03.06.2022

ViennaUP’22 zählt 10.000 Besucher:innen aus 67 Nationen

Die ViennaUP’22 geht heute, Freitag, ins Finale und zieht eine erste Bilanz. Das achttägige Startup-Festival punktete durch seine internationale Ausrichtung.
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ViennaUP
(c) Wirtschaftsagentur Wien / Michael Chuop

Die mittlerweile zweite Ausgabe der ViennaUP geht ins Finale. Pünktlich zum Abschluss präsentierte die Wirtschaftsagentur Wien am Freitag eine erste Bilanz. Bis zu 10.000 Besucher:innen aus 67 Nationen haben laut den Organisatoren teilgenommen. Unter der Dachmarke “ViennaUP’22” fanden zudem über 60 Einzelevents in 28 unterschiedlichen Locations in elf Wiener Bezirken statt. Insgesamt beteiligten sich dieses Jahr rund 30 verschiedenen Veranstalter:innen am Startup-Festival. Zudem haben auch zahlreiche Investor:innen aus dem In- und Ausland an den Events teilgenommen.

ViennaUP’22: Erstmalig physischer Austausch möglich

Im Vergleich zum Vorjahr gestaltetet die Wirtschaftsagentur Wien das Festival dieses Jahr mit seinen insgesamt acht Event-Tagen kompakter. Zudem konnten sich die Besucher:innen erstmalig auch physisch treffen, da 2021 aufgrund der Corona-Maßnahmen das Festival vollständig in den digitalen Raum verlagert werden musste. Zentrum bildete dabei die Festival-Homebase, die am Wiener Karlsplatz eingerichtet wurde und laut Wirtschaftsagentur von hunderten Startups zum Netzwerken genutzt wurde. Zudem wurden für die Festival-Besucher:innen in insgesamt vier ausgewählten Wiener Kaffeehäusern eigene Begegnunszonen eingerichtet – zu ihnen zählte der Bräunerhof, Savoy, Schwarzenberg und Wortner.

Die Homebase am Karlsplatz | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Facebook

Internationale Ausrichtung des Festivals

Wie bereits im letzten Jahr fand im Vorfeld der ViennaUP’22 eine internationale Marketing-Kampagne statt, um den Wirtschaftsstandort Wien als Drehscheibe der globalen Startup-Szene zu etablieren. “Zwölf Millionen Wirtschafts-Interessierte haben über die Kampagne von Wien und der ViennaUP erfahren“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Und eine weitere Zahl, die die internationale Ausrichtung des Festivals untermauern soll. Im Schnitt kamen trotz wahrnehmbarer eingeschränkter Reisefreudigkeit durch die Pandemie rund 40 Prozent der Teilnehmer:innen aus dem Ausland. Die internationale Startups reisten unter anderem aus Pakistan, einigen afrikanischen Ländern, den USA oder Kanada nach Wien. Ein besonders hoher Anteil kam laut der Wirtschaftsagentur Wien aus dem CEE-Raum.

Die Höhepunkte der ViennaUP’22

Zu den Veranstaltungshöhepunkten der ViennaUP’22 zählten unter anderem das größte europäische Event für Business Leaderinnen Lead Today – Shape Tomorrow von Female Founders. Im Zuge des hybriden Events, das der brutkasten als Partner technisch umsetzte, traten über 40 Speaker:innen aus aller Welt auf. Weitere Höhepunkte waren unter anderem der Startup Worldcup sowie Connect Day 2022. Letzterer bildete die zentrale Matchmaking-Veranstaltung der ViennaUP’22 für Startups, Corporates/KMU und Investor:innen.


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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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