10.06.2022

Vishal Garg: Betrugsvorwürfe gegen CEO, der 900 Leute via Zoom rauswarf

better.com CEO Vishal Garg erlangte mit einer Massenentlassung via Zoom zweifelhafte Berühmtheit. Auch gegenüber Investor:innen soll er nicht korrekt agiert haben.
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better.com CEO Vishal Garg
better.com CEO Vishal Garg | (c) Scott Rosenthal via Wikimedia Commons

Mit better.com hat Vishal Garg als CEO ein auf Online-Services rund um Hypotheken spezialisiertes FinTech aufgebaut, das vom japanischen VC-Riesen Softbank bei einer Finanzierungsrunde mit 6,9 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Während man ihm ein gewisses unternehmerisches Talent also wohl nicht absprechen kann, mangelt ihm ein anderes scheinbar gänzlich: Gespür für Menschen.

Vishal Garg: Kein Händchen für Menschen

Für die Öffentlichkeit überdeutlich wurde das im Dezember des vergangenen Jahrs, als er via Zoom 900 Mitarbeiter:innen entließ. Nach massiver Kritik zog sich Garg für ein paar Wochen zurück. Als er im Jänner wiederkam, verließen zahlreiche weitere Mitarbeiter:innen das Unternehmen aus Protest. Schon zuvor hatte der CEO einmal miserable Publicity gehabt, nachdem eine Mail an Forbes weitergegeben wurde, in der er an seine Belegschaft geschrieben hatte: “HALLO – WACHT AUF, BETTER TEAM. Ihr seid VERDAMMT VIEL ZU LANGSAM. Ihr seid ein Haufen DUMMER DELFINE und… DUMME DELFINE verfangen sich in Netzen und werden von Haien gefressen. ALSO HÖRT AUF. HÖRT AUF. HÖRT SOFORT AUF. IHR BLAMIERT MICH.”

Ehemalige Executive Vice President erhebt Vorwürfe

Doch mit dem schlechten Ruf nicht genug. Nun drohen Vishal Garg für eine weitere Aktion auch handfeste rechtliche Konsequenzen. Wieder hat es mit einer Entlassung zu tun. Sarah Pierce war Executive Vice President Customer Experience, Sales und Operations und verließ Ende Jänner/Anfang Februar, in der oben beschriebenen Kündigungswelle nach Gargs Rückkehr das Unternehmen. Es lag also die Vermutung nahe, dass sie ebenfalls aus Protest ging. Nun sagt sie aber vor Gericht in einem von ihr angestoßenen Prozess aber, sie sei hinausgeworfen worden.

Investor:innen-Betrug steht im Raum

Der Grund: better.com, und insbesondere Vishal Garg, hätte in der Vorbereitung eines bislang nicht erfolgten SPAC, bei dem das Unternehmen eine Bewertung von 7,7 Milliarden US-Dollar anstrebte, die Geschäftszahlen stark beschönigt. Pierce habe sich gegen diese Praxis gestellt und auch die Massenentlassung kritisiert, woraufhin es ihr gegenüber “rechtswidrige Vergeltungsmaßnahmen, Verleumdung und vorsätzliche Zufügung von seelischem Leid” gegeben habe. Der von der ehemaligen better.com-Top-Managerin initiierte Prozess dürfte für Vishal Garg nun das kleinere Problem sein. Schwerer wiegen dürften die darin vorgebrachten Betrugsvorwürfe gegenüber den Investor:innen.

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Man sieht wie ein E-Auto aufgeladen wird von ELOOP
(c) Eloop

Mehr als 200 Teslas sind derzeit noch für Eloop unterwegs. Mit seiner in den vergangenen Jahren sukzessive wachsenden Flotte hat es das Wiener Carsharing-Startup geschafft, eine Größe im heimischen Markt zu werden. Mit der Tokenisierung von Fahrzeugen sorgte das Unternehmen in nicht nur für viel Aufmerksamkeit im Krypto-Segment, sondern auch für eine stärkere Kundenbindung. Das Konzept zog auch einige Investor:innen an – erst im vergangenen September verkündete das Startup zuletzt ein Millioneninvestment – bei weitem nicht das erste.

“Wachstum nur schwer möglich”

Doch wie es in einer Mail des Startups an Crowdinvestor:innen heißt, stellt Eloop den Flottenbetrieb nun gänzlich ein. Das Geschäft lasse sich momentan nicht profitabel betreiben, heißt es dort. In den aktuellen Marktbedingungen sei ein Wachstum “nur schwer möglich”. “Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird”, so das Team.

Schäden an Fahrzeugen als finanzielles Problem für Eloop

Als problematischen Kostenpunkt führt Eloop dabei auch Schäden an Fahrzeugen an, die teilweise nicht von der Versicherung gedeckt seien. Man habe “vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen”. “In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und Eloop trägt die gesamten Kosten”, heißt es in der Mail. “Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten.”

Sanierungsverfahren angekündigt: Eloop-Crowdinvestor:innen dürften um Geld umfallen

Neben der Einstellung des Sharing-Angebots kündigt das Startup auch die Beantragung eines Sanierungsverfahrens an, ist also offensichtlich insolvent. Ein entsprechender Antrag scheint aktuell noch nicht öffentlich auf. Gerade die Crowdinvestor:innen, an die sich die Mail richtet, dürften bei einem solchen Verfahren um ihr Geld umfallen, wie auch seitens des Startups eingeräumt wird. “Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen”, heißt es in der Mail.

“Teilbetriebsschließung” – künftig wohl Fokus auf Plattform zur Tokenisierung von Maschinen geplant

Man wolle den Schaden der Crowdinvestor:innen aber minimieren, indem man sie “bei der Weiterführung des Eloop-Networks” integriere. Das Startup spricht bei der Einstellung des Carsharing-Betriebs auch von einer “Teilbetriebsschließung”. Erst im März hat das Startup ein neues Geschäftsmodell präsentiert, wie brutkasten berichtete: Eine Plattform zur Tokenisierung von Maschinen. Ob es tatsächlich damit weitergeht hängt freilich davon ab, ob das Sanierungsverfahren angenommen und in weiterer Folge erfolgreich umgesetzt wird.

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