01.04.2023

Venionaire: Wiener VC veröffentlicht Rap-Video

Die Rap-Single "Best in the Game" wurde von ChatGPT geschrieben. Venionaire gründete dafür ein eigenes Musiklabel.
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Rapper
Rapper "10x" und Venionaire-Gründer Berthold Baurek-Karlic | (c) Venionaire

Rap-Musik ist definitiv nicht für überbordende Bescheidenheit in den Lyrics bekannt. Eine Themenverfehlung kann man dem Song “Best in the Game” so gesehen sicher nicht vorwerfen (Video siehe unten). Für dessen Veröffentlichung am heutigen 1. April wurde ein eigenes Musik-Label gegründet: Venionaire Rhythm Labs. Dahinter steht die Wiener Investmentgesellschaft Venionaire Capital, die schon in der Vergangenheit mit großen Ansagen aufgefallen ist.

Venionaire-CEO zeigt seine besten Rap-Moves

Geschrieben wurde der Text laut Venionaire von ChatGPT mit “Verfeinerung” von Gründer und CEO Berthold Baurek-Karlic. Performt wird die Nummer von einem Rapper mit dem Künstlernamen “10x” – ob Assoziationen mit dem spektakulär gescheiterten Krypto-Startup TenX mehrerer österreichischer Gründer in Singapur dabei beabsichtigt sind, ist nicht klar. “Im richtigen Leben” sei “10x” ein “Unternehmensberater namens Philipp M. mit musikalischer Vorgeschichte”, heißt es in einer Aussendung. Ebenfalls im Rap-Video zu sehen ist Baurek-Karlic, der sich im Business-Outfit an typischen Rap-Moves versucht.

“Rock me Amadeus” als Benchmark

Während sich “Best in the Game” als gerappter Werbetext altbekannter Claims des Wiener VC-Unternehmens bedient, werden in einer Aussendung denkbar große Ziele für das neue Venionaire-Musik-Label und die Partnerschaft mit Rapper “10x” formuliert: “17 Wochen führte Falco mit ‘Rock me Amadeus’ die US-Charts an – das ist unsere Benchmark!”, wird Baurek-Karlic in der Aussendung zitiert. “Kleine Ziele” überlasse er gerne anderen. Man hoffe mit “10x”, den man über eine Ausschreibung via Facebook gefunden habe, “ein neues Wunderkind gefunden zu haben”.

“10x”-Song auf der Blockchain-Musikplattform

Verfügbar ist “Best in the Game” neben Youtube auch auf Spotify, mehreren Social Media-Kanälen und der Blockchain-basierten Musikplattform TokenTraxx. “Musik, die mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz erschaffen und ihren Weg ins Web3 findet, ist nicht nur innovativ, sondern auch ein wegweisender Ansatz für die Wiederbelebung des Musikstandorts Österreich”, meint “10x” dazu in der Aussendung.

Disclaimer: Die brutkasten-Redaktion ist sich der Intention hinter dieser “besonderen” News-Meldung von Venionaire Capital am 1. April natürlich bewusst 😉 Es handelt sich um einen Aprilscherz des Unternehmens.

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Das NOSI-Gründer:innen-Team (vlnr.) Klara Brandstätter, Patrik Aspermair und Johannes Bintinger | (c) NOSI
Das NOSI-Gründer:innen-Team (vlnr.) Klara Brandstätter, Patrik Aspermair und Johannes Bintinger | (c) NOSI

Startup-Gründer:innen bezeichnen ihre Produkte im Pitch gerne als “revolutionär” oder “völlig neuartig”. Patrik Aspermair, Co-Founder und CEO des Tullner (NÖ) Startups NOSI, tut das im Gespräch mit brutkasten nicht. Muss er auch nicht, denn dass diese Begriffe auf das Produkt, das er gemeinsam mit seinen Mitgründer:innen Johannes Bintinger und Klara Brandstätter entwickelt und auf den Markt gebracht hat, zutreffen, erkennt man auch ohne darauf hingewiesen zu werden.

NOSI digitalisiert mit seinen Sensor-Systemen Gerüche – brutkasten berichtete bereits. “Jeder kennt die Möglichkeit, das Sehen und das Hören zu digitalisieren. Man kann es sogar am eigenen Smartphone machen”, sagt Aspermair. Und mit NOSI – kurz für “Network for Olfactory System Intelligence” – kommt noch ein weiterer Sinneseindruck dazu, der fortan digital erfasst werden kann.

Wofür braucht es die elektronische Nase?

Und wofür braucht man das? “Die elektronische Nase soll überall dort eingesetzt werden, wo der Mensch seine Nase nicht reinstecken möchte oder kann, bzw. wo er einfach nicht da ist, etwa weil es 24 Stunden am Tag passieren muss”, erklärt Aspermair. Einsatzmöglichkeiten gibt es unter anderem in der Pflege oder in der Hotellerie, wo mittels elektronischer Nase Ungeziefer frühzeitig erkannt werden kann. Damit konnte NOSI nicht nur eine ganze Reihe von Preisen abräumen. Erste mit dem mittlerweile zehnköpfigen Team umgesetzte Kundenprojekte nach dem formellen Start dieses Jahr zeigen: Die Nachfrage dafür ist da.

Gründung von NOSI dieses Jahr nach jahrelanger Forschung und Entwicklung

Um dort überhaupt hinzukommen, haben Gründer:innen und Team einen weiten Weg hinter sich gebracht. Über viele Jahre hinweg wurden die Polymer-Sensoren und die dazugehörige KI-Software von Aspermair und Bintinger am AIT entwickelt. Formell gegründet wurde dann mit Co-Founderin Brandstätter Anfang dieses Jahres.

“Ohne die aws gäbe es NOSI als Unternehmen gar nicht.”

Und dafür brauchte es das nötige Kapital. Das lieferte die Austria Wirtschaftsservice (aws) mit der Preseed-Förderung. “Ohne die aws gäbe es NOSI als Unternehmen gar nicht. Wenn wir die Preseed-Förderung nicht bekommen hätten, hätten wir nicht gegründet. Denn sie war auch der externe Check, ob unser Business-Plan auch vor einer unabhängigen Jury hält”, erzählt Aspermair.

Mit dem Kapital habe man dann die ersten Mitarbeiter:innen angestellt – mittlerweile umfasst das Team zehn Personen. “Und wir konnten die Entwicklung auf einen Status bringen, an dem wir erste Geräte potenziellen Kunden anbieten konnten”, sagt der NOSI-Gründer. Man habe zudem viele Gespräche in diversen Branchen geführt, sei auf unterschiedlichen Events und Konferenzen eingeladen gewesen und habe eine sehr gute Medienpräsenz gehabt. “Wir haben uns sehen und messen lassen. Das braucht alles seine Zeit. Und durch die Förderung war die Runway vorhanden, um das so zu machen”, so Aspermair.

Auch im Bereich IP (Intellectual Property) habe man sich Unterstützung von der aws geholt. “Das ist für uns ein wichtiges Thema und bei der aws gibt es viele Ansprechpartner dafür, die leicht zugänglich sind”, so der Gründer.

Märkte ergründen

Bei allem was bereits zurückliegt, hat NOSI am Markt gerade einmal die ersten Schritte absolviert. “In der Preseed-Phase mussten wir zunächst einmal wissen, was überhaupt unsere Märkte sind. Welche potenziellen Anwendungsbereiche können wir schon in naher Zukunft bespielen? Denn Geruchssensorik hat natürlich in sehr vielen Anwendungsbereichen Potenzial, aber man kann nicht alles gleichzeitig machen und muss fokussieren”, erklärt der Gründer. Dazu brauche es viel Arbeit und viele Gespräche. “Das schafft man nur mit einem Team, das einen unterstützt”, sagt Aspermair.

Von Tulln in die ganze Welt

Nun geht es für NOSI daran, Schritt für Schritt und Branche für Branche den Markt zu erobern – nicht nur in Österreich. “Wir haben uns unter anderem für das GIN-Programm Go Asia beworben, um zu ergründen, ob der asiatische Markt für uns spannend ist”, sagt der Gründer. Gesucht werden dabei nicht nur direkte Kunden, sondern auch Systemintegratoren.

Und für die Expansionsschritte und die Weiterentwicklung der Technologie wird es auch weiteres Kapital brauchen. Hier kommt die aws wieder ins Spiel. “Wir beantragen auch die aws-Seed-Förderung und das FFG-Basisprogramm”, verrät Aspermair. Und auch ein Investment aufzunehmen, ziehe man mittelfristig in Betracht.

Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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