30.03.2021

Vienna Insurance Group: Neuer Fonds für InsurTech-Investments

Der heimische Versicherungskonzern Vienna Insurance Group hat gemeinsam mit drei anderen Investoren den InsurTech-Fonds Venpace gestartet.
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Die Vienna Insurance Group investiert weiter in die InsurTech-Szene.
Die Vienna Insurance Group investiert weiter in die InsurTech-Szene. | Foto: © Vienna Insurance Group / Robert Newald

Ein neuer Fonds ist auf der Suche nach Startups im Bereich InsurTech: Der österreichische börsennotierte Versichungskonzern Vienna Insurance Group (VIG) hat gemeinsam mit drei anderen Branchenkollegen die Investmentgesellschaft “Venpace” gegründet. Diese soll über einen Zeitraum von zehn Jahren Eigenkapitalbeteiligungen an Technologieunternehmen aufbauen und verwalten. Die vier Gesellschafter werden dazu über die nächsten fünf Jahre jeweils mindestens eine Million Euro in den Fonds stecken.

Die VIG beteiligt sich mit 25 Prozent an der neu gegründeten Investmentgesellschaft, die ihren Sitz in Köln hat. Die drei weiteren Investoren sind die IDEAL Versicherungsgruppe aus Berlin, die Provinzial Rheinland Versicherung mit Sitz in Düsseldorf und die PrismaLife aus Liechtenstein.

VIG-Chefin Stadler: Bewusste Investition in frühzeitiger Phase

“Wir investieren bewusst in einer frühzeitigen Phase in zukunftsorientierte Startups, um daraus mittelfristig Erträge, unter gleichzeitiger Verteilung der Risiken auf mehrere Investoren, zu generieren“, sagt VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler. Der Versicherungskonzern wolle die wachsende InsurTech-Szene mit ihren innovativen Ideen für seinen weiteren Ausbau von digitalen Produkt- und Serviceleistungen nutzen.

Der Venpace-Fonds sucht grundsätzlich international tätigige Startups mit Schwerpunkt InsurTech. Allerdings kann er auch im Rahmen von Corporate Venturing genutzt werden, um Ideen mit dafür eigenes gegegründeten Startups umzusetzen. Zunächst will sich der Fonds nach Angaben der VIG auf die Bereiche Lebensversichung und digitale Berührungspunkte mit den Kunden konzentrieren. Als weitere Themenfelder nennt das Unternehmen Vertrieb und Marketing, neue Geschäftsmodelle für Mobilität und Wohnen sowie innovative Versicherungsmodelle.

Die Vienna Insurance Group ist bereits länger in der Startup-Szene aktiv. Unter anderem startete sie 2019 das “viesure innovation center” beim Tochterunternehmen Wiener Städtische. Im Vorjahr führte sie eine Investmentrunde in Apeiron an – dem Startup des Genetikers Josef Penninger, das an einem Covid-19-Medikament arbeitet.

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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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