30.08.2016

viRaCube: Wiener Startup will mit smartem Garten durchstarten

Am 30.8. geht die Kickstarter-Kampagne des Wiener Startups viRaCube los. Ihr System soll, geht es nach den Foundern, den Garten smart machen. Denn es bewässert abhängig von der Bodenfeuchte und nicht nach fixen Voreinstellungen. Co-Founder Roland Grösslich erzählte dem Brutkasten wie er auf die Idee gekommen ist und wie er den Garten noch smarter machen will.
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(c) viRaCube: Co-Founder Roland Grösslich (l.) und Alexander Lampret (r.)

August 2015. Eine fast beispiellose Hitzewelle sorgt in weiten Teilen Österreichs für tropische Temperaturen und wochenlange Trockenheit. Roland Grösslichs Freundin, die sich sonst um den Garten kümmert, geht nach einem Kreuzbandriss gerade auf Krücken. Klarer Fall: Eine automatische Sprinkleranlage soll das Überleben der Pflanzen sichern. Dann eines Abends, Ende August, regnet es endlich wieder. Und draußen im Garten schaltet sich die automatische Sprinkleranlage trotzdem, wie jeden Tag um die Uhrzeit, ein. “Wir können hier im Haus fast alles fernsteuern. Gibt es sowas nicht auch für den Garten?” fragt die Freundin.

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Neustart nach 20 Jahren im Finanzbereich

Nach einer kurzen Recherche ist Grösslich klar: Nein, so etwas gibt es noch nicht. Und er sieht die Marktlücke, mit der er sich nach zwanzig Jahren im Finanzbereich neu erfinden kann. Kurze Zeit später beginnt er mit seinem Freund, dem Techniker Alexander Lampret an der Idee zu arbeiten. Schon im Oktober ist die technische Lösung gefunden: Sensoren im Boden messen den Feuchtegrad. Ein Ventil am Wasserhahn regelt dann die nötige Durchflussmenge für die Sprinkler. Gesammelt und verarbeitet werden die Informationen im “Cube”, einer Steuerungseinheit, bedient wird das System über die dazugehörige Smartphone-App. Alle Teile versorgen sich über Solarpanele selbst mit Strom und sind kabellos miteinander verbunden.

“Am Anfang muss man sich vielleicht noch ein bisschen damit spielen.”

“Mama muss es bedienen können”

(c) viRaCube: Der Sensor misst die Bodenfeuchte, funktioniert kabellos und versorgt sich selbst mit Strom.
(c) viRaCube: Der Sensor misst die Bodenfeuchte, funktioniert kabellos und versorgt sich selbst mit Strom.

Auch der Name ist schnell gefunden: “viRa” steht für virtual Rain. “Cube”, haben die Founder beibehalten, auch wenn sie vom ersten, würfelförmigen, Entwurf für die Steuerungseinheit wieder abgekommen sind. Die Bedienung des Smart-Garden-Device soll ganz einfach sein. “Unsere Vorgabe war: Meine Mama muss es bedienen können”, sagt Grösslich. Man kann etwa für Rosen einen geringeren Feuchtegrad als für Rasen definieren. Und natürlich kann man trotzdem Zeiten festlegen, in denen gesprinkelt werden soll, falls Bedarf besteht. “So kann ich zum Beispiel sagen, dass die Thujen auch zu Mittag bewässert werden können, während das beim Rasen noch vor Sonnenaufgang passieren soll. Am Anfang muss man sich vielleicht noch ein bisschen damit spielen”, erklärt Grösslich.

Der ganze Garten soll smart werden

Auf Dauer schwebt ihm eine Verknüpfung des Systems mit größeren Smart Home-Clouds vor. Den Anfang soll eine Abstimmung mit Rasenmäherrobotern machen. Denn die Geräte könnten ihre Einsatzzeiten relativ einfach an die Betriebszeiten der Sprinkler anpassen und rechtzeitig mähen, bevor der Rasen bewässert wird. Überhaupt will es Grösslich auf lange Sicht nicht bei Bewässerung belassen: “Unser Ziel ist es, den ganzen Garten smart zu machen.”

+++ Dossier: Smart City +++

Kickstarter-Kampagne mit Marktforschungsfunktion

Mit der Kickstarter-Kampagne, die am 30.8. beginnt, soll jetzt der Einstieg in den Markt gelingen. Über die Kampagne kann man das System vorbestellen. Die erste Auslieferung ist dann rechtzeitig zu Beginn der nächsten Gartensaison im Frühjahr 2017 geplant. Das Geld aus der Kampagne – Ziel sind vorerst 50.000 Euro – werde wohl größtenteils in die Produktion fließen. Bleibt aber etwas übrig, werde es für das Marketing genutzt, sagt Grösslich. Genau so wichtig wie das Geld aus der Kampagne, sei übrigens auch die Marktforschungsfunktion. Grösslich will über Kickstarter einen genaueren Einblick bekommen, wie der Markt für das Startup beschaffen ist.

Nächstes Ziel: Golfplatz

Auch wenn der Fokus im Moment klar auf dem B2C-Bereich liegt, sieht Grösslich ein großes Potenzial für sein Produkt im B2B-Sektor: “Golfplätze, Sportplätze, Vorgärten von Hotels und öffentlichen Gebäuden – unser System könnte dort überall zur Anwendung kommen.” Im Moment würden aber einfach noch die Ressourcen fehlen. Der Bereich soll dann nächstes Jahr in Angriff genommen werden. Und wenn doch jetzt ein etabliertes Unternehmen anbietet einzusteigen? “Never say never”, sagt Grösslich. Wenn es passe, sei das natürlich eine gute Chance.

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Gründer und CTO von Dynatrace - Bernd Greifeneder © Ines Thomsen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 – bis zum 31. März 2024 – hat das in Linz gegründete und global tätige Softwareunternehmen Dynatrace einen Umsatz von 1,431 Milliarden US-Dollar erreicht. Gemessen am Vorjahresumsatz in Höhe von 1,159 Milliarden US-Dollar entspreche dies einem Umsatzzuwachs von 23 Prozent, gab das Unternehmen bekannt.

Gegründet wurde das Software-Multinational am 2. Februar 2005 als dynaTrace Software GmbH durch Bernd Greifeneder, Sok-Kheng Taing und Hubert Gerstmayr. Im Jahr 2011 kaufte die US-amerikanische Compuware-Corporation mit Hauptsitz in Detroit, Michigan, das SoftwareTech. Damit gelang dem AI-Specialist aus Linz einer der größten Tech-Exits der österreichischen Startups-Geschichte – für 256 Millionen US-Dollar.

Den Durchbruch hat dann der Pivot zum Cloud-Fokus gebracht. Nach dem ersten Exit an Compuware folgte ein zweiter Verkauf – nämlich die Übernahme durch die in Chicago ansässige Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo für 2,4 Milliarden US-Dollar.

Pivot brachte Durchbruch

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hatte sich der AI-Spezialist auf den Bereich Application Performance-Monitoring fokussiert. Ab 2015 stellte Gründer und CTO Bernd Greifeneder mit seinem Team das Produkt mit Fokus auf Entreprise Cloud neu auf. Inzwischen wurde das Unternehmen vom US-Marktforschungsunternehmen Gartner als Marktführer in seinem Bereich gelistet. Schon damals positionierte sich Dynatrace als SaaS-Market-Leader in der Kategorie AI-powered Software Intelligence.

Konkret ist Dynatrace auf Netzwerk-Monitoring spezialisiert – das multinationale Unternehmen überwacht den Netzwerkverkehr auf Host- und Prozessebene. Überwacht wird indes, welche Prozesse die meiste Netzwerkbandbreite verbrauchen und wo es Verbindungsprobleme gibt. Die aus dem Monitoring gewonnenen Informationen dienen der Kapazitätsplanung und -optimierung – ressourcenintensive Prozesse werden indes “auf einen Blick erkennbar”, wie das SoftwareTech auf seiner Website schreibt.

2019 ging das Unternehmen dann mit einem erfolgreichen IPO an die New Yorker Börse. Der Wachstumskurs setze sich fort: 2022 erreichte der Software-Spezialist fast eine Milliarde Dollar Umsatz – konkret 929 Millionen US-Dollar bis zum 31. März 2022 – damals eine Umsatzsteigerung um 32 Prozent im Vorjahresvergleich. Als CEO ist seit Dezember 2021 Rick M. McConnel tätig.

Zuwachs bei Belegschaft

Nach oben geht es auch mit der Zahl der bei Dynatrace Beschäftigten: Binnen eines Jahres sind 500 neue Mitarbeitende in den Betrieb aufgenommen worden. Weltweit erhöhte sich die Dynatrace-Belegschaft damit von 4.200 auf 4.700 Personen.

Das von Gründer und CTO Bernd Greifeneder geleitete Forschungs- und Entwicklungsteam (R&D) ist nach Angaben des Unternehmens von 1.400 auf über 1.600 Mitarbeitende gewachsen sein. Damit seien rund ein Drittel der Mitarbeitenden des Konzerns im Bereich Forschung & Entwicklung – zu Englisch Research und Development (R&D) – beschäftigt.

KI soll gegen Engpässe und Kostenfallen helfen

„Dynatrace unterstützt die größten Unternehmen der Welt dabei, ihre digitalen Innovationen voranzutreiben, Cyber-Risiken zu minimieren und Cloud-Kosten zu optimieren. Dabei spielt der Gründungsstandort eine zentrale Rolle“, erklärt Bernd Greifeneder.

Bereits Anfang des Jahres hat Dynatrace seine Analyse- und Automatisierungsplattform um Observability und Security – zu Deutsch Beobachtbarkeit und Sicherheit – für KI-gestützte Anwendungen erweitert. Diese soll Schutz vor technischen Leistungsengpässen und Kostenfallen bieten, wie Dynatrace kommuniziert.

Spatenstich in Linz

Erst im März 2024 startete der Ausbau des Dynatrace Engineering Headquarters in der Linzer “Am Fünfundzwanziger Turm-Straße”. Der Campus soll über sieben Stockwerke verfügen – und das Herz der Produktentwicklung bilden, heißt es in einer Aussendung. Bis Ende 2025 soll das Gebäude fertig sein. Der gesamte Dynatrace-Campus soll indes auf eine Bürofläche von 29.000 Quadratmetern gewachsen sein – und rund 1.500 Software-Entwickler:innen aus aller Welt beheimaten.

Österreich zählt über ein Viertel der globalen Belegschaft

Zudem sollen die Entwicklungs-Labors in Wien und Graz erweitert werden: Im laufenden Mai soll Der Wiener Standort im Icon Tower des Hauptbahnhofs ein zusätzliches Stockwerk bekommen. In Graz stehe im baldigen Sommer eine Übersiedelung bevor – und zwar in den Grazer Impuls Campus auf den Reininghaus-Gründen.

Nach eigenen Angaben sollen in ganz Österreich mehr als 1.200 Expert:innen aus über 60 Nationen angestellt sein. An den österreichischen Dynatrace-Standorten Linz, Wien, Graz, Klagenfurt, Hagenberg und Innsbruck sind damit 26 Prozent – also über ein Viertel – der weltweiten Belegschaft beschäftigt.

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