03.06.2022

Wie Unverschwendet mit einer Datenbank international skalieren möchte

In der Öffentlichkeit kennt man das Wiener Startup Unverschwendet in erster Linie aufgrund seiner Delikatessen, die aus überschüssigem Obst und Gemüse hergestellt werden. Weniger bekannt ist allerdings, dass das Startup seit drei Jahren intensiv mit Daten arbeitet, um der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen.
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Unverschwendet-Gründerin Cornelia Diesenreiter wird Teil des KSV1870-Vorstands
Cornelia Diesenreiter | (c) Unverschwendet

Seit sieben Jahren bewahrt das Wiener Startup Unverschwendet buchstäblich überschüssiges Obst und Gemüse davor „in der Tonne zu landen“. Das Unternehmen verfolgt die Vision den größtmöglichen Impact im ökologischen Bereich zu erreichen und so viel Obst und Gemüse wie möglich zu retten. Cornelia Diesenreiter, CEO und Co-Founderin, verarbeitet gemeinsam mit ihrem Team saisonale Mengen der Überproduktion zu Delikatessen und nachhaltiger Feinkost.

Unverschwendet setzt auf Datenbanksystem

Doch derartige Massen können können dadurch allein nicht bewältigt werden. Seit drei Jahren arbeitet Unverschwendet daher an einem neuen Datenbanksystem, um noch effizienter gegen die enorme Lebensmittelverschwendung anzukämpfen. Wie es dazu kam und was das Modell der innovativen Geschäftsidee konkret beinhaltet, erläutert die Co-Founderin bei One Change a Week.


“Die Inspiration kam nicht von irgendwoher”, erklärt die Gründerin gleich zu Beginn des Gesprächs. Statistiken zeigen, dass gewisse Überschüsse mittlerweile prognostizierbar sind, sie müssten nur richtig verarbeitet und sinnvoll angelegt werden. Im Jahr 2021 gab es im Großraum Wien etwa zehn Millionen Kilo überschüssiges Obst und Gemüse, von dem tatsächlich nur 250 000 verarbeitet wurden. “So viele Marillenmarmeladen-Gläser kann man gar nicht produzieren”, so Diesenreiter.

Wie das Datenbanksystem funktioniert

Die Erkenntnis, dass die Feinkostverarbeitung allein die enorme Überproduktion der landwirtschaftlichen Betriebe nicht stemmen kann, bewog die Gründerin zu der Idee eines neuen Konzeptes: Im Datenbanksystem werden landwirtschaftliche Betriebe, die überschüssiges Obst und Gemüse anbieten, registriert und archiviert. Zusätzliche Faktoren, wie jährliche Witterungsbedingungen, komplettieren das Eintragungsverzeichnis und geben eine genaue Übersicht darüber, wann bestimmte Lebensmittelmengen für interessierte Abnehmer:innen im Überschuss vorhanden sind. Um Qualität und Zeitraum exakt anzugeben, benötige es jedoch eine hohe Summe an Daten der österreichischen Unternehmen, kommentiert Diesenreiter. Ziel ist es, die Vision von Unverschwendet noch erfolgreicher umzusetzen und eine Vielfalt an Vertriebskanälen anzusprechen. Ganz nach dem Motto: “Wer auch immer Obst und Gemüse braucht, kann es von uns beziehen.”

Große Nachfrage nach regionalem Obst & Gemüse

In Österreich fehlen exakte Erhebungen und Schätzungen, obwohl das Potential und die Wichtigkeit derartige Daten zu erfassen, da sei. Generell steige in der Gesellschaft die Nachfrage nach regionalen Produkten. Bewusste Ernährung und ein nachhaltiger Lebensstil rücken vermehrt in den Fokus, auch in der medialen Berichterstattung. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel und die Gastronomie reagieren auf die Bevölkerungsnachfrage nach regionalem Obst und Gemüse. Hier bietet sich die Weitergabe überschüssiger Konsumgüter optimal an, schildert Cornelia Diesenreiter. Neben Kleinunternehmen haben in erster Linie großproduzierende Betriebe den größten Impact.

Unverschwendet plant Finanzierungsrunde für Skalierung

Europaweit zählen Spanien, Italien und die Niederlande zu den hauptproduzierenden Betrieben mit Unmengen an Überschuss. Man müsse den wachsenden Bedarf abdecken, anstatt die tägliche Produktion zu intensivieren und den Einsatz schädlicher Chemikalien reduzieren, findet die Gründerin. Auch für die Zukunft ist einiges geplant. Finanziell wird Unverschwendet mit dem geplanten europaweiten Ausbau des Datenbanksystems den Weg der Risikokapital-Finanzierung gehen. “Dazu gibt es bereits Gespräche”, so Diesenreiter. Nähere Details, wann die Finanzierungsrunde über die Bühne gehen wird und in welcher Höhe, ist derzeit allerdings noch offen.



Dieser Text entstand im Rahmen des 360 Grad Journalist:innen Traineeships, das die Wiener Zeitung in Kooperation mit brutkasten umsetzt. Dabei lernen junge Talente in einem mehrmonatigen Programm in Theorie und Praxis alle Aspekte journalistischen Arbeitens kennen.

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Alpbach
(c) EFA

Das European Forum Alpbach (EFA) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1945 als eine bedeutende Plattform für den interdisziplinären Dialog etabliert. Jährlich versammelt das Forum führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im malerischen Alpbachtal in Tirol, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren.

Die Zukunft Europas und “Moment of Truth”

Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen und ihrer tiefgreifenden Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, bietet das EFA auch in diesem Jahr wieder eine Plattform, um sich unter anderem über die Wechselwirkungen zwischen technologischen Innovationen und gesellschaftlichen Veränderungen auszutauschen.

Traditionsgemäß legt das European Forum Alpbach einen Fokus auf europaweit relevante Themen. Im Sinne des grenzüberschreitenden Wissensaustausch werden Ende August wieder Expert:innen aus dem In- und Ausland nach Tirol anreisen. Ingesamt werden über 4000 Teilnehmer:innen erwartet.

“In einer Zeit voller politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen sowie starker Polarisierung ist das spezielle Konzept des EFA relevanter denn je. Unter dem Motto ‚Moment of Truth‘ konzentrieren wir uns auf die nötigen Lösungen, die Europas Zukunft und seine Rolle in der Welt nachhaltig prägen können”, so Andreas Treichl, Präsident des European Forum Alpbach.


Technologie und Innovation innerhalb der vier Themen-Tracks

2024 setzt das EFA auf vier inhaltliche Schwerpunkte (Tracks). Dazu zählen der Security Track rund um geopolitische Fragestellungen, der Finance and Economy Track zur Zukunft unseren Wirtschaftssystem, der Climate Track zur Klimakrise sowie der Democracy and the Rule of Law Track, der sich mit demokratiepolitischen Fragestellungen auseinandersetzt.

Innerhalb der vier Hauptthementracks werden dieses Jahr wieder technologie- und innovationsübergreifende Themen behandelt. Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Cybersecurity, und die Zukunft der Arbeit stehen dabei im Mittelpunkt. Hier ein kurzer Überblick über Programmpunkte des European Forum Alpbach, die sich mit Themen rund im Innovation und Technologie befassen:


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Im Rahmen eines Hikes wird der Frage nachgegangen, wie sich die Arbeitswelt durch künstliche Intelligenz und Automatisierung verändert. Expert:innen wie Anja Meierkord (Arbeitsmarktexpertin OECD), Philip Meissner (Gründer / Direktor European Center for Digital Competitiveness) und Werner Stengg (Kabinettsexperte European Commission) diskutieren dabei die Auswirkungen auf Beschäftigung und Gesellschaft sowie Strategien zur Anpassung.

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Hinweis: Dies sind nur einige der Highlights des EFA24 rund um das Thema “Technologie & Innovation”. Das gesamte Programm des European Forum Alpbach findet ihr hier. Die Liste der Mitwirkenden wird laufend aktualisiert. brutkasten wird als Medienpartner im Vorfeld des Forums und vor Ort live berichten.


brutkasten-Networking-Session am EFA2024 zum Thema “Corporate Venturing”

Neben diesen Themen wird 2024 auch brutkasten als Programmpartner am European Forum Alpbach auftreten und die Ergebnisse seiner neuen Schwerpunktserie “Corporate Venturing” vorstellen.

Acht Pioniere aus dem Bereich – AVL, Elevator Ventures, Flughafen Wien, ÖBB, Plug and Play Austria, Raiffeisen Bank International, UNIQA Ventures und Verbund – teilen ihre wichtigsten Erkenntnisse und Best Practices. Gemeinsam werden in einem Whitepaper konkrete Empfehlungen an die Politik formuliert, um die Rahmenbedingungen für Corporate Venturing zu verbessern.

Im Zuge einer Networking-Session am Mittwoch, den 28. August (12:00 – 14:00 Uhr), werden die Ergebnisse des Whitepapers präsentiert. Diese Session bietet eine Plattform für wertvolle Kontakte und tiefere Einblicke in aktuelle Entwicklungen rund um das Thema. Nähre Infos zur Networking-Session werden demnächst veröffentlicht. Stay tuned!


Jetzt Tickets für das European Forum Alpbach Tickets sichern

Das European Forum Alpbach gliedert sich in fünf Module. Für jedes dieser Module können über den Ticketshop separate Tickets gekauft werden. Hinweis für Startups: EFA bietet ein limitiertes Kontingent an ermäßigten Tickets von 50 Prozent an (50 Tickets pro Modul). Berechtig sind unter anderem Vertreter:innen eines Startup-Unternehmens.


Überblick zu den fünf Modulen:

Während der “Euregio Days” (17. – 20. August) treffen Menschen aus der Europaregion Tirol/Südtirol/Trentino in Alpbach zusammenIm Rahmen der Euregio-Days werden herausragende Forschung und Innovation prämiert; der „Tirol-Tag“ bietet einen ersten festlichen Höhepunkt des EFA24.

Die Alpbach Seminars“ (18. – 24. August) bilden den internationalen Auftakt für über 600 Stipendiat:innen aus der ganzen Welt beim European Forum Alpbach – ein zentraler Teil des Forums, wie Treichl ausführt: „Junge Menschen aus über 70 Ländern kommen nach Alpbach und gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen entsteht ein diverser, interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch, wie es ihn sonst nirgendwo gibt. So entstehen auch über ideologische Differenzen hinweg Ideen, wie wir Gegenwart und Zukunft gestalten können“

Konkrete Fragestellungen werden bei den „Lab Days“ (22. – 24. August) bearbeitet. Expert:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten dabei an Lösungen.

Die „Europe in the World Days“ (24. – 27. August) setzen verstärkt auf europäische Stakeholder. Zahlreiche Entscheidungsträger:innen der europäischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur treffen sich für den Saisonauftakt in Alpbach.

Bei den Austria in Europe Days” (27. – 30. August) steht die Rolle Österreichs in Europa im Mittelpunkt. Die wichtigsten Akteur:innen der Zivilgesellschaft sowie Unternehmer:innen und Politiker:innen kommen nach Alpbach, um untereinander sowie mit der nächsten Generation in Austausch zu treten.

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