Das Grazer Unternehmen USound machte schon mehrmals auf sich aufmerksam. Ganze zwölf Millionen Euro SeriesA-Finanzierung holte sich die Firma, die einen Mikrolautsprecher auf Halbleiterbasis entwickelt hat, vor einem Jahr. Investiert hat damals eQventure, dessen Geschäftsführer Österreichs Business Angel des Jahres 2017, Herbert Gartner, ist. Diese Konstellation hat einen Hintergrund: Die USound-Founder, Ferrucio Bottoni, Andrea Rusconi Clerici und Jörg Schönbacher waren früher Mitarbeiter in Gartners Unternehmen SensorDynamics, mit dessen 164 Millionen Dollar-Exit dieser den Grundstein zu seiner Investoren-Tätigkeit legte.

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Nächste Finanzierungsrunde wird verhandelt

Auch die offizielle Präsentation des Produkts findet nun in groß angelegtem Rahmen statt. USound zeigt seinen Mikrolautsprecher bei der CES Las Vegas erstmals einer breiteren Öffentlichkeit. Es ist die größte und bekannteste Consumer Electronics-Messe der Welt. Dort ginge es nun darum, weitere Kunden an Land zu ziehen, sagt Co-Founder Ferruccio Bottoni im Gespräch mit dem Brutkasten. “Wir wollen den Markt auf unser Produkt aufmerksam machen”. Und der Lautsprecher sei schließlich für einen breiten Markt angedacht. Auf Investorensuche sei man bei der CES dagegen nicht. Denn: “Wir sind bereits in Verhandlungen für die nächste Finanzierungsrunde, die primär zur Absicherung des erhöhten Working Capital Bedarfs beim Produktionshochlauf dient.”, verrät Bottoni.

Serienproduktion bereits angelaufen

Das Timing des Präsentationstermins auf der CES ist denkbar gut. Denn die Serienproduktion für die ersten Kunden hat vor kurzem begonnen. Für diese ist USound eine Kooperation mit dem europäischen Halbleiter-Konzern STMicroelectronics (Jahresumsatz 7 Mrd. US-Dollar / 43.500 Mitarbeiter) eingegangen. “STM fertigt die Halbleiter-Komponente der Mikrolautsprecher für uns. Design, Engineering, R&D aber auch die gesamte Steuerung der weltweiten Produktion kommen von USound”, erklärt Bottoni. Die Assemblierung mit den anderen Komponenten des Mikrolautsprechers erfolge im Werk des US-Konzerns Flex in Althofen in Kärnten.

Erste Produkte mit USound-Speakern vor dem Start

Nun werde es auch nicht mehr lange dauern, bis erste Produkte großer Kunden mit USound-Lautsprechern am Markt sichtbar werden. Bei mehreren Abnehmern, bei denen man als OEM-Zulieferer fungiere, sei bereits die Produktion angelaufen. “Es werden zunächst Kopfhörer sein. Später werden auch Smartphones dazu kommen. Um welche Großkunden es sich dabei handelt, darf USound aus vertraglichen Gründen nicht offenlegen”, erklärt Bottoni. Neben der Kooperation mit Großkunden wird das Unternehmen die Mikrolautsprecher über internationale Distributoren auch direkt anbieten. “Kleinere Unternehmen können so unsere Produkte noch im ersten Quartal 2018 kaufen”, sagt Bottoni.

Erstes Unicorn Österreichs?

USound wird gelegentlich als potenzielles erstes Unicorn Österreichs gehandelt (also als Unternehmen mit über einer Milliarde Dollar Bewertung). Das hat zwei Gründe. Erstens ist USound in seinem Feld First Mover. Weltweit kann kein anderes Unternehmen einen funktionierenden Mikrolautsprecher auf Halbleiter-Basis vorweisen. Mit Start der Serienproduktion hat das Grazer Unternehmen also einen massiven Vorsprung zur potenziellen Konkurrenz. Zweitens ist der USound Lautsprecher durch seine Eigenschaften (kleiner, dünner, leichter, weniger Stromverbrauch, keine Wärmeentwicklung, höhere Bandbreite, bessere Tonqualität) für sämtliche Kopfhörer- und Smartphone-Produzenten relevant. Bei geschätzten rund 2,5 Milliarden Smartphone-Nutzern weltweit (laut statista.com – Tendenz steigend) ist der Markt entsprechend riesig.

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