03.07.2017

Unverschwendet: Mit nachhaltigen Delikatessen ins Greenstart-Finale

Das Wiener Startup Unverschwendet verarbeitet Obst und Gemüse, das sonst weggeworfen werden würde, und schaffte es damit bei Greenstart unter die Top 10.
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(c) Andreas-Scheiblecker: Die Unverschwendet-Founder Cornelia und Andreas Diesenreiter.
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Dass Lebensmittelverschwenung ein gravierendes Problem ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Nicht nur in Supermärkten und Haushalten werden viele (noch nicht verdorbene) Lebensmittel weggeworfen. Auch in der Landwirtschaft und in Gärten landet vieles auf dem Kompost – oft nur, weil die Karotte zu dick ist oder ein Kunde in letzter Sekunde abspringt. Auch politische Gründe können ausschlaggebend sein – man denke nur an die viel kritisierte EU-Gurkenverordnung. Die Geschwister Cornelia und Andreas Diesenreiter machen sich mit ihrem Startup Unverschwendet diesen Umstand zunutze und leisten damit gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Sie “retten” frische Früchte und Gemüse und verarbeiten sie zu Marmeladen, Chutneys, Sirupen und anderen Delikatessen. Damit schafften sie es dieses Jahr ins Greenstart-Finale der Top 10. Und Unverschwendet soll heuer kräftig wachsen.

+++ Hier sind die 10 Finalisten des 3. Greenstart-Wettbewerbs +++

“Mussten so manches Angebot ablehnen”

„Viele, auch kleinere Landwirte, werfen in der Erntezeit täglich hunderte Kilo an Erntegut weg, weil sie es nicht verkaufen können“, erklärt Cornelia Diesenreiter. Das ärgert sie schon lange. Daher probierte sie im Sommer 2015 aus, ob es klappen könnte, Obst und Gemüse vor dem Komposthaufen zu retten, zu verarbeiten und zu vermarkten. „Wir hatten Glück, dass die Medien schon sehr früh auf uns aufmerksam geworden sind“, erzählt die Gründerin. „In der Folge meldeten sich zahlreiche Landwirte, aber auch Gartenbesitzer bei uns – so viele, dass wir einen Teil der Lebensmittel an die Wiener Tafel weitergegeben haben und auch so manches Angebot ablehnen mussten.“

Redaktionstipps

2,5 Tonnen Obst und Gemüse im ersten Jahr

Im Frühjahr 2016 machte Cornelia Diesenreiter den nächsten Schritt und gründete die Marke Unverschwendet. Im ersten Geschäftsjahr konnte sie 2,5 Tonnen Obst und Gemüse aus dem Großraum Wien verarbeiten und über 4.500 Gläschen ihrer Spezialitäten verkaufen. Mit der Produktpalette positioniert sich das Startup im Delikatessen-Segment. Produziert werden etwa Fruchtaufstriche wie Marille-Vanille und Kirsche-Gin, Lavendel- und Wassermelone-Pfeffer-Sirup, Zwetschken-Chutney und Fisolen-Relish. Der Vertrieb läuft über ausgesuchte Feinkostgeschäfte. Seit September 2016 betreibt das Startup auch ein eigenes kleines Geschäftslokal am Wiener Schwendermarkt im 15. Bezirk. Seitdem ist auch Andreas Diesenreiter Mitgesellschafter. Dieses Frühjahr wurden erstmals Gastronomie-Betriebe beliefert. Der Online-Shop soll sukzessive ausgebaut werden.

(c) Unverschwendet: Das Geschäftslokal am Wiener Schwendermarkt.

Ambitionierte Pläne für das zweite Geschäftsjahr

Für das zweite Geschäftsjahr hat Unverschwendet ambitionierte Pläne: Die Geschwister möchten zehnmal so viele Lebensmittel retten und verarbeiten wie im Vorjahr. Die Küche wurde zu diesem Zweck bereits umgebaut und erweitert. Und Greenstart soll, geht es nach den Foundern, eine entscheidende Rolle beim Erreichen des Ziels spielen. “Wir hoffen, dass wir bei unserer Expansion dank des Greentsart-Mentorings nicht die gleichen Fehler machen, wie viel Unternehmen vor uns“, sagt Cornelia Diesenreiter.

 Nationale und internationale Expansion geplant

„Nachhaltigkeit soll nicht mit Verzicht, sondern mit Genuss verbunden werden“, fasst Diesenreiter ihre Philosophie zusammen. „Ich habe jetzt einen glücksbringenden Job, der nicht nur mir Freude bereitet, sondern auch den Kundinnen und Kunden sowie den Landwirten, die froh sind, die Lebensmittel nicht entsorgen zu müssen“. Tatsächlich werden die teilnehmenden Bauern im Moment nur mit diesem guten Gefühl entlohnt. Das soll sich aber mittelfristig ändern: Ein finanzielle Entschädigung ist geplant. Zusätzlich arbeitet das Geschwisterpaar bereits an einer umfassenden Expansionsstrategie: Langfristig soll das Konzept auch in andere Städte Österreichs und Europas gebracht werden.

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Die Lager-Bestandsüberwachung mit digitalen Hilfsmitteln so effizient und einfach wie möglich machen – mit diesem Ziel ist das Unternehmen TeDaLoS mit Sitz im niederösterreichischen Biedermannsdorf bereits vor einigen Jahren an den Start gegangen – brutkasten berichtete 2019 über eine Investmentrunde.

Die Lösung verbindet smarte IoT Geräte mit IT-Systemen und Akteuren der Supply Chain. “Mit der cloud-basierten Plattform und einer wachsenden Vielfalt sowohl drahtloser Sensoren als auch stationärer Erfassungs- und Materialverwaltungssysteme, ermöglicht das Unternehmen innovative Nachschub- und Bestandsmanagementprozesse ohne geographische Einschränkung”, heißt es von TeDaLoS.

MIBA als Referenzkunde

Die Technologie ermögliche eine proaktive Nachschubsteuerung und hebe sich durch ihre Eignung für unerfahrene Nutzer:innen, Unabhängigkeit von lokaler IT, Geräteherstellerunabhängigkeit und schnelle Einbindung in bestehende Systeme hervor. Als Referenzkunde wird etwa der Automobilzulieferer MIBA genannt, man habe neben der Industrie aber auch namhafte Kunden im Großhandel. Der Export-Anteil betrage dabei 90 Prozent.

Nun holte sich TeDaLoS ein weiteres Investment in nicht genannter Höhe, “das von einem neuen
Gesellschafter und allen Alt-Gesellschaftern getragen wird”. Das Kapital soll in die weitere internationale Expansion und den Ausbau von KI-gestützten Lösungen zur Optimierung der Materialbewirtschaftung fließen.

TeDaLoS will mit Investment Technologie weiterentwickeln und Partnerschaften forcieren

“Nur einfache Nachbestellungen ausgelöst durch starre Meldepunkte sind nicht mehr zeitgemäß. Durch das aktuelle Investment kann TeDaLoS dynamische Bedarfsvorhersagen und materialübergreifende Verbauchsmustererkennung auf die nächste Stufe heben. Dies bringt unseren Partnern erhebliche Effizienzgewinne”, kommentiert Managing Director Thomas Tritremmel.

Mit dem Investment wolle man auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern intensivieren. Zuletzt habe man etwa mit Pepperl+Fuchs SE einen führenden Hersteller für Automatisierungstechnik gewonnen, der seine Erfassungstechnologie innerhalb weniger Wochen in die TeDaLoS-Plattform integriert habe. “Der Partner hat im gleichen Monat des Markt-Launchs bereits erste Kunden gewonnen und autonom in der Plattform, die in seinem Corporate Brand nutzbar ist, live geschalten”, so Tritremmel.

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