrieren, was einem wirklich am Herzen liegt, anstatt dem aktuellen Trend zu folgen.

Blog-Artikel und LinkedIn-Beiträge nicht nur zur Selbstdarstellung

Eine zentrale Erkenntnis lautet: Wenn du einen Mehrwert für andere schaffst und Relevanz in dem, was du tust, besitzt, kannst du ohne Angst beitragen. Für Blog-Artikel oder LinkedIn-Beiträge bedeutet das, dass sie nicht nur zur Selbstdarstellung dienen, sondern echten Nutzen bieten. Martin Wolf betont: “Dann brauchst du dich auch vor Feedback von Leuten, die deine Meinung nicht mögen, nicht zu fürchten.” Sich dieser Erkenntnis zu nähern erfordert jedoch Mut – ein Bereich, in dem Visible Leader gezielt unterstützt.

Martin Wolf im Video-Talk über Visible Leader

Visible Leader: Individuell auf die Bedürfnisse zugeschnitten

Die Visible-Leader-Coaching-Sitzungen sind vielschichtig und bieten konkrete Handlungsschritte in den Bereichen: das Finden eines wirklich relevanten Themas, das Klären der eigenen Rolle in diesem Thema, das Erlernen effektiver Kommunikation darüber, das Generieren von Aufmerksamkeit und letztendlich das Steigern des Einflusses. Martin Wolf erklärt: “Es handelt sich um ein ganzheitliches Programm, das individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten ist. Wir arbeiten gemeinsam daran, Relevanz zu schaffen und konkrete Schritte zu unternehmen.”

Mit erhöhter Lautstärke und Relevanz in die Welt treten

Mit Visible Leader geht es darum, deine Identität zu finden und mit erhöhter Lautstärke und Relevanz in die Welt zu treten. Das Coaching ermöglicht es, die eigene Stimme zu finden, authentisch zu sein und einen echten Einfluss auszuüben – auf eine Weise, die nicht nur gehört, sondern auch geschätzt wird.

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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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