23.01.2024

Unternehmen, strengt euch an! Was sich Mitarbeitende wünschen

Eine heute veröffentlichte Studie zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz zeigt: Unternehmen müssen sich demnächst ganz schön ins Zeug legen, um für Arbeitnehmer:innen attraktiv zu bleiben. Welche Aspekte besonders wichtig sind und warum es dabei nicht mehr aufs Alter ankommt.
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Man sieht den Studienautor im Bild vor einem Laptop sitzend
Heinz Herczeg, Studienautor (c) LifeCreator

Die individuelle Lebenssituation beeinflusst die Arbeitswelt so stark wie noch nie. Das zeigen die Ergebnisse des heute veröffentlichten Jobselling Reports 2024. Zwar beantworten 71 Prozent der 2.359 Befragten die Frage nach der Lebenszufriedenheit – bezogen auf die familiäre, persönliche Situation sowie soziale Anerkennung – positiv, doch bleibe für die damit eng verknüpften Bedingungen in der Arbeitswelt noch Luft nach oben, erklärt der Autor der Studie, Heinz Herczeg. Geht es ums Finanzielle, gibt über die Hälfte der Befragten nämlich an unzufrieden zu sein. Neben dem Faktor Geld muss das Paket, das Unternehmen anbieten sollten, vor allem eines enthalten: Individualität.

Geld: Gemeinsam über Generationen hinweg

Dabei sei es wichtig Mitarbeitende nicht in Generationen aufzuteilen, denn die Ergebnisse des Reports zeigen einige gemeinsame Nenner. Der größte: Geld. Als stärkster Motivationsfaktor wird dieser altersunabhängig als sehr wichtig (55 Prozent) eingestuft. Auch bei weiteren Aspekten der Arbeitszufriedenheit sind sich Jung und Alt einig. “Hier beginnt gerade ein Aufbrechen von Stereotypen“, sagt Herczeg im Gespräch mit brutkasten. Zwischen den Generationen werde oft das Trennende hervorgehoben, dabei gebe es viel mehr Verbindendes – das sollte Arbeitgeber motivieren, diese Gemeinsamkeiten zu nutzen.

„Es gilt eher darauf zu achten, den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Das Stichwort sind maßgeschneiderte Arbeitsbedingungen, die an Lebenssituationen angepasst sind“, betont der Studienleiter. Unternehmen würden laut Studien-Aussendung von einem höheren Wertschöpfungspotenzial profitieren, wenn sie bewusst auf das Miteinander verschiedener Altersgruppen setzen.

„Nein“ sagen fällt allen schwer

Was die Generationen außerdem verbindet? Psychische Belastungen. Diese sind auch heuer wieder alarmierend: Rund 44 Prozent fühlen sich durch Mental Load in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind dabei vor allem Stress (45 Prozent), Antriebslosigkeit (30 Prozent), Selbstzweifel (28 Prozent) und Depression (23 Prozent) signifikant gestiegen.

Hier gilt zwar auch: Je jünger, desto stärker belastet, auch Selbstzweifel sind bei Älteren weniger stark ausgeprägt als bei der jüngeren Generation, dennoch liegen die Zahlen in sehr ähnlichen Bereichen und werden laut Angaben der Befragten auch auf dieselben Ursachen zurückgeführt. Gründe für übermäßige Belastungen suchen diese nämlich altersunabhängig bei sich. Dazu zählen etwa, dass die eigenen Bedürfnisse nicht oder zu spät kommuniziert werden oder sich nicht getraut wird auch einmal „Nein“ zu sagen.

Weitere Gründe für die starken Belastungen sind – wenig überraschend – äußere Einflüsse. Besonders hoch im Ranking der Faktoren liegen steigende Preise, Inflation, Krieg und Terror. „Was die Gesellschaft spaltet, Unsicherheiten hervorruft, macht die Menschen natürlich allgemein unzufriedener“, bestätigt Herczeg die Zahlen.

Zudem habe der Einfluss von New Work die Verschmelzung von Leben und Arbeit verstärkt. Gleichzeitig führen diese Entwicklungen aber auch dazu, dass sich Menschen in allen Lebensphasen – also auch hier wieder altersunabhängig – mehr um ihre Gesundheit, Freunde, Partner:innen und Familie kümmern, wie der Report zeigt.

„Job nach Maß“: Was Unternehmen unbedingt bieten sollten

„Fühle mich als Mensch wertgeschätzt“ kreuzten – auch wieder generationenübergreifend – 41 Prozent der Befragten an. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Gesundheit: Kümmert sich ein Unternehmen wenig oder unzureichend um physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden, trägt es langfristig dazu bei, dass sich die ohnehin schon hohe Belastung im Job weiter erhöht, sagt Herczeg.

Weitere Kernaspekte seien die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, indem Mitarbeiter:innen beispielsweise Hobbys und Interessen mit der Arbeit gut vereinen können, betont er. Laut Report seien ansonsten eine klare Kommunikation durch die Führungskräfte, Einbinden in wichtige Entscheidungen sowie Zusatzleistungen und Benefits des Unternehmens wichtig.

Das „Paket“, das Unternehmen Mitarbeitenden anbieten, müsse aber in jedem Fall „Individualität“ beinhalten. Und das gilt auch für Weiterbildungsangebote, die sich 77 Prozent der Befragten wünschen. Besonders bei Frauen sei dies ein großer Punkt: Je gebildeter Mitarbeiterinnen sind, desto eher wünschen sie sich an ihre Lebenszyklen angepasste Arbeitssituationen und Empathie der Vorgesetzten sowie des Arbeitsumfelds.

Vertrauen statt Recruiting

Dass sich Unternehmen, die neue Mitarbeiter:innen gewinnen möchten, besonders anstrengen müssen, zeigt die aktuelle Wechselbereitschaft von Arbeitnehmenden. 20 Prozent sind laut Report zwar relativ unzufrieden in ihrem aktuellen Job, möchten das Unternehmen dennoch nicht wechseln. Was bedeutet das für die Unternehmen? Um die „Abwartehaltung“ zu durchbrechen, brauche es anstelle von Recruitingprozessen, Gewinnungsprozesse, bei dem „Vertrauensbildung und Kennenlernen im Mittelpunkt stehen“, erklärt Herczeg.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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