19.07.2023

Verjüngungs-Cocktail aus Harvard und dem MIT soll das Altern umkehren

Die Forscher:innen behaupten, dass Umkehrung des Alters auch durch chemische Mittel erreicht werden kann.
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(c) Wikimedia - David Sinclair David Sinclair, Mitglied der medizinischen Fakultät der Harvard University.

“Longevity” drang in letzter Zeit immer stärker als Begriff hervor. Selbst die Startup-Szene scheint das Thema Langlebigkeit für sich entdeckt zu haben und möchte etwa Kund:innen nahrungstechnisch zur Stimulierung ihrer Körper anregen. Andere wiederum sprechen vom Zukunftsthema schlechthin und legen den Fokus auf Licht. Alle mit dem Ziel, das Leben zu verlängern. Wissenschaftler:innen aus Harvard und dem MIT haben jedoch anderes im Sinn. Sie möchten die Alterung umkehren – mit chemischen Cocktails.

Havard und MIT mit sechs Cocktails

In einem in der Fachzeitschrift Aging veröffentlichtem “Paper” heißt es konkret: “Wir haben sechs chemische Cocktails identifiziert, die in weniger als einer Woche und ohne Beeinträchtigung der zellulären Identität ein jugendliches genomweites Transkriptprofil wiederherstellen und das transkriptomische Alter umkehren. Verjüngung durch Umkehrung des Alters kann also nicht nur durch genetische, sondern auch durch chemische Mittel erreicht werden.”

In anderen Worten bedeuten die Behauptungen der Forscher:innen, dass sie die Alterung von Zellen umkehren und sie in einen “jugendlicheren Zustand” versetzen können. Ohne ein gefährliches, unreguliertes Zellwachstum zu verursachen.

Wo in anderen Fällen üblicherweise durch einen kurzen Check solche “Claims” in Spam, Scam oder Ironie gewisslich katalogisiert werden können, verhält es sich hier anders, da die Forscherinnen aus anerkannten Hochschuleinrichtungen stammen. Aber, den renommierten Namen der Elite-Unis zum Trotz, gibt es hierbei auch Vorbehalte zu erwähnen.

Ein Großteil der Forschung konzentrierte sich nämlich lediglich auf Gewebe im Labor, und während Versuche an Mäusen und Affen “ermutigende Ergebnisse” brachten, hat das Team noch keine der Behandlungen an Menschen getestet.

Anerkannter Forscher

David Sinclair, Mitglied der medizinischen Fakultät der Harvard University und leitender Forscher des Projekts, hat in seinem Forschungsleben bereits diverse Auszeichnungen erhalten. Darunter: 1995 den “Australian Commonwealth Prize”, den “Nathan Shock Award”, den “MERIT Award vom “National Institutes of Health”, den “Merck Prize”, sowie 2004 den “Genzyme Outstanding Achievement in Biomedical Science Award”. Und 2006 den “Bio-Innovator Award und den “Bright Sparks Award” für Top-Wissenschaftler unter 45 vom Cosmos Magazin.

Per Presseaussendung teilte er mit, dass die Vorbereitungen für Versuche am Menschen anlaufen: “Bis vor kurzem konnten wir den Alterungsprozess bestenfalls verlangsamen. Neue Entdeckungen deuten darauf hin, dass wir es jetzt umkehren können.”

Havard- und MIT-Paper im Wortlaut

Im “Paper” liest es sich so: “Um kleine Moleküle zu identifizieren, die angeblich die Auswirkungen von Alterung und Seneszenz umkehren, haben wir ein effizientes Hochdurchsatzsystem entwickelt. Anstatt sich auf eine begrenzte Anzahl von Genen zu verlassen, die altersbedingte Veränderungen aufweisen, und um Zuverlässigkeit und Anwendbarkeit bei verschiedenen Zelltypen zu gewährleisten, wollten wir einen altersabhängigen Test entwickeln, der als Ersatz für die zelluläre Gesundheit und jugendliche Genexpressionsmuster dient. Um die Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, suchten wir nach einem fluoreszenzbasierten System, das mithilfe automatischer Mikroskopie in Millionen von Zellen pro Experiment quantifiziert werden kann.”

Und weiter: “In dieser Studie weisen wir anhand der Proteinkompartimentierung und der Genexpressionsmuster in jungen und seneszenten Zellen nach, dass kleine Moleküle das transkriptomische Alter von Zellen umkehren können, ohne die Zellidentität zu löschen oder iPSC-ähnliche Zustände hervorzurufen. Wir bezeichnen diesen Ansatz als die EPOCH-Methode. (…) Um eine Altersreduzierung ohne Veränderung der Zellidentität zu erreichen, konzentrierten wir uns auf kleine Moleküle, die wahrscheinlich in den frühen Stadien der CiPSC-Bildung wirken, darunter Valproinsäure.”

Junge Zellen im Fokus

Was hier eher etwas für Fachbegriff-Fetischisten erklärt wird, bedeutet nichts anderes, als dass das Forscher-Team chemische Kombinationen entwickelt hat, die “das Altern in weniger als einer Woche Behandlung umkehren sollen”. Durch den Effekt, dass der Körper keine alten, sondern nur noch junge Zellen kopieren würde.

Allerdings bremsen die Wissenschaftler:innen aus Harvard und dem MIT utopische Fantasien, bald wieder jung sein zu können: Sie beschreiben an anderer Stelle ihres Papers, welchen konkreten Use-Case ihr Projekt eigentlich habe: “Weitere Untersuchungen darüber, wie die EPOCH-Chemiecocktails die Integrität des NCC (nukleozytoplasmatische Kompartimentierung) und die Aufteilung von Proteinen wiederherstellen, könnten daher therapeutische Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheit älterer Menschen und von Patienten mit altersbedingten Erkrankungen bieten.”

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elephant skin mehrweghandschuhe raphael reifeltshammer
Raphael Reifeltshammer (CEO) und Mario Greis (CPO) von ElephantSkin (c) ElephantSkin

Tausende Einwegplastikhandschuhe werden täglich nach kurzem Gebrauch weggeschmissen. Das Salzburger Scaleup ElephantSkin will hier eine nachhaltigere Alternative anbieten: die waschbaren Mehrzweckhandschuhe mit dem Namen “WETnDRY”, die mit einer antiviralen und antibakteriellen Technologie ausgestattet sind.

Nun konnte ElephantSkin einen gewichtigen Partner gewinnen: die Pizzakette Domino’s Pizza Group, einer der weltweit größten Franchising- und Schnellrestaurant-Betreiber. Im Gespräch mit brutkasten erzählt ElephantSkin-CEO und -Founder Raphael Reifeltshammer: “Die Domino’s Gruppe ist aktiv auf uns zugegangen, weil sie nach einer Alternative zu den Plastik-Handschuhen gesucht haben.” Gemeinsam mit Thomas Winkler, Innovationsmanager bei Domino’s Deutschland, habe man die Zusammenarbeit geplant.

Wiederverwendbarer Handschuh bei Domino’s

Der Mehrzweckhandschuh “WETnDRY” wurde von ElephantSkin patentiert und ist ein dreilagiger, atmungsaktiver, wasserabweisender Handschuh. Eine spezielle antivirale und antibakterielle Technologie sorgt dafür, dass er überall – außer im medizinischen Bereich – verwendet werden kann. Er besteht aus wiederverwendbaren und waschbaren Materialien.

Der Handschuh könne außerdem juckender und gereizter Haut vorbeugen, mit der Mitarbeiter:innen durch das Tragen von Plastikhandschuhen häufig zu kämpfen haben. Eine innenliegende Membrane und eine wasserabweisende Technologie auf der Außenseite ermöglichen flexible Anwendungen, ohne den Handschuh dazwischen wechseln zu müssen.

Eine erste Serie der Handschuhe ist bereits erfolgreich in Domino’s Pizza Stores im Einsatz. Mario Greis, CPO von ElephantSkin, sagt zum Start der Zusammenarbeit: “Es unterstreicht unseren bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg nun mit einem weiteren internationalen Partner zu messbarerer Nachhaltigkeit in der Gastronomie beizutragen und auch vielen Mitarbeitenden eine Alternative zu den Einweg-Plastikhandschuhen anzubieten. Jeder waschbare und wiederverwendbare ElephantSkin-Handschuh ersetzt Tausende Einweg-Plastikhandschuhe und reduziert so den CO2-Fußabdruck und die Kosten der Unternehmen erheblich – ohne die Hygienestandards zu beeinträchtigen.”

CO2-sparend und kostengünstiger

Wie viele Plastikhandschuhe durch die Zusammenarbeit eingespart werden können, lasse sich jetzt noch nicht seriös abschätzen. Die Zusammenarbeit starte ja erst, sagt Reifeltshammer.

Man habe allerdings Vergleichszahlen: Bereits ab dem 16. Plastikhandschuh sei der Handschuh von Elephant Skin nachhaltiger. Im Vergleich zu Einweg-Plastikhandschuhen spare man außerdem 79 Prozent an CO2 ein, der Plastikeinwegmüll werde um 99 Prozent reduziert. Die Kosten für Unternehmen reduzieren sich laut Angaben von Elephant Skin um mindestens 25 Prozent.

2020 gegründet

ElephantSkin wurde 2020 vom ehemaligen Fußballprofi Raphael Reifeltshammer in Zusammenarbeit mit Mario Greis gegründet. Bereits nach zwei Monaten machte das Unternehmen siebenstellige Umsätze. Im August 2023 schloss das Scaleup eine Kapitalrunde mit Bestandsinvestor:innen in Höhe von 45 Millionen Euro ab. In dieser Runde verdoppelte Ex-OMV-CEO Rainer Seele sein Engagement – brutkasten berichtete.

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