03.02.2022

Vendevio: Grazer Parkside übernimmt Software-Agentur der Carployee-Gründer

Das Vendevio-Büro wird zum neuen Linz-Standort der Grazer Software-Schmiede Parkside Interactive, die auch das Service-Geschäft übernimmt. Die GmbH bleibt als Beteiligungsgesellschaft erhalten.
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Vendevio-Team-Foto von Anfang 2020
Vendevio-Team-Foto von Anfang 2020 | (c) Vendevio

Wer in die Gesellschafter-Liste des 2019 gegründeten Grazer Unternehmens Vendevio blickt, findet dort eine bekannte Namens-Kombination: Albert Vogl-Bader, Gernot Panholzer und Moritz Wenko halten mit je 24 Prozent die größten Anteile. Auch Kambis Kohansal Vajargah ist mit 15 Prozent beteiligt. Die Besitzverhältnisse erinnern also an jene des Linzer Startups Carployee vor dessen Exit in die USA im vergangenen September.

Büro und Service-Geschäft an Parkside, Vendevio GmbH wird zu Beteiligungsgesellschaft

Nur wenige Monate später ging nun auch bei der Software-Agentur Vendevio, deren Geschäftsführer der mit fünf Prozent beteiligte Stefan Panholzer ist, ein Übernahme-Deal über die Bühne. Die Grazer Software-Schmiede Parkside Interactive übernimmt das Büro und das Service-Geschäft und damit die laufenden Kunden-Aufträge des Linzer Unternehmens – auf ihrer Page führt die Agentur Unternehmen wie Blockpit, Conda, Alveri und tributech als Referenzkunden an. Panholzer wechselt als neuer Standort-Leiter ins Parkside-Team und bleibt somit in seiner Position.

Stefan Panholzer | (c) Vendevio

Über Details des Deals wurde Stillschweigen vereinbart. Auch ob überhaupt Geld, Anteile oder dergleichen flossen, wollte der neue Standort-Leiter gegenüber dem brutkasten nicht kommentieren. Die Vendevio GmbH, die erst vor weniger als einem Jahr ein Rebranding umsetzte, bleibt bei dem Deal jedenfalls erhalten. Sie hält kleine Anteile an mehreren heimischen Startups bzw. Jungunternehmen wie etwa QuickSpeech aus Niederösterreich. Diese Anteile seien im Rahmen von Work for Equity Deals erworben worden und sollen bis auf weiteres gehalten werden, erklärt Panholzer gegenüber dem brutkasten.

Linz soll “Standort mit starker Kundennähe” werden

Albert Vogl-Bader und Kambis Kohansal Vajargah kommentieren in einer Aussendung: “Als Gesellschafter freut es uns sehr, dass wir einen strategischen Partner für die Übernahme des Vendevio-Service-Geschäfts gefunden haben. Parkside Interactive vertritt Werte und eine Kultur, die den Vorstellungen unserer Gesellschafter entspricht und wir sehen einen zuverlässigen Partner für unsere Kunden. Mit Parkside eröffnen sich neue Chancen und spannende Aufgaben”.

Parkside-Geschäftsführer Christoph Platzer meint, man wolle aufbauend auf der Erfahrung in Oberösterreich “einen Standort mit starker Kundennähe etablieren”. Die Erweiterung nach Linz sei Teil der Expansionsstrategie. Stefan Panholzer bringe durch den erfolgreichen Aufbau von Vendevio viel Erfahrung mit. “Nachdem wir damit Österreich gut abdecken, werden wir im nächsten Schritt stärker in Internationalisierung investieren”, so Platzer.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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