Die Folgen der VC-Krise, also der drastisch gesunkenen Bereitschaft von Risikokapital-Fonds, zu investieren, waren dieses Jahr vor allem in Form von Massenkündigungen deutlich zu spüren. Dabei sprechen die blanken Zahlen bei VC-Investments in Europa noch im ersten Halbjahr eine andere Sprache, wie aus einem Bericht von Dealroom und der Silicon Valley Bank hervorgeht.

Europa: Starke Zahlen bei VC-Investments im ersten Halbjahr

Demnach verzeichnete der Kontinent noch im ersten Quartal des Jahres mit 32,2 Milliarden US-Dollar das zweithöchste VC-Volumen in der europäischen Geschichte (nach 37,1 Mrd. in Q2 2021). Bei Early Stage-Investments war das erste Halbjahr des Jahres mit insgesamt 16,9 Milliarden US-Dollar sogar das stärkste der Geschichte. Die Gesamtbewertung der in der Erhebung berücksichtigen Unternehmen war zu Ende des ersten Halbjahrs mit rund 3,1 Trillionen US-Dollar auf einem All-Time-High, wiewohl sich der Zuwachs zuletzt deutlich verlangsamte.

Österreich mit stärkstem Wachstum bei Volumen

Mehrere Ökosysteme konnten laut dem Bericht in Sachen Gesamtvolumen von VC-Investments unter 100 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr 2022, verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021, wachsen. Mit recht weitem Abstand an der Spitze dieser Statistik steht Österreich, wo sich das Volumen dieser Runden von H1 2021 (0,2 Milliarden US-Dollar) auf H1 2022 (0,5 Milliarden US-Dollar) mehr als verdoppelte.

Sprung in die Top 10

Österreich gelang so im ersten Halbjahr 2022 auch der Sprung in die Top 10 der Europäischen Länder mit dem (absolut) höchsten VC-Volumen – auf Platz 10. Der Abstand zu den Spitzenreitern Vereinigtes Königreich, Frankreich und Deutschland ist allerdings gigantisch. Hierbei lohnt auch ein Blick auf das pro Kopf-Volumen von VC-Investments. Hier verbesserte sich Österreich im ersten Halbjahr um vier Plätze auf Platz 12 und liegt damit unter anderem vor Deutschland.