30.03.2023

Tatzberger: “Die ViennaUP ist ein Startup-Festival aus der Community für die Community”

Interview. Wien wird mit der ViennaUP'23 vom 30. Mai bis zum 7. Juni 2023 wieder zum Treffpunkt für die österreichische und internationale Startup-Szene. Im Interview spricht Gabriele Tatzberger von der Wirtschaftsagentur Wien, warum sich das Startup-Festival bewusst von anderen internationalen Festivals abgrenzt und welche Rolle dabei die lokale Startup-Community spielt.
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ViennaUP'22
(c) Wirtschaftsagentur Wien
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Die ViennaUP’23 steht in ihren Startlöchern und wird auch dieses Jahr ihren Besucher:innen ein vielfältiges Programm rund um Startups und Innovation bieten. Rund 30 Programmpartner:innen aus der Wiener Startup Community werden über 50 Events veranstalten. Zu den Themen zählen in diesem Jahr Smart Cities, Creative Industries, Tech, Life Sciences oder Manufacturing. 2023 soll es auch wieder Vernetzungsmöglichkeiten geben. Besucher:innen aus dem In- und Ausland sollen darüber hinaus einen Eindruck vom Wirtschaftsstandort Wien erhalten.

Mit seiner dezentralen Ausrichtung hebt sich das Startup-Festival bewusst von anderen internationalen Startup-Festivals ab. Welche Vorteile sich dadurch für die Besucher:innen ergeben, hat uns im Interview Gabriele Tatzberger von der Wirtschaftsagentur Wien verraten. Die Devise lautet “Qualität vor Quantität” und ein starker Fokus auf die lokale Startup-Community, die maßgeblich zur Vielfalt des Festivals beiträgt.


Was ist das Alleinstellungsmerkmal der ViennaUP’23 im Vergleich zu anderen internationalen Startup-Festivals und wie möchte man spezifisch bei Startup-Gründer:innen punkten?

Was die ViennaUP’23 wirklich herausragend macht, ist ihre dezentrale Komponente. Das Startup-Festival wird nämlich aus der Community für die Community gemacht. Unter der Dachmarke vereinen wir viele österreichische aber auch internationale Programmpartner:inne, die daran glauben, dass wir gemeinsam stärker sind. Das habe ich in dieser Art und Weise wirklich nirgendwo sonst gesehen. Zudem sind wir kein Großevent, sondern verfolgen ein Boutique-Konzept. Wir haben viele kleinere, qualitativ sehr hochwertige Formate im Programm. Wir wollen die richtigen Personen zusammenbringen, damit möglichst viel Inspiration entsteht und wertschöpfende Kontakte geknüpft werden können. Zusätzlich forcieren wir auch die Erlebbarkeit der Stadt. Dazu zählt unter anderem die Homebase am Karlsplatz. Weiters haben wir auch die Coffee House Sessions, wo die Teilnehmer:innen mit vielen spannenden Personen in Kontakt kommen können und mit dem Festival-Armband einen kostenlosen Wiener Kaffee erhalten. Die Teilnehmer:innen sollen motiviert werden, sich in der Stadt aktiv zu bewegen, anstatt den ganzen Tag in einer großen Halle zu verbringen.

Welcher Mehrwert entsteht für die Startup-Community durch dieses dezentrale Konzept und wo liegen etwaige Herausforderungen bei der Umsetzung? 

Für die Startup-Community schaffen wir durch dieses einzigartige Konzept eine Sichtbarmachung. Zudem können wir gegenseitig Synergien herstellen. Eine Herausforderung in der Umsetzung ist sicherlich die Komplexität, die dadurch entsteht. Schließlich möchten wir den Besucher:innen im Programm auch einen roten Faden bieten. Dafür haben wir auch in diesem Jahr wieder eindeutige Themenschwerpunkte definiert. Zudem haben wir versucht, die Komplexität in Bezug auf das Ticketing-System zu reduzieren und zu diesem Zweck erstmals ein einheitliches Ticketing-System eingeführt. Natürlich gibt es auch hier Herausforderungen zu meistern, damit alle Programm-Partner:innen mit ins Boot kommen. Vielleicht ist es für einen Organisator eines Startup-Festivals einfacher, einen Ort zu haben und selbst über den Inhalt entscheiden zu können. Mit dem dezentralen Konzept ist es für uns aber authentischer und qualitätsvoller, da die Programmpartner:innen auch die Expertise mitbringen. Wie gut dieser Ansatz auch draußen ankommt, sehen wir immer wieder auf unseren internationalen Reisen, wo wir die ViennaUP vorstellen.

Welchen nachhaltigen Beitrag kann ein Startup-Festival wie die ViennaUP für das lokale Startup-Ökosystem leisten?

Ich glaube, dass wir ja durch diese Aktivierung der einzelnen Partner:innen sehr viel Mehrwert für die Community schaffen. Auch der Umstand, dass wir mit der ViennaUP eine Plattform zum gegenseitigen Austausch bieten. Unser Ziel ist es, ein Bubble-Bursting zu betreiben. Für uns ist es sehr wichtig, dass beispielsweise die IT-Branche mit der Life Science-Branche in Kontakt kommt. Ich glaube, dass durch diesen Austausch sehr viel Mehrwert entsteht. Natürlich möchten wir mit der ViennaUP auch den Wirtschaftsstandort Standort Wien international bekannter machen. Dies trifft auch auf das Talent-Scouting zu. Wenn eine Stadt ein attraktives Image hat, dann hilft das natürlich auch den einzelnen Stakeholder:innen.

Welche Entry-Points schafft das Festival insbesondere für jüngere Gründer:innen oder Gründungsinteressierte, um einen Anschluss zur lokalen Startup-Community zu finden? 

Auch in diesem Bereich haben wir tolle Angebote im Programm. Als Beispiel möchte ich Startup Live Weekend nennen, wo man Ideen pitchen kann und wo Gründungsinteressierte für ein paar Tage mitarbeiten können. Ein ähnliches Format gibt es mit den Inno-Days. Im Rahmen von Joint Forces geben auch Universitäten Support für angehende Gründer:innen. Es wird eine große Tech-Job-Fairs geben. Dabei handelt es sich um eine Messe für Menschen, die an Jobs im Technologie-Bereich interessiert sind. Darüber hinaus bietet das Startup-Festival eine Vielzahl an Möglichkeiten für Studierende oder Leute, die gerade eine Ausbildung abgeschlossen haben. Einen spezifischen Fokus für Frauen gibt es mit “Find Your Female Co-Founder”.

Um erfolgreich zu gründen, bedarf es auch der entsprechenden Finanzierung. Welchen Stellenwert nimmt das Thema bei der ViennaUP’23 ein? 

Wir haben unterschiedliche “Adventures” definiert. Eines davon heißt “I want to invest brilliantly”. Unter dieser Kategorie haben sich 19 Programmpartner mit ihrem Event angemeldet. Zudem haben wir eine Rubrik “I want to find an investor” – hier sind 20 Eventformate geplant. Es gibt dahingehend viele Möglichkeiten für Investor:innen, aber auch für Startups, sich entsprechend zu vernetzen und den Kontakt finden zu können.

Welches Rahmenprogramm bietet die ViennaUP’23 noch, damit sich Gründer:innen vernetzen können?

Für das Rahmenprogramm ist aus meiner Sicht die wichtigste Anlaufstelle die Homebase. Jeden Abend gibt es da Viennese Hours, wo kleine Snacks und etwas zum Trinken geboten wird. Hier besteht die Möglichkeit, sich quer Feld ein zu vernetzen. Außerdem kommen in diesem Jahr wieder ganz viele internationale Startups nach Wien. Alleine unsere Incoming-Programme oder auch über Programmpartner wie das Global Incubator Network werden viele Gründer:innen aus dem Ausland nach Wien holen. Auch die teilnehmenden Kaffeehäuser sind wieder mit ViennaUp gebrandet. Zudem organisieren die Programmpartner:innen spannende Abendevents – unter anderem wird es mit dem Future Ball erstmals auch einen Ball im Rahmen der ViennaUP geben. Und der CityRiddle wird eine Tour anbieten, wo Besucher:innen die Stadt aktiv erleben können.


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Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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