25.09.2017

Vierzig Unternehmen sind mit über 1.000 selbstfahrenden Autos auf den Straßen

In einem der teuersten Flecken der Welt werden die besten Elektrofahrzeuge der Welt produziert und die Sharing Economy begann mit Uber, Lyft, Scoot oder Airbnb in San Francisco. Willkommen im Silicon Valley.
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Vierzig Lizenzen hat die kalifornische Verkehrsbehörde aktuell vergeben, damit Unternehmen autonome Autos auf öffentlichen Straßen testen können. Und die fahren fleißig damit herum. Wer im Silicon Valley wohnt muss sich schon ziemlich blöd anstellen, keinem der eintausend autonomen Testfahrzeugen zu begegnen oder die hohe Zahl an Elektrofahrzeugen zu übersehen. Und viel Glück wenn man noch ein Taxi anhalten will. Beinahe jedes zweite Auto in San Francisco fährt für Uber und Lyft. Eine Auswertung von über 10 Millionen Kostenabrechnungen ergab, dass Geschäftsreisende in den USA zu 55% für den Transport vor Ort Uber verwenden und 14 Prozent Lyft. Gerade noch 8 Prozent der eingereichten Rechnungen sind für Taxis. Vor zwei Jahren waren es noch 14 Prozent.

Diese Trends sind für sich alleine genommen bereits disruptiv genug. In Kombination als selbstfahrende elektrische Uber – oder elektrische Robotertaxis – werden sie alles ändern. Nicht nur für unsere Autoindustrie, sondern auch wie wir leben.

In Wien gibt es heute 700.000 Autos, die eine Parkplatzfläche von 900 Hektar benötigen, immerhin der halben Fläche der Donauinsel. Und parken, das tun Fahrzeuge hauptsächlich. Gerade mal 36 Minuten am Tag ist im Durchschnitt ein jedes Auto in Bewegung, 23 Stunden und 24 Minuten parken sie. Von wegen Fahrzeug. Stehzeug sollten sie heißen.  Dabei sind die Parkflächen gar nicht so billig. Auf jedes Auto kommen vier Parkplätze. Und ein Parkplatz kostet zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Zusammengenommen sind die Parkplätze in Österreich mehr wert, als alle Autos.

Seit dem Bekanntwerden des Dieselskandals und der Preisabsprachen bei den deutschen (und somit auch unseren) Autobauern hat es sich auch in die letzte Wohnstube herumgesprochen, dass wir vor einem Umbruch im Automobilbereich stehen. Das schürt ängste, es bietet aber auch Chancen.

Zuerst mal werden wir sicherlich eine ganz Reihe von Arbeitsplatzverlusten in der Automobilbranche erleben.

Eine halbe bis zu einer Million an Jobs bei den Herstellern und Zulieferern werden mit voranschreitender Elektrifizierung überflüssig. Lastwagen- und Taxifahrer – eine Dreiviertelmillion an Jobs – fallen mit autonomen Fahrzeugen weg. Und das sind nur die unmittelbar davon betroffenen Arbeitsplätze. Weniger Lastwagenfahrer bedeutet auch weniger Dienstleistungen darum herum. Mehr Elektrofahrzeuge machen Tankstellen und das dortige Angebot überflüssig. Werkstätten werden mit den weniger wartungsanfälligen Elektrofahrzeugen bis zu geschätzten 70 Prozent ihres Umsatzes verlieren. Und Krankenhäuser müssen zu ihren Kapazitäten nicht mehr die annähernd 40.000 – 50.000 Verkehrsunfallsopfer behandeln. Dafür wird es aber eine Reihe neuer Dienstleistungen und Jobs geben. McKinsey schätzt, dass alleine Dienstleistungen um die von Autos produzierten Daten bis 2030 an die 750 Milliarden Dollar pro Jahr erwirtschaften werden. Welche Berufe entstehen werden, ist manchmal leichter vorhersagbar, manchmal gar nicht. Mit der ersten Automobilrevolution um 1900 war es ein leichtes vorherzusagen, dass gute Straßen benötigt werden. Damit profitierte das Baugewerbe. Dass es aber zum Entstehen von Shopping Centers am Stadtrand kommen wird, war nicht vorherzusehen.

Und dieser Wandel wird sich innerhalb von wenigen Jahren vollziehen. Spätestens 2022 wird es unwirtschaftlich sein, ein Verbrennungskraftfahrzeug zu kaufen und zu betreiben. 2026 wird die Mehrheit der neuen Autos elektrisch fahren. Auch autonomes Fahren breitet sich bereits schleichend aus. Mehr als ein halbes Dutzend selbstfahrender Taxiflotten im Testbetrieb ist bereits unterwegs. Die erste kommerzielle Fahrt eines autonomen Lastwagens fand schon 2016 statt, und spätestens nächstes Jahr werden sie verkauft. 2030 wird der letzte Prüfling seinen Führerschein machen. Ab dann wird es verboten sein, ein manuell gesteuertes Fahrzeug noch auf öffentlichen Straßen zu betreiben.

Was uns heute noch als unvorstellbar scheint, hat sich in diesen Zeiträumen in der Automobilbranche schon in der Vergangenheit abgespielt. 1900 waren auf der 5th Avenue in New York fast ausschließlich Kutschen unterwegs. 1913 waren es dann nur mehr Autos.

Die Signale sind heute alle sichtbar. Die Technologien sind hier, die Konvergenz der Technologien zum batteriebetriebenen Robotertaxi ist im vollen Gang. Und diese Signale aus dem Silicon Valley, aus China und auch das eine oder andere spärliche Signal aus Europa sind sichtbar. Welche das sind, wie der Stand heute ist und wie der Zeithorizont aussieht, das beschreibe ich in meinem am 12. Oktober erscheinenden Buch “Der letzte Führerscheinneuling – … ist bereits geboren. Wie Google, Tesla, Apple, Uber & Co unsere automobile Gesellschaft verändern und Arbeitsplätze vernichten. Und warum das gut so ist.

Wer sich mit dem Autor treffen möchte kann zu gleich zwei Buchvorstellungen in Wien kommen.
2. Oktober 2017: Casinos Austria Pre-launch zum Buch Der letzte Führerscheinneuling – Wien, Österreich
3. Oktober 2017: FH Technikum Pre-Launch zum Buch Der letzte Führerscheinneuling – Wien, Österreich

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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