14.09.2021

US-Studie zeigt: Tech-Unternehmen zunehmend für Finanzinnovationen verantwortlich

Die Anzahl der Patente im Finanzbereich ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten in den USA stark gestiegen. Allerdings kommen Innovationen immer öfter von Unternehmen außerhalb der Finanzbranche.
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Mobile Payment
Foto: Jonas Leupe/The Pocket/Unplash

Der Boom rund um Fintechs hat in diesem Jahr noch einmal stark zugenommen, wie nicht zuletzt an teils massiven Finanzierungsrunden von Neobanken, Neobrokern und Payment-Scaleups abzulesen war. Zeigt dies auch Versäumnisse der etablierten Finanzinstitute auf, die in der Vergangenheit zu wenig innovativ waren? Einer neuen Studie aus den USA zufolge sind zumindest dort Finanzinnovationen in den vergangenen beiden Jahrzehnten immer öfter außerhalb der Branche entstanden – häufig in Tech-Unternehmen. An dem kürzlich vom National Bureau of Economic Research (NBER) veröffentlichten Working Paper waren unter anderem Forscher der Universitäten Harvard und Stanford beteiligt.

Wie aber misst man Innovationen überhaupt? Eindeutig quantifizieren kann man sie natürlich nicht. Die Studienautoren wählten jedoch die Anzahl der genehmigten Patente als Annäherung. Dazu untersuchten die Wissenschaftler Josh Lerner, Amit Seru, Nick Short und Yuan Sun einen neuen Datensatz zu US-Patenten im Finanzbereich. Er umfasst insgesamt 24.288 Patente, die zwischen 2000 und 2018 eingereicht und bis spätestens Februar 2019 genehmigt wurden. Diese wurden mit Machine-Learning-Techniken klassifiziert – und dann analysiert.

69 Prozent der Finanzpatente gingen an branchenfremde Unternehmen

Die Ergebnisse der Forscher: Die Anzahl aller Finanzpatente ist seit 2000 deutlich gestiegen – und gleichzeitig hat sich verändert, wer für diese Innovationen verantwortlich war. Eine Zunnahme gab es vor allem bei IT-Unternehmen und anderen Firmen außerhalb der klassischen Finanzbranche. Sie erhielten den Zahlen der Studie zufolge 69 Prozent der genehmigten Patente.

Insbesondere nach der Finanzkrise 2008 wurden Finanzpatente zunehmend von branchenfremden Firmen eingereicht. “Alles in allem deutet die Analyse darauf hin, dass der Anteil von Finanzinstitute an Finanzinnovationen stark zurückgegangen ist, was teilweise auf ein Versagen, ihre Innovationsaktivitäten auszuweiten, zurückzuführen ist”, schlussfolgern die Autoren in ihrer Studie. Banken hätten sich zunehmend auf Patente in ihrem Kernbereich konzentriert. Dies könnte auf den starken Wettbewerbsdruck im Kerngeschäft zurückzuführen sein, vermuten die Forscher. Möglicherweise hätten es die Banken auch auch einfach nicht geschafft, in anderen Bereichen innovativ zu sein. Auch regulatorischer Druck könnte hinderlich gewesen sein, mutmaßen die Studienautoren weiter.

Innovationen verlagerten sich weg vom klassischen Bankgeschäft

Innovationen haben sich den Daten der Studie zufolge über die Jahre jedenfalls vom klassischen Bankgeschäft wegverlagert. Patente wurden stattdessen verstärkt in anderen Bereichen angemeldet – etwa bei der Verbraucherfinanzierung und im Payment-Bereich, aber auch bei Sicherheits- und Kommunikationsthemen.

Geografisch kam es ebenfalls zu deutlichen Veränderungen: New York verlor über die beiden Jahrzehnte zunehmend an Bedeutung, während beispielsweise die Region zwischen San Francisco, Oakland und San Jose – zu der auch das Silicon Valley gehört – ein “dramatisches Wachstum” an Patenten verzeichnete, wie die Studienautoren schreiben. Die regionalen Veränderungen führen die Autoren einerseits auf bessere technologische Möglichkeiten, aber andererseits auch auf schwächeren regulatorischen Druck zurück.

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Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


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