09.04.2020

V_labs eröffnet mitten in Coronakrise ein Entwicklungszentrum in Budapest

V_Labs, eine Agentur für Innovation und Company Building, eröffnet nach Vorarlberg und Wien nun auch einen Standort in Budapest.
/artikel/v_labs-budapest
V_Labs
v.l.n.r.: Georg Frick, Lukas Meusburger, Marcel Grosskopff, Pascal Grosskopff und Andreas Gähwiler (c) V_Labs

Die Coronakrise muss nicht zwingend ein Grund für Stillstand sein: V_labs, eine im Jahr 2016 gegründete Agentur für Innovation und Company Building, hat diese Woche ein IT-Entwicklungszentrum in Budapest eröffnet. Als Leiter des Standorts wurde Peter Varga ausgewählt, der bereits im Zuge von fünf unterschiedlichen Projekten mit V_labs zusammengearbeitet hat.

IT-Fachkräfte in Ungarn

Budapest gilt als hochqualitativer Standort für IT-Entwicklung, heißt es in einer Aussendung der Agentur: Ausschlaggebend für die Eröffnung des Entwicklungszentrums sei die Erkenntnis gewesen, dass erfolgreiche Innovationsprojekte dann am besten umgesetzt werden können, wenn Strategie, Konzeption und technologische Umsetzung aus einer Hand kommen. Das Budapester Kernteam besteht aus drei Software-Entwicklern. Bis Jahresende sollen zwei weitere Mitarbeiter an Bord kommen.

Im Vorjahr hatte auch der brutkasten im Rahmen einer CEE-Roadshow den Standort Budapest analysiert. Eine Erkenntnis dabei: Laut einer auf infoshare.pl veröffentlichten Studie gibt es in Ungarn rund 80.000 Developer, wovon sich der Großteil (knapp 60.000) in der Hauptstadt Budapest befindet. Die gesamte Analyse gibt es unter diesem Link.

Digitalisierungsprojekte, Rapid Prototyping und Applikations-Entwicklung

Lukas Meusburger, Geschäftsführer von V_labs, sieht in Budapest einen integralen Bestandteil des Unternehmens: “Unsere Firma hat mit Wien, Dornbirn und Budapest nun drei Standorte. Mit Peter Varga hat sich für uns eine einmalige Gelegenheit ergeben, ein eigenes Entwicklungszentrum zu gründen. Denn er verfügt über hohe fachliche Kompetenz und Startup-Erfahrung mit dem für uns richtigen technologischen Fokus und Geschäftsverständnis. Nun können wir Innovationen technologisch noch besser auf den Boden bringen.”

Das neue Entwicklungszentrum von V_labs sieht seine Stärken in der Entwicklung von digitalen Kundenschnittstellen, im Rapid Prototypung und in der Betreuung von Auftraggebern. Die hier eingesetzten Cross-Plattform-Technologien (z. B. Flutter) unterstützen bei der Projektumsetzung. 

Coronavirus und der Digitalisierungssprung

In den vergangenen Wochen haben vielen Unternehmen ihre offenen Flanken und Schwachstellen gezeigt. Unternehmen, die digital bereits gut aufgestellt waren, sind nun in der Krisenbewältigung wesentlich resilienter – etwa durch agile Online-Collaboration, im digitalen Vertrieb und an den digitalen Kundenschnittstellen. “Wir sehen dabei, dass die Digitalisierung des Bestehenden meist nur ein erster Schritt hin zu einer Digitalisierung bzw. Veränderung des Geschäftsmodells ist”, sagt Meusburger: “Die meisten unserer Projekte gehen derzeit normal weiter. Wir sehen, dass Innovationsarbeit dezentral ähnlich gut funktioniert wie mit physischer Anwesenheit.”

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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V_labs eröffnet mitten in Coronakrise ein Entwicklungszentrum in Budapest

  • Die Coronakrise muss nicht zwingend ein Grund für Stillstand sein: V_labs, eine im Jahr 2016 gegründete Agentur für Innovation und Company Building, hat diese Woche ein IT-Entwicklungszentrum in Budapest eröffnet.
  • Als Leiter des Standorts wurde Peter Varga ausgewählt, der bereits im Zuge von fünf unterschiedlichen Projekten mit V_labs zusammengearbeitet hat.
  • Im Vorjahr hatte auch der brutkasten im Rahmen einer CEE-Roadshow den Standort Budapest analysiert.
  • Eine Erkenntnis dabei: Laut einer auf infoshare.pl veröffentlichten Studie gibt es in Ungarn rund 80.000 Developer, wovon sich der Großteil in der Hauptstadt Budapest befindet.
  • Das neue Entwicklungszentrum von V_labs sieht seine Stärken in der Entwicklung von digitalen Kundenschnittstellen, im Rapid Prototypung und in der Betreuung von Auftraggebern.
  • Unternehmen, die digital bereits gut aufgestellt waren, sind nun in der Krisenbewältigung wesentlich resilienter – etwa durch agile Online-Collaboration, im digitalen Vertrieb und an den digitalen Kundenschnittstellen.

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