08.07.2022

Wie Wien als internationaler Startup Hub von der ViennaUP langfristig profitiert

Die ViennaUP'22 ging dieses Jahr mit 10.000 Besucher:innen aus 67 Nationen über die Bühne. Im Doppelinterview sprechen Gabriele Tatzberger und Dudu Gencel von der Wirtschaftsagentur Wien, die das Startup-Festival kuratierte, über die starke internationale Ausrichtung der ViennaUP'22 und wie Wien als Startup-Hub langfristig davon profitiert.
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(c) Wirtschaftsagentur Wien
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Die ViennaUP punktete dieses Jahr nicht nur durch die starke internationale Ausrichtung, sondern auch durch die zahlreichen on-site Vernetzungsmöglichkeiten. Erstmalig konnten sich bei der mittlerweile zweiten Ausgabe des Startup-Festivals dank der gelockerten Corona-Maßnahmen die Besucher:innen auch physisch treffen. Ein Angebot, das auch von den zahlreichen internationalen Gästen genutzt wurde. Internationale Startups reisten unter anderem aus den USA, Kanada, Asien und einigen afrikanischen Ländern nach Wien. Ein besonders hoher Anteil kam aus dem CEE-Raum.

Im Doppelinterview sprechen wir mit Gabriele Tatzberger und Dudu Gencel von der Wirtschaftsagentur Wien über die langfristigen Effekte, die das Startup-Festival für den Wirtschaftsstandort Wien hat. Zudem gehen sie auf Maßnahmen ein, die neben der ViennaUP noch getroffen werden, um Wien als internationalen Startup-Hub zu positionieren.


Die ViennaUP’22 positionierte sich als internationales Startup-Festival und zählte Besucher:innen aus insgesamt 67 Nationen. Welches Feedback habt ihr vom internationalen Publikum erhalten?

Gabriele Tatzberger: Es war eine große Freude, die ViennaUP’22 “in real life” zu veranstalten und so viele Unternehmer:innen, Gründer:innen, Investor:innen und Akteur:innen des Ökosystems in Wien begrüßen zu dürfen. Es gibt tatsächlich keinen Ersatz für das persönliche Networking. Dazu macht es immer Spaß die Vielfalt von Wien zu zeigen, vom Karlsplatz bis zu den Kaffeehäusern, vom Museumsquartier bis zur Anker Brotfabrik.

Dudu Gencel: Stimmt. Und die Resonanz ist überwältigend positiv. Laut unserer Befragung der Teilnehmenden würden knapp über 90 Prozent wieder teilnehmen und es weiterempfehlen. Für ein Festival im zweiten Jahr finden wir das ziemlich phänomenal. 

Welche langfristigen Effekte erhofft sich die Wirtschaftsagentur Wien durch die starke internationale Ausrichtung der ViennaUP für den Wirtschaftsstandort Wien?

Dudu Gencel: Wien ist ein geschäftliches und kulturelles Bindeglied zwischen Ost- und Westeuropa, ein großartiger Ort zum Leben, Studieren und Arbeiten und obendrein einfach ein wunderschöner Meltingpot. Wenn unsere Teilnehmenden mit einem positiven Gefühl für die Stadt nach Hause gehen, sich über eine Gründung oder Ansiedlung in Wien Gedanken machen oder einfach die Vernetzungsmöglichkeiten schätzen gelernt haben, war dies ein großartiger Erfolg. 

Gabriele Tatzberger: Wien ist in der ganzen Welt für ihre Musik, Kunst und Kultur sowie für ihre lange Geschichte und Tradition bekannt. Aber das heutige Wien ist auch ein attraktiver und hochinnovativer Wirtschaftsstandort, wie der Bereich der Life Sciences, additiven Fertigung oder Kreativwirtschaft zeigt. Außerdem wird Wien zunehmend als ein dynamisches, unterstützendes Ökosystem für Unternehmer:innen, insbesondere für Startups, anerkannt. 

Welche weiteren Maßnahmen plant die Wirtschaftsagentur Wien neben der ViennaUP, um Wien als internationalen Startup-Hub zu positionieren?

Gabriele Tatzberger: Seit Jahren arbeiten wir in der Wirtschaftsagentur Wien genau dafür, dass Expats und internationale Unternehmen die Vorteile von Wien als Wirtschaftsstandort erfahren können – ob über Programme wie das Vienna Startup Package, durch internationale Förderwettbewerbe oder durch ein persönliches Kennenlernen. Da sind wir weltweit ganz schön umtriebig, auch in internationalen Startup City Netzwerken. Aber unser Ansatz geht weit darüber hinaus, denn wir helfen Firmen, ob groß oder klein, während und nach der Ansiedlung, damit Wien möglichst schnell nicht nur zum neuen Arbeitsstandort, sondern auch zum neuen Zuhause wird. 

Erstmalig war bei der ViennaUP’22 auch ein physischer Austausch möglich. Unter anderem gab es die Home Base am Karlsplatz und Vernetzungszonen in vier Wiener Kaffeehäusern. Wie wurden diese Vernetzungsangebote von den Teilnehmer:innen genutzt? 

 Dudu Gencel: Man sagt, der größte Teil des Geschäfts ist Networking, und als Startup-Festival wollten wir natürlich sicherstellen, dass unsere Besucher:innen viel Zeit haben, um relevante Leute zu treffen. Ein großer Teil dieser Aktivitäten fand z. B. durch Matchmaking-Sessions und spezielle Networking-Events wie den Connect Day statt. Aber es ist auch wichtig, Raum für einen spontanen Austausch zu schaffen. Das war für unsere ViennaUP-Gäste an der Homebase am Karlsplatz möglich, wie auch in vier Wiener Kaffeehäusern. Denn die Wiener Kaffeehäuser als für uns älteste Co-Working-Spaces der Welt wollten wir in dieser Rolle unbedingt auch unseren ViennaUP-Gästen erlebbar machen. 

Ein Schwerpunkt der ViennaUP’22 lag auf “Female Entrepreneurship”. Zudem hat Wien laut dem Startup Heatmap Report von DEEP Ecosystems im Vergleich zu anderen großen Startup-Städten in Europa einen hohen Gründerinnen-Anteil. Was sind die Gründe dafür und wie kann dies künftig noch weiter gestärkt werden? 

Gabriele Tatzberger: Ein Grund ist, dass wir in der Wirtschaftsagentur Wien immer wieder die extra Meile gehen, um die Teilnahme von Frauen und von Frauen geführten Unternehmen zu forcieren. Vor fünfzehn Jahren war das noch keine Selbstverständlichkeit in Österreich, aber wir haben es hier geschafft, gemeinsam mit anderen wichtigen Akteurinnen und Akteuren. 

Dudu Gencel: Wir unterstützen Gründerinnen und weibliche Führungskräfte ausdrücklich durch Coachings, Trainings und unseren „Frauen Bonus“ bei vielen Förderprogrammen. Hier gibt es einen zusätzlichen Zuschuss für Projekte und Unternehmen, die von Frauen geleitet werden. 

Eine der größten Krisen unserer Zeit ist die Klimakrise. Wie hat die ViennaUP’22 dieses Thema adressiert? 

Gabriele Tatzberger: Die Klimakrise ist nicht mehr gesondert zu betrachten, sondern muss als zentrales Thema, das alle strategischen und wirtschaftlichen Entscheidungen beeinflusst, gesehen werden. Unternehmen mit professionellem Risikomanagement haben längst eine Klimastrategie für sich definiert, um ihre Emissionen zu senken, neue Ansprüche der Konsument:innen zu erfüllen und ihre Geschäftsmodelle klimafit zu machen. 

Dudu Gencel: Das Thema Klima und Umweltschutz war tatsächlich in fast jeder Veranstaltung zu spüren – und nicht nur, weil die Nachhaltigkeit ein Startup-Bereich ist, der gerade bei Investor:innen in die Höhe schießt. Auch traditionelle Banken, Produktionsbetriebe, Gastronomie, Crypto und Blockchain Unternehmen, die Kreativwirtschaft und natürlich smarte City Planer, einfach alle integrieren den Klimaansatz in ihrer Arbeit. Das sah man u.a. bei den Impact Days und beim Smart City Summit.

Welche Rolle spielen ClimateTech-Startups mittlerweile für den Wirtschaftsstandort Wien und gibt es von Seiten der Wirtschaftsagentur spezifische Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen, die Lösungen gegen die Klimakrise entwickeln? 

Gabriele Tatzberger: Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal einen internationalen Förderwettbewerb, „Zero Emission Cities“, ausgerufen, der gezielt auf Unternehmen im Climate-Bereich ausgerichtet ist. Hier wurde einen Topf von drei Million Euro zur Verfügung gestellt, um innovative urbane Lösungen für die Klimakrise anzustoßen. Da kann tatsächlich jedes Unternehmen auf der ganzen Welt mitmachen mit einer Bedingung: Diese Lösungen müssen dann in Wien auch ausgerollt werden. 

Laufen bereits die Vorbereitungen für eine ViennaUP’23? 

Dudu Gencel: Ohne zu viel zu verraten zu wollen, können wir wohl sagen, dass unsere Programmpartner:innen sowie all unsere Gäste sich schon auf ein ViennaUP’23 freuen können. Wir haben viel von unserer ersten physischen ViennaUP gelernt und freuen uns diese Learnings für die nächste Ausgabe umsetzen zu können, damit ViennaUP‘23 noch lässiger, diverser und bunter wird. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf!


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(c) brutkasten - Ivan Topic (l.) und Florian Wimmer von Savaara.

Ideen gibt es unzählige. Manche davon möchte man als spannende Geschichte in Zeilen niederbringen und sie als Buch veröffentlichen. Der Anfang allerdings ist oft ein schwerer, weil man schlicht nicht weiß, wo und wie man starten soll. Oder einfach keine Zeit dafür hat. Abhilfe schaffen möchte hier ein Startup namens savaara, das von CEO Ivan Topic und Blockpit-Founder Florian Wimmer, der als Advisor und Founding Angel mit dabei ist, gegründet wurde.

Daneben sind zwei weitere bekannte Namen aus der heimischen Krypto-Szene als Investoren mit an Bord: Oliver Stauber, der unter anderem als Chief Legal Officer (CLO) von Bitpanda bekannt ist, sowie Konstantin Horejsi, der in der Vergangenheit unter anderem Chief Product Officer (CPO) der Kryptobörse Blocktrade war.

savaara und der Zahnarztsessel

Die Idee zum Startup entsprang dem Wunsch bzw. dem Antrieb von Topic ein eigenes Buch zu schreiben, wie er es schon lange vorhatte. So kam der heutige Founder einst zu einem Verlag und war sehr unzufrieden mit dem, was ihm geboten wurde.

Aus diesem Grund begann er andere dabei zu unterstützen, ihr eigenes Buch von der Idee bis zur fertigen Vermarktung zu schreiben. Dennoch hatte er das Gefühl, das etwas fehlt.

Auf einer Veranstaltung sah er dann seinen späteren Mitgründer Wimmer einen Vortrag halten und ließ sich von einer Aussage prägen: “Du kannst in alles Mögliche investieren, sogar in einen Zahnarztsessel”, lautete jener Satz.

Hilfe beim Start

Also fing Topic den Blockpit-CEO ab und pitchte seine Idee, Bücher bzw. Autor:innen investierbar zu machen. Das stellte vor etwas mehr als eineinhalb Jahren die Geburt von savaraa dar.

“Als Ivan mir die Idee gepitcht hat, hat sie für mich absolut Sinn ergeben”, erzählt Wimmer im brutkasten-Talk. “Ich habe selbst mal mit dem Gedanken gespielt, ein Buch zu schreiben und glaube, dass jeder, der ein Startup gründet, einen ähnlichen Gedanken hat.”

Savaraas Konzept ist auf mehreren Ebenen aufgebaut. “Viele wollen ein Buch schreiben, haben unzählige Ideen, wissen aber nicht, worüber sie schreiben sollen”, erklärt Topic. “In einem ersten Gespräch mit uns konkretisieren wir das und erstellen danach einen Preview. Diesen pitchen wir dann den Investoren, Freunden oder Fans aus der Community. Dadurch wird das Buch vorfinanziert, bevor es bei Online-Shops oder im Buchhandel gelistet ist. Dann kommt der zweite Teil.”

Hier setzt sich der Ideengeber oder die -geberin nochmal mit dem savaraa-Team zusammen und gibt ein acht Stunden Interview. Durch Fragen des Teams wird fortan ein Konzept bzw. Cover sowie ein Inhalt erstellt und Ghostwriter schreiben im Anschluss das Buch in enger Abstimmung mittels mehrerer Feedbackschleifen fertig. Alternativ ist es natürlich auch möglich, das Buch zur Gänze selbst zu verfassen, wie Topic betont, der mit seiner Idee vor allem Gründer:innen mit vielen Erfahrungen, Ideen und skurrilen Geschichten ansprechen möchte. Personen, die einfach wenig Zeit zum Schreiben haben, aber den Drang verspüren, etwas zu erzählen.

25 Prozent des künftigen Profits

Pro Buch gibt es “100 Tickets”, genauer gesagt, “special Bücher” in Hardcover als “Limited Editions”, die im Hintergrund ein Recht im Sinne eines Wertpapiers verbriefen und wo Investor:innen mit 25 Prozent an den gesamten künftigen Profiten beteiligt sind.

“Ich kann mir ein Buch kaufen, oder auch mehr”, präzisiert Wimmer genauer. “Mit einem Stückpreis von 250 Euro. Mit diesen insgesamt 25.000 Euro bei 100 Büchern ist dann das gesamte Buchprojekt finanziert.”

Im Gegensatz zu einem üblichen Verlag, der 85 bis 90 Prozent der Einnahmen verlangt, sind es bei savaraa 50 Prozent des Gewinnes, die Autor:innen bekommen, 25 Prozent die Investor:innen und das restliche Viertel bleibt für dessen Dienste beim Startup.

savaara: Ex-Blocktrade und Ex-Bitpanda-Mitarbeiter dabei

Die Plattform startet mit dem heutigen Montag. Aktuell gibt es bei savaara eine Warteliste von rund 50 Autor:innen – bis vor Weihnachten sollen die ersten Bücher fertiggestellt und investierbar sein.

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