21.04.2020

uugot.it: Deshalb lehnte das Sprachlern-Startup eine Million Euro ab

Eine Million Euro an TV-Werbung von 7 Ventures. Viele "2 Minuten 2 Millionen"-Teilnehmer träumen von so einem Angebot. Das Startup von Co-Founder Philipp Etzlinger uugot.it lehnte Daniel Zechs Offerte allerdings ab. Der Gründer und CEO erklärt, welche Gründe sie dazu bewegt haben. Und wie sie bei COVID-19 helfen, wo andere versagen.
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uugot.it, Zech, Million, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) uugot.it/FB - Das uugot.it-Team rund um CEO Philipp Etzlinger (l.u.) erklärt den Verzicht auf ein großes Medien-Budget von 7 Ventures.

“Eine halbe Million Euro für TV-Werbung für 13 Prozent Beteiligung in einem ersten Schritt plus eine Option für nochmal 13 Prozent für die gleiche Summe”, damit rettete Daniel Zech von 7 Ventures den Auftritt von uugot.it, denen der Gang aus dem Studio ohne Investition drohte. Was folgte war aber eine überraschende Entscheidung, bei der selbst Gast-Juror Heinrich Prokop der Mund offen blieb. Die Gründer lehnten ab.

+++ Adverity: Wiener Startup sichert sich 30 Millionen Dollar Investment +++

Falsche Zielgruppe für uugot.it

“Wir sind mit dem Vorhaben in der Sendung aufgetreten, eine Kombination aus Cash- und Media-Investment zu ergattern”, sagt Co-Founder Philipp Etzlinger: “Das Medienvolumen allein machte wenig Sinn. Das Zielpublikum des Senders hat keinen Bedarf Deutsch zu lernen. Wir hätten damit unsere Zielgruppe nicht erreicht”.

TV-Sendungen untertiteln

Zur Klärung: Die Sprachlern-App hat sich der Integration von eingewanderten Menschen verschrieben. Jene Sprach-Schüler können tagesaktuell Fernsehsendungen untertitelt ansehen, und sich je nach Bedarf Worte und Passagen in die eigene Sprache übersetzen lassen. Dabei können die Videos mit bis zu 0,6-facher Geschwindigkeit auch langsamer abgespielt werden, um ihnen besser folgen zu können.

Kooperation zwischen uugot.it und Linz

Das Startup besteht seit April 2016 (der brutkasten berichtete im Februar 2016 erstmals über das Unternehmen, das sich bereits 2015 einen Award holte). Im Frühjahr 2017 kam es zu einem Pilot-Projekt mit der Stadt Linz. Es folgten weitere Kooperationen mit der oberösterreichischen Hauptstadt, aber etwa auch mit Bildungseinrichtungen im lateinamerikanischen Raum, mit umfangreichen (Beta-)Tests.

EUvsVirus Hackathon

Nun und nach dem Verzicht auf die Million wird das Startup beim Paneuropäischen Hackathon “EUvsVirus” – vom 24. bis 26. April – mit dabei sein. Das Ziel des Events: Die Zivilgesellschaft mit Entwicklern, Partnern und Investoren zu vernetzen, um innovative Lösungen für Herausforderungen im Corona-Zeitalter zu gestalten. Der Preis für die Sieger: Kooperation mit dem “European Innovation Council” (EIC) und Zugang zu dessen Investoren-Netzwerk und anderen “Funding-Options”.

Corona-Channel

“Wir waren das das erste Medium mit eigenem ‘Corona-Channel’. Es gibt weiterhin ein Informationsproblem für nicht-deutschsprachige Personen. Sie bekommen viele Entwicklungen rund um das Virus nicht mit. Bei uns kann man Nachrichtensendungen des ORF in neun Sprachen untertiteln”, erklärt der Gründer seinen Versuch, integrative Fehler wieder wett zu machen.

Neuer Gesellschafter bei uugot.it

Nach dem Hackathon steht schon eine weitere Neuerung bei uugot.it an, über die Etzlinger zur rechten Zeit kommunizieren möchte. Was er aber stolz mitteilt ist eine Änderung im Unternehmen: Klemens Zleptnig ist seit Ende Jänner neuer Partner und zweiter Geschäftsführer geworden ist. Er war jahrelang als Lead Developer und CTO bei uugot.it tätig – und seit Anbeginn dabei, wie Etzlinger betont.


⇒ uugot.it

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Die haelsi-Gründer Christopher Pivec und Felix Faltin | (c) haelsi
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“Haelsi ist mein Herzensprojekt, bei dem ich sozusagen ‘all in’ gegangen bin. Emotional und auch wirtschaftlich, weil ich glaube, dass haelsi das Zeug dazu hat, das Gesundheitssystem zu revolutionieren”, sagte Österreichs bekanntester Business Angel Hansi Hansmann im Juni 2023 gegenüber brutkasten. Damals wurde ein Investment unter anderem durch ihn kommuniziert, das ihn mit 38,15 Prozent auch zum größten Anteilseigner des Wiener Startups machte.

Hansmann bereits von 2010 bis 2022 größter Anteilseigner

Bzw. wieder zum größten Anteilseigner machte, denn eigentlich war er das die längste Zeit. Das Unternehmen hinter der Marke haelsi ist nämlich die bereits 2010 gegründete mediClass Gesundheitsclub GmbH, bei der Hansmann von Beginn an bis 2022 die Mehrheit hielt und zeitweise sogar alleiniger Eigentümer war. Diese betrieb ein Gesundheitszentrum kombiniert mit digitalen Services.

mediclass und careety wurden mit neuem Konzept zu haelsi

Nach mehr als zehn Jahren als mediclass folgte dann im Mai 2023 aber die Neuaufstellung. Man habe nicht nur mediclass, sondern auch das Tech-Startup careety in das neue Konzept haelsi “eingebracht”, erklärte Co-Geschäftsführer Felix Faltin brutkasten vergangenes Jahr. Der careety-Gründer Christopher Pivec wurde zum zweiten Co-Geschäftsführer. Auch das neue Modell baut auf physischen Gesundheitszentren auf und kombiniert diese mit Online-Services. Hinzu kommt ein B2B-Angebot für betriebliche Gesundheit. Hier arbeite man bereits mit Unternehmen mit insgesamt mehr als 2.000 Mitarbeiter:innen zusammen, darunter EY, Geizhals und Journi, heißt es vom Startup.

Klare Skalierungs-Strategie

Dabei ist aber klar: Trotz des auf physischen Standorten aufbauenden Hybrid-Modells im B2C-Bereich hat haelsi eine klare Skalierungs-Strategie, wie Co-Founder Faltin gegenüber brutkasten ausführt: “Unser Modell können wir in kurzer Zeit auf beliebig viele Standorte ausweiten, wir verwenden für alle Services dieselbe Tech Infrastruktur – egal ob Termin in unseren Zentren, bei Unternehmen vor Ort oder online stattfinden. Unsere B2B Services brauchen überhaupt keine physischen Standorte, da sind wir extrem skalierbar.”

“Wir sind opportunistisch und kapitaleffizient”

Entsprechend ambitioniert ist auch die Zielsetzung: “Wir wollen in Österreich die klare Nummer 1 für praktische, hochwertige Medizin sein”, so Faltin. In Wien sei man das heute schon. “Wir sind opportunistisch und kapitaleffizient, sehen uns potentielle Zentren zur Übernahme oder Betriebsführung an, werden aber auch Zentren von Scratch aufbauen wenn es Sinn macht”, sagt der Gründer.

haelsi eröffnet bereits zweites Gesundheitszentrum in diesem Jahr

Und die aktuellen Zahlen nach der Neuausrichtung im Frühjahr 2023 sprechen für sich: Insgesamt betreuen über haelsi mittlerweile 80 Ärzt:innen und Therapeut:innen aus mehr 25 verschiedenen Fachrichtungen 20.000 Patient:innen. Und nun eröffnete das Startup bereits das zweite Gesundheitszentrum in diesem Jahr und kommt somit auf aktuell drei Standorte – allesamt in Wien. Was ist das Erfolgsrezept? “Wir sind seit 2024 ein effektiver Marktplatz. Ärzt:innen und Therapeut:innen, auf der Angebotsseite, finden bei uns das attraktivste Full-Service Modell im Markt. Die müssen sich bei uns um nichts mehr kümmern, außer ihre Patientinnen optimal zu betreuen”, sagt Faltin.

Monatlich mehr als 500 neue Patient:innen

Auf der Nachfrageseite gewinne man monatlich mehr als 500 neue Patient:innen – zu 75 Prozent über organische Kanäle, führt der Gründer aus: “Diese Menschen kommen zu haelsi, weil das Gesamtpaket unschlagbar ist: kinderleichte Onlinebuchung mit großer Terminauswahl, Wohlfühlatmosphäre und kurze Wartezeiten vor Ort, exzellente medizinische Betreuung, automatische Einreichung bei der Kasse und digitaler Zugriff auf Rezepte und Befunde.”

“Sind jetzt von überall in Wien in 30 Minuten erreichbar”

Das neu eröffnete dritte Gesundheitszentrum befindet sich im vierten Bezirk in Wien und ist ganz auf das Thema Physiotherapie ausgelegt. Er kommt zum “Flagship”-Standort im zweiten Bezirk und einem Facharzt- und Therapiezentrum im 18. Bezirk hinzu. “Wir sind jetzt von überall in Wien in 30 Minuten erreichbar”, so Faltin.

Dritter haelsi-Standort in nur vier Monaten aufgebaut

Und der Aufbau des dritten Standorts sei “in Rekordzeit” gelungen, sagt der Gründer: “Wir haben vier Monate vom ersten Kontakt mit der Vorbesitzerin und dem Go Live als haelsi-Zentrum mit acht Therapeut:innen gebraucht”, so Faltin. “Das ist für die Gesundheitswelt extrem schnell. Die Challenges sind operativ: Ärzte und Personal onboarden, Tech-Stack tauschen, unsere Prozesse und Marketing ausrollen. In einem normalen Ärztezentrum startet vielleicht ein neuer Arzt pro Jahr. Bei uns fängt jede Woche eine neuer Arzt oder Therapeut an.”

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AI Summaries

uugot.it: Deshalb lehnte das Sprachlern-Startup eine Million Euro ab

  • “Eine halbe Million Euro für TV-Werbung für 13 Prozent Beteiligung in einem ersten Schritt plus eine Option für nochmal 13 Prozent für die gleiche Summe”, damit rettete Daniel Zech von 7 Ventures den Auftritt von uugot.it, denen der Gang aus dem Studio ohne Investition drohte.
  • Was folgte war aber eine überraschende Entscheidung, bei der selbst Gast-Juror Heinrich Prokop der Mund offen blieb.
  • Im Frühjahr 2017 kam es zu einem Pilot-Projekt mit der Stadt Linz.
  • Es folgten weitere Kooperationen mit der oberösterreichischen Hauptstadt, aber etwa auch mit Bildungseinrichtungen im lateinamerikanischen Raum, mit umfangreichen (Beta-)Tests.
  • Nun und nach dem Verzicht auf die Million wird das Startup beim Paneuropäischen Hackathon “EUvsVirus” – vom 24. bis 26. April – mit dabei sein.

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  • Es folgten weitere Kooperationen mit der oberösterreichischen Hauptstadt, aber etwa auch mit Bildungseinrichtungen im lateinamerikanischen Raum, mit umfangreichen (Beta-)Tests.
  • Nun und nach dem Verzicht auf die Million wird das Startup beim Paneuropäischen Hackathon “EUvsVirus” – vom 24. bis 26. April – mit dabei sein.

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