23.05.2023

Europa könnte ein Engpass bei veganem Fleisch drohen

Zwei Fünftel der weltweiten Produktionskapazität für pflanzenbasiertes Fleisch befinden sich aktuell in Europa, wie aus einem neuen Report des Good Food Institute Europe hervorgeht. Aufgrund der Nachfrage könnte es demnächst zu Engpässen in der Produktion kommen.
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(c) Adobestock

Veganes Fleisch, Pflanzendrinks & Co. Der Markt für pflanzliche Alternativprodukte ist in Österreich seit 2020 um 22 Prozent gewachsen. Diese Zahlen lieferte eine Studie von The Good Food Institute Europe (GFI) Anfang April. Am Dienstag veröffentliche die internationale NGO gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Bright Green Partners nun eine neue Studie, die erstmalig globale Daten zu Produktionskapazitäten für pflanzenbasiertes Fleisch liefert.

Veganes Fleisch: Europa führt Ranking an

Der Report schätzt, dass die weltweite Produktionskapazität für pflanzenbasiertes Fleisch im vergangenen Jahr rund 2,2 Millionen Tonnen betrug, wobei 41 Prozent dieser Kapazität auf Europa entfielen, gefolgt von Nordamerika mit 34 Prozent. In Deutschland wurden laut Produktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes 2022 rund 104.000 Tonnen pflanzliche Fleischalternativen hergestellt.

Für Österreich liegen in Bezug auf die Produktionskapazitäten allerdings keine spezifischen Zahlen vor. Fest steht allerdings, dass in Österreich nicht nur Startups das Geschäft mit Fleischersatz für sich entdeckt haben, sondern mittlerweile auch große Player auf den Wachstumsmarkt aufspringen. Seit Anfang des Jahres produziert beispielsweise die Spar Österreich-Gruppe in den eigenen TANN-Fleischbetrieben in St. Pölten und Wernberg in Kärnten Fleischersatzprodukte. Ingesamt wurden knapp drei Millionen Euro in entsprechende Maschinen und Anlagen investiert, wie Interspar-Chef Johannes Holzleitner im brutkasten-Talk erläuterte.

Engpass in der Produktion könnte drohen

Die derzeitigen weltweiten Kapazitäten sind laut dem Report gut ausgelastet, daher könnte schon ein moderates Wachstum des Marktes dazu führen, dass die Plantbased-Branche die Nachfrage nicht mehr hinreichend bedienen kann.

“Begrenzte Kapazitäten und ein erheblicher Kapitalbedarf behindern das künftige Wachstum der Branche für pflanzenbasiertes Fleisch. Die verbleibenden Produktionskapazitäten für pflanzliches Fleisch werden wahrscheinlich bis 2026 aufgebraucht sein”, so Floor Buitelaar, Managing Partner bei Bright Green Partners.

Dabei wächst der Markt weiter: Laut einer Analyse von NielsenIQ-Daten durch GFI Europe ist der Umsatz mit pflanzenbasierten Lebensmitteln in 13 europäischen Ländern zwischen 2020 und 2022 um 19 Prozent auf ein Rekordniveau von zwei Milliarden Euro gestiegen.

Retroffitting als mögliche Lösung für veganes Fleisch

Angesichts eines drohenden Engpasses rät der Report europäischen Unternehmen, bei der Erweiterung ihrer Produktionskapazität auf „Retroffitting” zu setzen, also bestehende Anlagen und Gebäude der Lebensmittelindustrie umzurüsten und wiederzuverwenden. Dadurch ließen sich Kapazitäten innerhalb weniger Tage oder Monate erweitern — im Vergleich zu Bauzeiten von bis zu drei Jahren für neue Anlagen. Gleichzeitig können die Kapazitäten auf diesem Weg zu nur 20 Prozent der Kosten erweitert werden.

“Die Umrüstung von bestehenden Gebäuden und Anlagen ist ein praktikabler und günstiger Weg, um die Produktionskapazität schnell ausbauen zu können”, so Carlotte Lucas, Senior Corporate Engagement Manager des Good Food Institute Europe.

Abschließend raten die Autor:innen des Reports politischen Entscheidungsträger:innen, Anreize für die Umrüstung bestehender Anlagen zu schaffen, um die regionale Wirtschaft durch den Erhalt von Wertschöpfung und Industriesarbeitsplätzen zu fördern.


Videotipp: Interspar-Chef: “Unsere Kinder haben vielleicht gar kein Bedürfnis mehr nach Fleisch”

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brutkasten-Printmagazin Ausgabe Mai 2024
die neue Ausgabe des brutkasten-Printmagazins mit Eva Sommer am Cover | Foto: brutkasten

Das brutkasten-Printmagazin ist auch digital als Download erhältlich – der Link findet sich am Ende des Artikels.


“Eigentlich hätte ich bereits in Pension gehen können”, sagt Eva Sommer. Im Jahr 2021 wurde das von ihr in Belgien mitgegründete Startup Peace of Meat um 15 Mio. Euro verkauft. Sie dachte zunächst auch tatsächlich an, nicht mehr zu arbeiten. Doch Sommer entschloss sich für einen anderen Weg – und dafür, größer zu denken: Sie gründete in Wien das Startup Fermify.

Mit “Precision Fermentation” will Sommer eine Technologie liefern, um veganen Käse zu produzieren, der schmeckt – und damit den globalen Käsemarkt aufmischen. Ihr erklärtes Ziel mit ihrem neuen Startup ist es aber nicht, reich zu werden, sondern Tiere aus der Food-Value-Chain zu bringen. Jedenfalls sehen Investor:innen vegane Produkte als eine gewaltige Business-Opportunity: Schon jetzt hat Sommer für ihr Startup über sechs Mio. Euro an Investments erhalten. Was die weiteren Pläne der Gründerin mit dem ungewöhnlichen Werdegang vom Schulabbruch zum Millionenexit sind, ist in der Story ab Seite 32 zu lesen. Der Text ist Teil unseres Schwerpunkts zum Thema Foodtech (ab Seite 26), für den wir unter anderem mit dem Investor Ryan Grant Little und den Startups Kern Tec, Arkeon und Revo Foods gesprochen haben.

Vormerken lassen!

Du bist Gründer:in, Investor:in oder Teil des Innovations-Ökosystems, aber hast das brutkasten-Printmagazin nicht zugestellt bekommen? Lass dich hier vormerken für die künftigen Ausgaben des Magazins!

Ebenfalls schon einen erfolgreichen Startup-Exit hinter sich hat Martin Klässner – und zwar einen noch etwas größeren. Der 250 Mio. Euro schwere Verkauf des Salzburger E-Mobility-Unternehmens has.to.be gilt als der größte bekannte Exit der österreichischen Startup-Geschichte. Doch auch Klässner will es jetzt noch einmal wissen: Mit seinem neuen Unternehmen GrowthSquare möchte der gebürtige Münchner den Erfolg von has.to.be wiederholen. „Auch aus einem gewissen Ego-Gedanken heraus“, um zu wissen, ob der has.to.be-Exit nicht bloß ein Glücksfall war, wie er in unserer Interviewserie „Das Leben nach dem Exit“ erzählte. Die Story zu der Folge mit bisher noch nie erzählten Details zum Verkauf von has.to.be gibt es auf Seite 10.

Longevity & Biohacking im Startup-Alltag

Im Bereich „Beyond Business“ beschäftigen wir uns dieses Mal unter anderem mit dem Thema Langlebigkeit. Was wirklich hinter den Begriffen Longevity und Biohacking steckt und was man daraus für den eigenen Alltag mitnehmen kann, hat uns Thomas Lechner, Co-Founder des Grazer Startups Luminous Labs, erzählt (Seite 56). Praktische Tipps für den Startup-Alltag haben wir außerdem zu den Fragen eingeholt, wie man sich im Büro richtig ernährt (Seite 64) und wie man Haltungs- schäden vermeidet (Seite 68). Und zwei Paare haben uns erzählt, was es braucht, damit die Kombination Liebe, Ehe, Familie und Gründung funktioniert (Seite 74).

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