18.11.2022

Unternehmensserviceportal: KI soll künftig automatisch passende Förderungen finden

Welche Förderungen kann ein Unternehmen beantragen? Diese durchaus komplexe Frage soll im Unternehmensserviceportal bald die KI "Grants4Companies" automatisch beantworten.
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Unternehmensserviceportal - KI für Förderungen - Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky | (c) BKA/Christopher Dunker
Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky | (c) BKA/Christopher Dunker

Der “Förderdschungel” in Österreich ist berühmt-berüchtigt. Die passende Förderung für das Unternehmen zu finden ist oft eine große Herausforderung. Darüber scheint man sich auch auf Regierungsebene im Klaren zu sein. Nun soll im Unternehmensserviceportal (USP) eine KI mit dem Namen “Grants4Companies” zum Gamechanger werden, wie Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky verlautbarte.

“Grants4Companies”-Ergebnis nicht rechtsverbindlich

“Grants4Companies” ermittle automatisiert “aus der Vielzahl bestehender Fördertöpfe und Fördergeber die für das jeweilige Unternehmen passenden Förderungen”, heißt es in einer Aussendung. Dazu nutzt das System die verfügbaren Daten des registrierten Unternehmens via Register- und Systemverbund (RSV). Formale Förderkriterien, wie etwa der Ort des Unternehmenssitzes oder seine Rechtsform, werden automatisch berücksichtigt, wenn eine Einwilligung dazu erteilt wird. Die Förderung beantragen muss das Unternehmen dann aber auf klassischem Wege – ein Rechtsanspruch besteht durch das Ergebnis der KI-Analyse nicht.

KI-Feature im Unternehmensserviceportal soll Förderlücken und Mehrfachförderungen verhindern

Das System soll für mehr Transparenz sorgen, sowie Förderlücken und Mehrfachförderungen verhindern. Davon sollen auch Staat und Verwaltung profitieren. Staatssekretär Tursky erklärt in der Aussendung zu “Grants4Companies”: “Früher war es mit erheblichem Aufwand verbunden, sich durch den Förderdschungel zu kämpfen, um die richtige Unterstützung für seine Firma beantragen zu können. Dank des neuen Systems, werden die Unternehmen von dem Unternehmensserviceportal kontaktiert. Dies geschieht natürlich nur, wenn es von den Unternehmen gewünscht ist. Weiters wird es so möglich Förderlücken oder Mehrfachförderungen einfacher zu identifizieren. Künstliche Intelligenz bringt so Effizienzsteigerungen, verbesserte Arbeitsabläufe und vertiefte Datenanalysen mit sich”.

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(c) Liquid AI - (v.l.) Mathias Ledhner, Eva Rus, Alexander Amini und Ramin Hasani von Liquid AI.

Liquid AI CEO Ramin Hasani war von 2016 bis 2020 “Machine Learning Researcher” an der TU Wien; sein CTO Mathias Lechner machte von 2018 bis 2022 am “Institute of Science and Technology Austria (ISTA) seinen PhD – davor in der österreichischen Hauptstadt seinen Master, ebenfalls an der Technischen Universität.

Liquid AI: Weniger Daten und Rechenleistung nötig

Nun vermelden beide ein 250 Millionen US-Dollar Investment für ihr Bostoner MIT-Spin-off (Liquid AI hat im Vorjahr bereits rund 46,6 Millionen US-Dollar an Startkapital erhalten): “Diese Finanzierung wird uns dabei helfen, die Entwicklung, Skalierung und Bereitstellung von ‘Liquid Foundation Models’ (LFMs: Allzweck-KI-Modelle, die weniger Daten und Rechenleistung benötigen) zu beschleunigen, unseren leichtgewichtigen, universell einsetzbaren KI-Modellen, die private, effiziente und zuverlässige KI auf Unternehmensniveau für alle ermöglichen”, teilen sie per Blogeintrag mit.

Das Ziel von Liquid AI, dessen Bewertung nun laut Bloomberg bei über zwei Milliarden US-Dollar liegt, ist es, das leistungsfähigste und effizienteste “KI-System in jeder Größenordnung” zu entwickeln.

“Wir sind stolz darauf, dass unsere neuen, branchenführenden Partner unserer Mission vertrauen; gemeinsam wollen wir souveräne KI-Erfahrungen für Unternehmen und Nutzer freisetzen”, sagt Hasani.

Skalierbarkeit

Seit der Gründung des KI-Startups hat das Duo daran gearbeitet, zu beweisen, dass ihre Wissenschaft und Technologie skalierbar sei: “Wir haben unsere textbasierten Modelle veröffentlicht, multimodale LFMs angekündigt und begonnen, unsere KI-Produkte mit wichtigen Partnern auf dem Markt zu testen, um ihre Wirkung in der Praxis zu demonstrieren”, heißt es weiter.

In der nächsten Phase möchte Liquid AI die Series-A nutzen, um ihre Recheninfrastruktur zu skalieren, die Produktbereitstellung im Edge- und On-Premise-Bereich zu beschleunigen, z. B. LFM-Inferenz- und Feinabstimmungs-Stacks, und um ihre KI-Angebote über Partnerschaften einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Liquid AI: Vorteile ausdehnen

“Wir werden unsere KI-Produkte in geschäftskritische Workflows in vielen Bereichen wie Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, E-Commerce und Biotechnologie integrieren”, so das Team weiter. “Die Finanzierung wird auch die wissenschaftliche und technologische Entwicklung von Liquid AI beschleunigen und die Vorteile von LFMs auf mehr Modellgrößen und Datenmodalitäten ausdehnen.”

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