20.07.2022

UX Innovation ist das neue Innovationsmanagement

Experte Hannes Robier von youspi nennt im Gastbeitrag vier Gründe, warum der ganzheitlich menschzentrierte Ansatz sich durchsetzen wird.
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UX Innovation
(c) beigestellt
kooperation

“Nur eines von zehn Startups wird richtig erfolgreich”, sagen Expert:innen. Mehr als 80 Prozent aller Startups scheitern innerhalb von drei Jahren”, heißt es bei Gründerpilot. Der Hauptgrund für den Misserfolg sei die fehlende Nachfrage.

Weitere Studien belegen, auf Basis von 12.000 Produkteinführungen, dass 76 Prozent aller Produkt-Markteinführungen innerhalb des ersten Jahres scheitern. 

Woran liegt diese große Zahl an Fehltritten?

Typische Aussagen danach sind:

  1. Zeitpunkt: “Wir waren einfach zu früh mit unserer Idee.”
  2. Nutzen: “Der Kunde sieht den Mehrwert nicht.”
  3. Budget: “Das Marketingbudget ist uns ausgegangen.”
  4. Technologie: “Eine perfekte Umsetzung dauert zu lange.”

Dabei hatte Joseph Schumpeter alle Elemente einer Innovation schon definiert:

“Eine Innovation ist die erfolgreiche Durchsetzung einer technischen oder organisatorischen Neuerung, nicht allein ihre Erfindung.” 

Joseph Schumpeter

Dabei überlesen alle das Wort “erfolgreich”. Wie kann ich ein Produkt und einen Prozess erfolgreich umsetzten? Indem es für den Kunden, für den User und für die Zielgruppe entwickelt wird. Das weiß natürlich jeder, doch auch hier liegt ein großer Haken begraben.


Event-Tipp: Spannende Insights und noch tiefere Einblicke in die Welt der UX gibt es im Oktober am World Usability Congress.


Es ist so logisch und einfach, dass wir es nicht mehr machen. Im Innovationsmanagement wird der Fokus immer noch mehr auf die Technologie oder die Prozesse gelegt, als auf den Menschen, den Hauptbeteiligten, der entscheidet, ob eine Innovation erfolgreich wird oder nicht.

Die folgenden Argumente sprechen noch mehr für einen menschzentrierten Ansatz:

1. UX generiert in der Business Analyse den Mehrwert eines Produktes

UX Professionals haben keine Ideen, Sie konzipieren und entwickeln Produkte auf Basis echter Kundenbedürfnisse. Noch allzu oft gibt es einfach viele Ideen und Ideenworkshops die keiner evaluierten Basis standhalten. Produktentwicklung auf Basis von Ideen ist immer die Entwicklung auf einer Hypothese.

Die Entwicklung auf Basis einer Hypothese hat immer eine 50:50 Chance, dass ein Produkt funktioniert. Welcher CEO trifft Entscheidung auf einer 50:50-Basis?

(c) beigestellt

Die User Experience wird aktuell in den meisten Unternehmen erst beim Projektstart eingebunden – und sogar dann oft noch nicht. Doch sie hat ihren essentiellen Mehrwert schon in der Phase davor, in der “Business-Analyse”. Durch unterschiedlichste Research-Methoden wird aufbauend auf den Kundenbedürfnissen in Absprache mit den neuesten Trends & Technologien und einem Business-Modell ein neues Produkt definiert. Erst danach sollte ein Projekt mit der Umsetzung starten, in der die User Experience ebenfalls eingebunden ist.

Secret Succes-Tip 1:

Binden Sie UX Professionals in die Business Analyse mit ein!

2. UX & CX sind die einzigen Kriterien, für die Kunden zahlen

Produkte sind genau kalkuliert. Auch der Kunde kann diese Kosten gut kalkulieren. Doch der Mehrwert eines Produktes sind nicht die Zahlen, Features, Funktionen und Fakten. Der Kunde zahlt für ein außergewöhnliches Service, für eine ideale User Experience.

Die Wharton University hat in einigen Studien belegt, dass die “Willingness to Pay”, also die Bereitschaft für eine Produkt oder Service zu zahlen, nur über ein ideales Benutzer- und Kundenerlebnis erhöht werden kann. Ohne diesen sogenannten “Buyers Share” wird jedes Unternehmen hart an der Überlebensgrenze kämpfen müssen. Der Buyers Share ist jener Bereich, in dem Unternehmen in Zukunft ihren “Gewinn” abschöpfen können.

Messen Sie die gesamte UX & CX. Verlangen Sie von ihren Agenturen, dass ihre Designs bewiesen und ihre Kampagnen genau auf den Mehrwert geprüft müssen werden. Wir leben in einer Zeit, in der alles messbar ist. Auch die Kreativen können sich nicht mehr auf die Kreativität ausreden. User Experience ist ein hart gemessener Bereich, der geprüft und auf Zahlen aufgebaut werden kann.

(c) beigestellt

Secret Succes-Tip 2:

Setzen Sie strategisch auf die User Experience, auch im Innovationsmanagement

3. UX hält die Kosten im Rahmen

Alle haben immer zu wenig Budget. Man hört selten, dass ein Projekt die Kosten unterschritten hat, Budget übrig geblieben ist und es dann noch am Markt erfolgreich ist. Das “böse Wort” sind meist die “Change Requests”. Wenn der Kunde bloß unsere Ideen annehmen würde… Aber nein: es kommen immer Änderungswünsche, und diese erhöhen die Entwicklungszeit und die Kosten.

Müsste ich Usability & UX erklären, würde ich sagen:

Wir minimieren Change Requests, sodass Projekte im geplanten Budget oder besser umgesetzt werden können.

Durch die Minimierung von Change Requests werden automatisch die Durchlaufzeit verringert und die Kosten reduziert oder im Optimalfall sogar gespart.

(c) beigestellt

Secret Succes-Tip 3:

Vergleichen Sie die Change Requests in UX-geführten und Software-geführten Projekten!

4. Human Centred Design Prozess garantiert eine erfolgreiche Abwicklung

Die Lösung für die gesamte Branche heißt “Agilität”. Wer nicht agil arbeitet, hat die Zeit verschlafen und wir nicht erfolgreich sein. Doch ist das wirklich so? Und wieso ist es so schwer die User Experience in einen agilen Entwicklungsprozess einzubinden?

Der designorientierte Gedanke (Usability & UX) war schon vor 20 Jahren agil. Schnelle Iterationen, schnelles Testen mit Papierprototypen oder Wireframes mit Endkunden bringt den nötigen Erfolg im Projekt. Der aktuelle Trend in der Softwareentwicklung ist meiner Meinung nach eine Annäherung des Softwareentwicklungprozesses an den menschzentrierten Gedanken.

Aber auch hier benötigt es noch viele Abstimmungen, um diese Welten zu vereinen und einen optimalen Prozess zu etablieren.

Der große Unterschied zwischen Innovation und UX ist jener, dass die Innovationsabteilung oft nach der Konzeption das Boot alleine weiter rudern lässt, wobei die UX in ihrem Dasein weiter am Ruder bleibt (als einer von mehreren Ruderern), um das Boot ans Ziel zu bringen.

Secret Succes-Tip 4:

Kontinuierlicher UX Einsatz ist besser als punktueller Einsatz!


Die gesamte Branche des “menschzentierten” Ansatzes ist in den Köpfen vieler schon angekommen, jedoch muss nun auch eine gewisse Verantwortung abgegeben werden, um den Mehrwert nachhaltig zu etablieren. Dass das Thema an Weite und Größe stetig zunimmt, zeigen die Konferenzen im Bereich Industrie und Sustainability.

Das war der dritte Teil einer Reihe von Beiträgen. Im ersten Teil ging es um die wichtigsten Regeln für User Experience. Im zweiten Teil ging es um das Thema der UX Professionals.

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Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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