02.08.2022

Vertical Farming: Billa baut nun in Wien am Parkplatz Salat an

Ein erster Vertical Farming-Container des israelischen Startups Vertical Field steht vor einer Billa Plus-Filiale im 10. Bezirk in Wien.
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Der erste Billa-Vertical Farming-Container steht vor einer Billa Plus Filiale in Wien Favoriten | (c) Rewe
Der erste Billa-Vertical Farming-Container steht vor einer Billa Plus Filiale in Wien Favoriten | (c) Rewe

Landwirt:innen, die ohnehin schon mit der Macht der großen Supermarkt-Ketten hadern, wird es wohl nicht freuen: Billa baut Salat und Kräuter nun selber an. Und zwar in Vertical Farming-Containern des israelischen Startups Vertical Field, die direkt auf Parkplätzen der Filialen aufgestellt werden. Der erste seiner Art steht seit kurzem vor einem Billa Plus-Markt in Wien Favoriten. Der zweite soll “noch dieses Jahr in der Umgebung von Wien” folgen.

Koriander und Lollo-Salat vom Parkplatz-Container

In einem Vertical Farming-Container können laut Billa im Monat ca. 2.000 bis 3.000 “Einheiten” produziert werden – aktuell Petersilie, Basilikum, Koriander, Eichblattsalat und Lollo-Salat, die (ab Mitte/Ende August) mit Erdpresswürfel verkauft werden. Der Anbau läuft dann ganzjährig und damit Jahreszeit-unabhängig. Ermöglicht werde das durch eine 16-stündige Beleuchtung mit LED-Lampen, eine Klimasteuerung und eine eigene Wasser- und Nährstoffversorgung für die Pflanzen, heißt es vom Unternehmen.

So sieht der Vertical Farming-Container von innen aus | (c) Rewe
So sieht der Vertical Farming-Container von innen aus | (c) Rewe

Vertical Farming als Klimaschutz-Wundermittel

Das soll eine Reihe von Vorteilen, vor allem in Sachen Klimaschutz, bringen: In einer Aussendung ist von 90 Prozent weniger Wasserverbrauch, 50 Prozent weniger CO2-Ausstoß und 30-mal weniger benötigte Fläche als beim Anbau auf dem Boden die Rede. Durch die geschützte Umgebung sei auch der Einsatz von Pestiziden nicht notwendig. Da direkt im Markt vor Ort verkauft wird, würde man zudem die Transportwege minimieren. Die “bedarfsgenaue und an den jeweiligen Standort angepasste Bepflanzung und Ernte” soll dann zudem für weniger Lebensmittelverschwendung im Markt sorgen.

Billa: “Nachhaltige Wege in der Lebensmittelproduktion selbst beschreiten”

“Bei Billa beschäftigen wir uns zunehmend mit alternativen Konzepten und Ideen, um nachhaltige Wege in der Lebensmittelproduktion zu unterstützen oder – wie in diesem Fall – selbst zu beschreiten”, kommentiert Billa-Vertriebsdirektor Eric Scharnitz. Bei Erfolg des Vertical Farming Pilotprojekts sollen weitere Container vor ausgewählten Billa Plus-Märkten aufgebaut werden, heißt es vom Unternehmen.

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v.l. Kilian Kaminsiki und Markus Linder

Neben der Klimakrise erleben wir eine ebenso Biodiversitätskrise. Während der Fokus meist auf der Reduktion von CO₂-Emissionen liegt, gerät der rasante Verlust an Artenvielfalt oftmals in den Hintergrund. Dabei sind beide Krisen eng miteinander verwoben: Intakte Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Korallenriffe sind nicht nur Lebensräume für unzählige Arten, sondern auch essenzielle Kohlenstoffspeicher.

Um die Biodiversitätskrise wirksam anzugehen, ist ein umfassendes Monitoring entscheidend, um den Zustand der Ökosysteme zu bewerten, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Eine Lösung dafür bietet das Münchner Startup Hula Earth.

Die Lösung von Hula Earth

Hula Earth hat sich auf das Echtzeit-Monitoring von Biodiversität spezialisiert. Durch die Kombination von Satellitendaten mit vor Ort installierten IoT-Sensoren das Unternehmen eine präzise Erfassung und Analyse von Umweltparametern. Diese Sensoren sind solarbetrieben und sammeln kontinuierlich Daten, die über ein Funknetzwerk übertragen werden, selbst in abgelegenen Waldgebieten.

Die gesammelten Daten werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet und in eine benutzerfreundliche Plattform integriert. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, ihre Auswirkungen auf die Biodiversität zu messen, zu überwachen und transparente Berichte zu erstellen. Zudem unterstützt Hula Earth laut eigenen Angaben auch die Ausstellung von Biodiversitätszertifikaten, die gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) anrechenbar sind.

Hula Earth holt bekannte Investoren an Bord

Für das weitere Wachstum konnte sich Hula Earth im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde ein 1,6-Millionen-Euro-Investment sichern. Die Runde wurde von Point Nine Capital angeführt, mit Beteiligung von Climate Founders, Partners in Clime, WithEarth sowie Tier Mobility Gründer. Lawrence Leuschne.

Mit Kilian Kaminski, Gründer von refurbed, und Inoqo-Gründer Markus Linder, beide bekannt für ihr Engagement in der Nachhaltigkeit, beteiligen sich auch zwei bekannte Investoren aus Österreich am Unternehmen.

Neben dem Aufbau von inoqo war Linder bereits in der Vergangenheit als Angel Investor aktiv und investiere in diverse Startups, die sich mit skalierbaren Geschäftsmodellen dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben. Unter anderem hat er dafür das Investment-Vehikel Triple Impact Ventures gegründet. Zum Portfolio zählen unter anderem die zwei bekannten FoodTech-Startups Arkeon und Fermify (brutkasten berichtete).


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