18.02.2022

Unternehmen wir Zukunft: Was Unternehmen gegen den Fachkräftemangel tun können

Im Rahmen der Initiative “Unternehmen wir Zukunft” lud die Erste Bank zu einer spannenden Diskussion rund um moderne Unternehmensführung in Zeiten des Fachkräftemangels.
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V.l.: Johannes Kopf (AMS), Unternehmer Sepp Schellhorn, Dejan Jovicevic (brutkasten, Moderation), Monika Köppl-Turnya (EcoAustria) und Christian Dorfinger (Erste Bank) © Erste Bank
V.l.: Johannes Kopf (AMS), Unternehmer Sepp Schellhorn, Dejan Jovicevic (brutkasten, Moderation), Monika Köppl-Turyna (EcoAustria) und Christian Dorfinger (Erste Bank) © Erste Bank
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Den Fachkräftemangel spürt mittlerweile fast jedes Unternehmen in Österreich. Das ist kein Phänomen, das schnell vorübergehen wird, sind sich Expert:innen einig. “Wir haben da ein dramatisches Problem, weil wir bei so vielen offenen Stellen auch ein sehr hohes Niveau an Arbeitslosigkeit haben. Das ist ein Hinweis darauf, dass der österreichische Arbeitsmarkt ein strukturelles Problem hat”, sagt Monika Köppl-Turyna von dem Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria.

Köppl-Turyna diskutierte auf Einladung der Erste Bank im Rahmen der Initiative “Unternehmen wir Zukunft” über modernes Personalmanagement und Unternehmensführung. Ein Bereich, der in Zeiten des Fachkräftemangels immer mehr an Bedeutung gewinnt: “Genau das wird den Unterschied machen, ob Unternehmen erfolgreich werden oder nicht”, sagte Christian Dorfinger, Head of Talent Acquisition & Talent Management bei der Erste Bank.

Ungleichgewicht zwischen offenen Stellen und Arbeitslosigkeit

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt in Österreich lässt sich auch in den Zahlen ganz deutlich ablesen. Bis 2015 lag die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen im Bereich von 20.000 bis 30.000 – seither steigt die Nachfrage rasant an und zuletzt lagen die offenen Stellen laut AMS bei rund 100.000, wobei die tatsächlichen Zahlen bei mehr als dem Doppelten liegen dürften, wie Köppl-Turyna betonte.

Gleichzeitig gebe es auch ein regionales Ungleichgewicht mit mehr Arbeitssuchenden in östlichen Regionen und Vollbeschäftigung und offene Stellen in westlichen Regionen, ergänzte AMS-Vorstand Johannes Kopf. Für Unternehmen besonders relevant ist auch das strukturelle Problem in der Aus- und Weiterbildung, denn meist würden höher qualifizierte Arbeitskräfte gesucht, als der Markt hergebe.

Wie Unternehmer:innen reagieren

Unternehmer:innen gehen ganz unterschiedlich mit der Herausforderung um. Karl Schillinger, der mit der Swing Kitchen eine erfolgreiche vegane Burger-Restaurant-Kette betreibt, setzt auf Systematisierung. In der Systemgastronomie dauere es durchschnittlich ein Monat, bis neue Arbeitskräfte voll einsatzfähig sind. “Unsere Geräte sind so aufgebaut, dass sie maximal selbstständig arbeiten. Neue Mitarbeiter:innen sind nach drei Tagen eingeschult. Deshalb suchen wir neue Leute ausschließlich nach Freundlichkeit aus. Dass jemand freundlich und zuvorkommend ist, ist uns am wichtigsten”, so Schillinger. Zusätzlich gelingt es Swing Kitchen neue Mitarbeiter:innen über Unternehmenswerte anzulocken und zu binden – den meisten Mitarbeiter:innen sei Tierschutz genauso wichtig wie Swing Kitchen als veganes Restaurant.

Hürden und ungehobene Potenziale

Unternehmer Sepp Schellhorn, der in Salzburg Hotels und Gastronomie betreibt, leidet trotz aller Attraktivierung unter dem Fachkräftemangel im Tourismus. Er stößt mit seinen Maßnahmen regelmäßig an Hürden, wie er berichtet: “Wir haben letztes Jahr enorm in Mitarbeiterunterkünfte investiert. Für Unterkünfte über 32 Quadratmeter wird aber Sachbezug fällig, weil es als geldwerter Vorteil gilt”. Aus demselben Grund war ein Betriebskindergarten, der auch nach 13 Uhr Betreuung anbietet nicht möglich. Schellhorn wünscht sich zudem eine steuerliche Entlastung bei den Lohnkosten, damit Arbeit auch für (Langzeit-)Arbeitslose wieder attraktiver werde. Steuerliche Anreize könnten auch helfen, ältere Arbeitnehmer:innen anzulocken, betont er. In diesem Bereich, sowie bei weiblichen Arbeitskräften und in qualifizierter Migration sieht auch Köppl-Turyna ein großes ungehobenes Potenzial am Arbeitsmarkt.

Teilzeit, Remote Work und Fachkräfte aus dem Ausland

Für große Unternehmen wie die Erste Bank, die jährlich hunderte neue IT-Fachkräfte suchen, sei längst aktives Sourcing im Ausland notwendig, sagt Dorfinger. Gleichzeitig versucht die Bank auch im Inland auf veränderte Ansprüche zu reagieren – sei es im Bereich Remote Work oder auch bei Teilzeit, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. “Das geht auch bei Jobs, von denen man nie gedacht hätte, dass sie Teilzeit möglich sind. Wir haben begonnen, solche Jobs in Teilzeit auszuschreiben und machen damit sehr gute Erfahrungen”, so Dorfinger. Man müsse aber nicht nur personalpolitisch umdenken, Teilzeit in Schlüsselpositionen erfordere vielfach auch neue Prozesse.

Bildung, da waren sich alle Diskutant:innen einig, sei jedenfalls der größte Hebel, wenn es um Fachkräfte für die Zukunft geht. “Wir wissen nicht, was in 15 Jahren am Arbeitsmarkt gebraucht wird. Deshalb ist vor allem Lernbereitschaft und -Fähigkeit wichtig und die steigt mit der höheren Allgemeinbildung”, so Kopf.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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