12.10.2021

Velovio liefert Rad-Infrastruktur für Salzburger Innenstadt – in Österreich kein einfaches Unterfangen für ein Startup

Das in Puch bei Hallein angesiedelte Startup Velovio entwickelt und produziert innovative Fahrradständer. Erstmalig konnte das Startup rund um Gründerin Tanja Friedrich einen Auftrag der öffentlichen Hand an Land ziehen und liefert 15 Fahrradständer der jüngsten Produktreihe "Arc" für den neu gestalteten Kajetanerplatz in der Salzburger Innenstadt.
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Velovio
(c) Velovio

Radinfrastruktur komplett neu und innovativ denken. Dieses Ziel hat sich die in Puch bei Hallein angesiedelte Gründerin Tanja Friedrich mit ihrem Startup Velovio gesteckt. In der heimischen Startup-Szene konnte sich Friedrich in der Vergangenheit mit ihrem vertikalen Fahrradständer Bikeparker einen Namen machen. Der modulare Fahrradständer bietet einen „Bikelift“, der Fahrräder ohne Kraftaufwand in die Vertikale zieht und somit platzsparend unterbringt.

ARC soll Kratzer vorbeugen

Velovio bietet mittlerweile eine Reihe weiterer Produkte an. Unter ihnen ist auch der sogenannte ARC Fahrradständer, der das jüngste Mitglied in der Produktfamilie des Startups ist. Dabei handelt es sich um eine flexible Konstruktion mit Anlehnbügel, die bis zu 45 Grad gedreht werden können. Egal ob Mountainbike oder Rennrad, alles was einen Vorderreifen hat, kann sich so an den leicht geneigten Bügel anlehnen. Das Besondere: Da nur das Vorderrad im Haltebügel fixiert wird, können so lästige Kratzer am Fahrradrahmen vermieden werden. Zusätzlichen Schutz bietet eine eigene Gummileiste.

Wie auch der Bikeparker setzt der ARC auf Flexibilität. Durch die drehbar gelagerten Anlehnbügel kann der Radständer unterschiedliche Formen annehmen und sich so an verschiedenste Orte im urbanen Raum anpassen. Je nach Wunsch können an den Rändern auch Sitzgelegenheiten oder Blumenkästen angebracht werden.

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15 Fahrradständer für den Kajetanerplatz

Wie Tanja Friedrich gegenüber dem Brutkasten erläutert, hat ihr Startup erstmalig einen Auftrag der öffentlichen Hand an Land ziehen können. Insgesamt hat die Stadt Salzburg am neugestalteten Kajetanerplatz 15 Fahrradständer der Marke ARC aufgestellt. Den Auftrag zu bekommen, war laut Friedrich allerdings kein leichtes Unterfangen, da in die Neugestaltung des Platzes zahlreiche Stakeholder involviert waren – angefangen vom Architektenbüro bis hin zur zuständigen Stadträtin.

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Zudem musste auch das Altstadtschutzgesetz berücksichtigt werden, damit das altertümliche Stadtbild der Stadt Salzburg geschützt bleibt. Schlussendlich wurden nur die vertikalen Bügel aus dem Konzept herausgenommen und ohne der modularen Sitzflächen oder Blumenkästen installiert. Insgesamt hat das Vorhaben neun Monate gedauert, wobei laut Friedrich der Radkoordinator der Stadt Salzburg Peter Weiss das Projekt maßgeblich gepusht hat.

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“Als Startup ist es oft schwierig in den Auswahlprozess zu kommen, da in der Regel bekannte Kataloge vorliegen. Hier braucht es meist ein Experten-Department, das die Innovation erkennt und anschließend entsprechend fördert”, so Friedrich. In diesem Zusammenhang fügt sie kritisch hinzu, dass es aktuell Bestrebungen gibt, die Stelle des Radkoordinators der Stadt Salzburg zu streichen. Generell wünscht sich Friedrich mehr Mut von Gemeinden und Städten, in innovative Projekte zu investieren. Zugleich fordert die Gründerin mehr Aufklärungsarbeit in Österreich ein, damit sich Entscheidungsträger mit neuartigen und innovativen Konzepten befassen.

Velovio will mit Gemeinden & Städten zusammenarbeiten

Das jüngste Projekt am Kajetanerplatz könnte laut der Gründerin in Österreich für weitere Gemeinden und Städten als Pilotprojekt dienen. Um weitere Entscheidungsträger mit ins Boot zu holen, hat Friedrich unter anderem bei der Kommunalmesse in Tulln Mitte September ihre innovativen Radinfrastruktur-Lösungen präsentiert. Zudem ist das Startup auch bei der IÖB-Servicestelle gelistet, die als Brückenbauer zwischen öffentlichen Auftraggebern und innovativen Unternehmen in Österreich fungiert. In diesem Zusammenhang verweist die Gründerin, dass die Errichtung von innovativen Radabstellplätzen mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.

Velovio auf Investorensuche

Das Team von Velovio verfügt über drei Mitarbeiter und befindet sich aktuell auf der Suche nach Investoren, um Projekte, die bereits in der Pipeline stehen, realisieren zu können. Das Startup arbeitet hierfür in der Produktion mit mittelständischen Unternehmen zusammen. Zudem wird auch Kapital benötigt, um Patentrechte auszuweiten.

Wie Friedrich abschließend erläutert, befindet sich zudem ein weiteres Produkt in der Pipeline. Dabei handelt es sich um eine smarte Radbox, die über eine Kombination aus Software- und Hardwaretechnologie verfügen soll. Als Beispiel führt Friedrich ein NFC-Schloss oder Sensorik an, die nützliche Daten für Städte und Gemeinden liefern kann. Für die Entwicklung der Technologie ist Velovio auch offen mit anderen Startups zu kooperieren. Der erste Prototyp soll bereits im Frühjahr nächsten Jahres aufgestellt werden.


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Wiener Wärmepumpen-Startup ecop holt 8,5 Millionen Euro Finanzierung

Es will die Energiewende in der Industrie und darüber hinaus vorantreiben. Dafür erhielt es bereits reichlich Zuspruch - und nun auch eine Kapitalspritze in Millionenhöhe.
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(c) ecop

Es positioniert sich als Spezialist in der Entwicklung von “effizienten Hochtemperatur-Wärmepumpen für Industrie und Fernwärme”. Schlagzeilen schrieb es deshalb schon einige – auch Kapitalgeber sind an dem Modell des in Wien gegründeten Jungunternehmens ecop interessiert.

Mit Wärmerückgewinnung zur Energiewende

Trocknen, Destillieren oder Schmelzen sind tägliche Prozesse in der Industrie. Ohne die dazu notwendige Wärme wäre die Industrie nicht denkbar. Wärme macht nämlich über 70 Prozent des industriellen Energiebedarfs aus – brutkasten berichtete. Das Ganze wird dann verschwenderisch, wenn die durch Industrieprozesse entstandene Wärme nicht genutzt wird.

Diesem Problem nahm sich das Wiener Startup ecop an und entwickelte eine Lösung zur Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen. Dabei wird die von der Industrie erzeugte Prozesswärme in den Produktionsprozess zurückgeführt. Damit kann man jene Wärme nutzen, die ansonsten ungenutzt in die Umgebung freigesetzt würde.

Flexibler Einsatz in Industrie

Seit seiner Gründung 2007 verfolgt ecop das Ziel, Rotationspumpen als Schlüssel zur Wärmerückgewinnung in der Industrie durchzusetzen. Das Startup hat dafür eine Technologie entwickelt, die es selbst als weltweit einzigartig bezeichnet.

2015 wurde der erste vollfunktionsfähige Prototyp fertiggestellt. Die Technologie basiert auf einem neuartigen thermodynamischen Kreislauf und ermöglicht eine effiziente Rückgewinnung und Wiederverwendung von Fabrikabwärme mit direkten Ausgangstemperaturen von bis zu 200 °C. Die Rotationsgeschwindigkeit könne jederzeit abgeändert werden, um sich an verschiedene Temperaturen der Wärmequellen anzupassen.

2.500 Tonnen CO2 pro Jahr gespart

Industrieunternehmen soll es dank ecop also möglich sein, ihren Einsatz von Erdgas und fossilen Brennstoffen zur Wärmeerzeugung erheblich reduzieren zu können. Konkret sollen Einsparungen von 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr möglich sein, heißt es von ecop.

“Unser Produkt ist eine revolutionäre Großwärmepumpe für die Industrie, die völlig neue Anwendungsfelder für die Verwertung von Abwärme schafft und als erste wirtschaftlich effektive Wärmepumpe für Temperaturen bis 150 Grad gilt”, sagte ecop-Gründer und Geschäftsführer Bernhard Adler gegenüber brutkasten im Jahr 2022.

3,9 Mio. im Sommer 2022 – nun frische 8,5 Mio. von EIC

Die Lösung fand auch von Seite einige Kapitalgeber Zuspruch. Mit einem Investment in Höhe von 3,9 Millionen Euro beteiligte sich im Sommer 2022 mit EIT InnoEnergy ein starker Partner am Unternehmen (brutkasten berichtete). Um die Skalierung zu managen, holte sich ecop die Wiener Beteilgungsgesellschaft epoona rund um Lothar Stadler und Werner Töpfl an Bord – beide zwei erfahren C-Level Manager aus der Industrie. Ziel war es damals, eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von zehn Millionen Euro abzuschließen.

Zwar nicht zehn, aber satte 8,5 Millionen Euro holte man sich nun vom EIC Accelerator, wie der Wärmepumpen-Spezialist am heutigen Freitag vermeldet. Der EIC Accelerator als Programm des European Innovation Council fördert DeepTech-Startups und Kleinunternehmen, die er in “einem hochkompetitiven Verfahren” auswählt.

EIC Accelerator förderte 68 von 347 Bewerbern

Direkte Zuschüsse werden in einer Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro vergeben, Kapitalbeteiligungen seien bis zu sechs Millionen Euro möglich. Nach eigenen Angaben erhält das DeepTech somit “die maximale Investitionssumme, um die Produktion seiner Rotations-Wärmepumpe zu skalieren”, heißt es per Aussendung.

Nach eigenen Angaben wurde ecop von der EIC Accelerator-Jury als eines der 969 Bewerber:innen zur Förderung ausgewählt. 347 Unternehmen kamen in die Interviewphase der Jury, 68 erhielten schließlich eine endgültige Finanzierungsrunde – darunter ecop. Insgesamt stellte das Investmentvehikel des European Innovation Council, der EIC-Fonds, eine Summe von 411 Millionen Euro zur verfügung, davon 165 Millionen in Form von direkten Zuschüssen und 245 Millionen in Form von Kapitalbeteiligungen.

Fabian Sacharowitz, seit April Co-CEO von ecop und früher Investment Director bei EIT InnoEnergy, äußert sich zur frischen Kapitalspritze wie folgt: „Das Innovations-Ökosystem der EU ist für uns eine wesentliche Unterstützung bei der Entwicklung unserer Technologie. Mit der Finanzierung können wir die Entwicklung unseres neuen Rotordesigns abschließen und den nächsten Skalierungsschritt starten sowie unsere Technologie noch breiter in den Markt bringen. Unternehmen und Kommunen können so bezahlbare CO2-freie Wärme erzeugen und ihre Betriebe nachhaltig versorgen.”

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