25.03.2022

Venionaire Tigris Web3: Das kann der erste Krypto-Fonds aus Österreich

Venionaire legt einen Investmentfonds auf, über den Anleger mit mindestens 100.000 Euro Kapital in DeFi und Web 3 investieren können.
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Berthold Baurek-Karlic und Peter Augustin sind die Masterminds hinter dem ersten Krypto-Investmentfonds Österreichs © Venionaire
Berthold Baurek-Karlic und Peter Augustin sind die Masterminds hinter dem ersten Krypto-Investmentfonds Österreichs © Venionaire

Der Wiener VC-Player Venionaire Capital hat von der FMA die Zulassung für den ersten österreichischen “Krypto-Fonds” erhalten. Tigris Web3 ist ein Alternativer Investmentfonds (AIF), der für Anleger in Krypto-Assets investiert. Ziel sind vor allem Token aus dem Cosmos Ecosystem, dem zahlreiche DeFi- und Web3-Projekte angehören. “Der Fonds wird in den revolutionärsten, technologischen, Paradigmenwechsel des 21. Jahrhunderts investieren, in sogenannte Web3-Protokolle, die das Fundament eines dezentralen Internets der Zukunft, frei von heutigen Tech-Giganten, bilden”, beschreibt Venionaire die Strategie.

Investments ab 100.000 Euro ins Web 3

Professionelle Anleger aus Österreich können ab April in Tigris Web3 investieren, die Mindestsumme beträgt 100.000 Euro. “Der Fonds ist eine österreichische GmbH, an der man über den Fonds Substanzgenussrechte erwirbt”, erklärt Berthold Baurek-Karlic im Talk mit dem brutkasten. “Das Geld beginnt unmittelbar zu arbeiten”. Zum Start werde bereits das eingezahlte Kapital der Initiatoren investiert. “Wir haben viele Investoren, die auf die Registrierung bei der FMA gewartet haben”, so Baurek-Karlic. Das Volumen soll in den kommenden Monaten 20 Millionen Euro erreichen.

Federführend ist Venionaire-Partner Peter Augustin, der zu den Internetpionieren aus Österreich zählt, und selbst rund eine Million Euro in den Fonds investiert. Er hatte 1996 den Internetprovider Inode gegründet und will sich jetzt der nächsten Entwicklungsstufe des Internets widmen: „Aufgrund meiner jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Sektor erscheint es mir sehr visionär bereits heute in diesen riesigen, globalen Markt zu investieren. Mit der Erfahrung, die ich bereits in den 1990er Jahren im Web1 sammeln durfte, weiß ich, dass ein zehnjähriger Zeithorizont anzuberaumen ist, um hier die entsprechenden Erfolge einfahren zu können. Auf der regulatorischen und technischen Seite habe ich mit Venionaire den perfekten Partner für die Umsetzung des Fonds gefunden“. Die Welt werde früher oder später nur noch über Blockchains laufen und mit Tokens bezahlt werden, zeigt sich der Pionier im brutkasten-Talk überzeugt.

Teil des Fonds-Teams sind außerdem Blockchain-Unternehmer Jürgen Höbarth, Unternehmer und Private-Equity-Experte Anton Werner, Venionaire-Gründer Berthold Baurek-Karlic, Black-Manta-Co-Founder Alexander Rapatz und als Portfolio Manager David Teufel von Venionaire. Unter den Investoren sind Baurek-Karlic zufolge auch andere bekannte Persönlichkeiten aus der Investorenszene in Österreich wie die Business Angels Niki Futter, Markus Ertler, die auch mit ihren Netzwerken helfen, den Fonds zu füllen.

Tigris Web3: Das sind geplante Investments

Es wird also ein ganzes Bündel an DeFi-Projekten sein, in die Tigris Web3 investiert. Ein kleiner Bereich des Volumens sei für frühe Projekte reserviert, erklärt Baurek-Karlic. Der größte Teil fließe aber “statistisch gut eingestellt” in liquidere Protokolle, die bereits eine gewisse Breite haben. “Wir wollen nicht auf Apes oder andere NFTs zocken, sondern auf sinnvolle Anwendungen wie dezentrales Hosting von Webseiten abzielen”, erklärt der Fondsmanager und Venionaire-Initiator.

Vier konkrete Beispiele führt der Fonds bereits auf seiner Website als “Top Investments” an. Das bekannteste ist sicher Terra (LUNA Token), das die Grundlage für zahlreiche DeFi-Projekte bildet und in den Top 10 der Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung auf Coinmarketcap rangiert. Ebenfalls sehr bekannt ist das Cosmos-Netzwerk, das mit dem Token ATOM für Interoperabilität zwischen Blockchains sorgen will. Das Data Privacy Projekt “Secret Network” will mit einer eigenen Blockchain und dem SCRT-Token die Grundlage für User Privacy im Web 3 legen. Thorchain ist eine Blockchain, die dezentralen Handel mit Kryptowährungen ermöglicht (DEX).

Rechtliche Umsetzung eine Challenge

“Das Timing ist aus unserer Sicht jetzt perfekt – international haben zuletzt viele führende Venture Fonds begonnen, das Thema Web3 mit eigenen Vehikeln zu bespielen. Die Qualität der Projekte ist gestiegen und am Markt kristallisieren sich erste Anzeichen einer wahren Revolution der Internet-Infrastruktur heraus“, erklärt Venionaire Capital Gründer und Geschäftsführer Berthold Baurek-Karlic. Die rechtliche Umsetzung des AIF sei eine Challenge gewesen, da das Thema so neu ist. „Die rechtliche Umsetzung dieses Projekts war äußerst spannend und herausfordernd, da die Registrierung eines Fonds nach den Regelungen des AIFMG, der ausschließlich in Krypto-Assets veranlagt, rechtliches Neuland in Österreich war“, sagt Christian Zwick von der begleitenden Kanzlei Binder Grösswang. In Zukunft soll der Fons selbst tokenisiert werden, wie Baurek-Karlic im brutkasten-Talk ankündigt.

Augustin und Baurek-Karlic im Talk über Web 3 und den Fonds

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Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

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