Super Mario wird keine Freude am Traiskirchner Unternehmen Valibiotics haben: denn, es bekämpft Pilze. Konkret stellen sich die Niederösterreicher als Gegner von Pilzkrankheiten in der Landwirtschaft auf und tun dies auf biologische Art und Weise ohne chemische Pestizide.
Valibiotics und der Fusarium-Pilz
In der Landwirtschaft sind Pilzkrankheiten auf der ganzen Welt zu einer großen Herausforderung geworden. Allein der Fusarium-Pilz verursacht jedes Jahr Schäden in Höhe von rund drei Milliarden Euro. Fusarien zeichnen sich durch ihr breites Wirtsspektrum aus, denn sie können Getreide, Gräser und Gemüse gleichermaßen befallen. Diese Pilze sind rund um den Globus in den Böden oder auf Pflanzen zu finden und sogar bei der Lagerung von Lebensmitteln ein Problem. Hier kommt Valibiotics ins Spiel.
Bekämpft werden kann der Fusarium-Pilz mit dem Einsatz chemischer Pestizide, die jedoch gesundheitsgefährdend auf Mensch, Tier und Umwelt wirken. Aus diesem Grund hat die seit 2018 operierende Valibiotics GmbH ein spezielles biologisches Pflanzenstärkungsmittel entwickelt und auf den Markt gebracht.
“Wir ersetzen chemische Pestizide durch natürliche Mikroorganismen und ausgewählte Mineralien”, erklärt Valibiotics-Geschäftsführer Wolfgang Harreither. Diese Produkte würden keine schädlichen Stoffe auf den Pflanzen hinterlassen.
Kombinationen aus organischen und anorganischen Wirkstoffen
Es handelt sich im Detail um Kombinationen aus organischen und anorganischen Wirkstoffen für eine ganzheitliche Anwendungen in der Landwirtschaft – und das auf biologischer Basis. Die Produkte der Traiskrichner würden eigenen Angaben nach sowohl zum vorbeugenden Schutz der Pflanze als auch zur Förderung des Wachstums dienen, und zur Steigerung der Erträge beitragen.
“Mit der Entwicklung unserer Mikroorganismen ist es uns gelungen, eine integrale, biologische Lösung für ein gesundes Pflanzenwachstum zu entwickeln”, schreibt das Unternehmen auf der Website. “Unsere Forschung zeigt, dass sich die von uns kultivierten Mikroorganismen auch auf die verschiedener Bereiche in der Tierhaltung positiv auswirken. Sie verbessern die Stallhygiene, dienen der Dungbehandlungen, eignen sich als Futtermittelzusatzstoffe und für die Silagierung.”
Valibiotics auch in der Nutztierhaltung tätig
Neben der Zentrale in Traiskirchen betreibt Valibiotics einen Produktionsstandort im nahen Weigelsdorf, wo sich ein modernes Mikrobiologielabor mit Bioreaktoren zur Herstellung der Mikroorganismen befindet.
Außer in der Pflanzen- und Bodentechnologie werden die Produkte des Agrarbiotech-Unternehmens auch in der Nutztierhaltung sowie in der Produktionstechnologie eingesetzt.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”
Mehr als inkrementelle Verbesserungen
Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.
Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION
Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:
#START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
#INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.
Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.
Mut zum Risiko und zur Veränderung
Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.
Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.
Von der Vision zur Umsetzung
Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.
Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.
Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.
Unterstützung, die über Geld hinausgeht
Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.
Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.
Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”
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