30.01.2023

vielö: OÖ-Startup stellt aus überflüssiger Molke Biokosmetik her & expandiert in die USA

Das oberösterreichische Startup vielö stellt aus Molke, das bei der Käseerzeugung im Überfluss entsteht, Biokosmetik her. Die Produkte sind mittlerweile international erhältlich.
/artikel/vieloe
(c) Vielö

Der Unternehmensname „vielö“ steht für „Vienna-London-Österreich“ und ist eng mit der persönlichen Geschichte der beiden Startup-Gründer Christian Pauzenberger und Alexander Daspersgruber verbunden, die zur Zeit der Gründungsidee in London bzw. Wien gewohnt haben. Nach der Gründung im Jahr 2017 tüftelten die beiden Gründer gemeinsam mit externen Partnern an der Rezeptur für ihre Biokosmetik, die nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft aus überschüssiger Molke regional in Österreich hergestellt wird – dafür steht übrigens auch das “ö” im Unternehmensnamen. 2019 erfolgte schussendlich der Marktstart für die Haut- und Körperpflege-Produkte, die durch die Austria Bio Garantie biozertifiziert sind.

vielö ist Biokosmetik und keine Naturkosmetik

Die Produktpalette umfasst neben der Handpflege auch Shampoo, Conditioner sowie Duschgel, Peeling und Lotion. Ganz neu im Programm ist eine komplette Bio-Gesichtspflegelinie. “Alle Produkte bestehen aus hochwertigsten biologischen Inhaltsstoffen”, so Pauzenberger. Der Gründer verweist in diesem Zusammenhang auf den Unterschied zwischen Biokosmetik und Naturkosmetik. “Naturkosmetik ist kein geschützter Begriff und soll keinesfalls mit Biokosmetik verwechselt werden”, so Pauzenberger.

Im Gegensatz zu sogenannten “Naturkosmetikprodukten” können Konsument:innen am Markt davon ausgehen, dass bei „Biokosmetik“ die Inhaltsstoffe auch tatsächlich aus biologischen Ursprung sind und keine umstrittenen oder bedenklichen Inhaltsstoffe enthalten. Und in Bezug auf die kosmetische Wirkung des Rohstoffs “Bio-Molke” hebt der Gründer hervor: “Milchsäure unterstützt den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und stärkt ihn. Deshalb eignen sich unsere Produkte für jeden Hauttyp, auch für sehr empfindliche und trockene Haut.”

(c) vielö

Die Positionierung am Markt

In Sachen Marketing möchte das Startup laut eigenen Angaben “The best of both worlds” bieten. Dazu zählen natürliche Bioqualität sowie edles Design und Lifestyle. Im Gegensatz zu lautem Marketing setzt vielö bewusst auf eine “Oase der Ruhe”, die künstliche Komplexität vermeidet, wie Pauzenberger weiters ausführt. Dementsprechend ist auch das Design sehr minimalistisch gehalten und konzentriert sich fernab von übertriebenen Werbeversprechen auf das Wesentliche. Zudem versteht sich die Marke als “unisex” und spricht somit Männer als auch Frauen an.

Partner und Expansion

Für den Vertrieb arbeitet vielö mit zahlreichen nationalen und internationalen Retailpartnern und Partnern aus der Hospitality-Branche im Premium-Segment zusammen. Dazu zählen eine Reihe von Designhotels, Gyms aber auch Restaurants. “Überall dort wo tatsächlich auf Werte wie Bio, Nachhaltigkeit und Regionalität gesetzt wird, da sind wir auch gerne dabei”, so Pauzenberger. Zu den Partnern zählen beispielsweise das Mari Pop im Zillertal, das Seehäuser am Mattsee (Eröffnung Juni 2023), die Kraftalm am Wilden Kaiser oder auch Fame Boxing in Wien. Die Produkte sind auch international erhältlich, wobei das Startup bewusst auf die Zusammenarbeit mit Premium-Partnern setzt – so verfügt vielö bereits über erste Kooperationspartner in den USA. “Beratung und Information ist uns wichtig, daher macht es für uns keinen Sinn einfach irgendwo zur Behübschung im Regal zu stehen”, so Pauzenberger abschließend über die Auswahl der Partner.


Tipp der Redaktion: Kreislaufwirtschaft Schwerpunkt

Mit Jänner 2023 startet die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarmen Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft.

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APPsolut, App Hirschbrich, Jugendrotkreuz, Fake News
© ÖRK/Markus Hechenberger - Neue App gegen Falschmeldungen.

Während soziale Medien anfänglich noch als Austausch mit Personen aus dem Freundeskreis genutzt wurden, haben sie seit geraumer Zeit einen Wandel erfahren. Die Feeds sind heutzutage gefüllt von Nachrichten und Informationen und dienen oftmals als Informationsquelle. Das Problem dabei: nicht alle gelesenen Informationen sind wahr und fallen unter der Kategorie “Halbwahrheit” oder Fake News. Das Wiener Jugendrotkreuz hat daher eine App namens APPsolut entwickelt und sich dabei die Hilfe von Apollo.ai-Founder Mic Hirschbrich geholt.

APPsolut nicht kommerziell

Laut dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung besitzen nämlich bereits 50 Prozent der sechs- bis 13-Jährigen und 94 Prozent der zwölf- bis 19-Jährigen ein Smartphone. Umso wichtiger sei es, früh zu lernen, wie man mit Online-News kritisch und sicher umgeht.

“In einer Welt, in der digitale Medien unser tägliches Leben prägen, ist die Förderung von Medienkompetenz eine zentrale Aufgabe der Bildung. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen, Fakten von Falschmeldungen zu unterscheiden und verantwortungsvoll mit digitalen Inhalten umzugehen”, sagt Daniel Kaspar, Leiter des Wiener Jugendrotkreuzes. “Damit legen wir den Grundstein, der notwendig ist, um sich sicher und souverän in der digitalen Welt zu bewegen.” Die neue App des Wiener Jugendrotkreuzes ist nicht-kommerziell und kann von Pädagog:innen im Rahmen des im Schuljahr 2022/2023 eingeführten Schulfachs “Digitale Grundbildung” verwendet werden.

“Über alle Schulklassen hinweg”

“Der beste Weg, um kritischen, reflektierten und modernen digitalen Journalismus zu erlernen, ist es, diesen selbst, unter professioneller Anleitung, zu erproben”, sagt Hirschbrich. “Die vorliegende App soll den jungen Menschen diesen Einblick geben, sowohl hinsichtlich eines zu nutzenden Content-Management-Systems als auch der vorgestellten App, die mit dem Redaktionssystem über alle Schulklassen hinweg verbunden ist. Auch mit KI zum Einsatz von künstlich erstellten Inhalten werden die Nutzer:innen konfrontiert.”

Die Funktionsweise der App ist so gedacht, dass die Schüler:innen selbst Beiträge verfassen und sie nach der inhaltlichen Prüfung durch eine Lehrperson in das Content-Management-System selbst hochladen können. Zusätzlich zu den eigens erstellten Inhalten können sie die Beiträge der anderen Schüler:innen lesen. Durch diese Funktionen entstehe ein “Informationsforum mit Themen von Schüler:innen für Schüler:innen”.

APPsolut: Quellen kritisch hinterfragen

Gerade in Zeiten von Fake News und Desinformation ist die Fähigkeit, Quellen kritisch zu hinterfragen, wichtiger denn je. Kaspar abschließend dazu: “Unsere App bietet den Lehrpersonen die Möglichkeit, Praxisnähe in den Unterricht zu bringen. Denn es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler, die online aktiv sind, auch gleich lernen, wie sie ihr Wissen im Alltag anwenden können. Das ist eine tolle Möglichkeit, die Medienkompetenz zu fördern.”

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