06.07.2022

Unmilk: Kuhmilch-Alternative startet in Österreich

Unmilk, in das auch das Linzer Venture Capital Square One Foods investiert ist, betritt mit erstem August den österreichischen Markt.
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Unmilk, Milch-Alternative
(c) Unmilk - Unmilk-Gründerin Jennifer Schäfer.

Jennifer Schäfer, Gründerin von Unmilk, weiß, dass die meisten Protein-Produkte aus Kuhmilch gefertigt werden. Milch hat immer wieder Diskurse ausgelöst, ob sie tatsächlich so gesund sei, wie behauptet, oder gar Krebs auslöse. Nobelpreisträger Harald zur Hausen hatte sich sogar auf die Jagd nach krebserregenden Stoffen in Milchprodukten aufgemacht. Konkrete Erreger hat er nicht gefunden, aber BMMFs (Bovine Meat and Milk Faktors), kleine ringförmige DNA-Elemente, die Bakterien schützen – näheres hier und hier.

Unmilk: Fokus auf Shakes und Hafer

Die BMMFs der Rinder finden sich, so die Erkenntnis des Forschers, im Körper der Krebspatienten wieder, wo sie reproduziert werden und Entzündungen auslösen, die Jahrzehnte später wiederum die Ursache für die Entstehung eines Krebsgeschwürs sein könnten.

Grund genug für Schäfer zu sagen, dass Kuhmilch, nicht nur schlecht für unsere Umwelt sei, sondern auch für die Tiere und die eigene Gesundheit. Ihr Hamburger Startup Unmilk fokussiert sich als Milch-Alternativ-Startup auf pflanzlichen Protein-Shakes und Haferdrinks.

“Wir vereinen mit Unmilk gleich zwei wichtige Entwicklungen”, sagt sie. “Wer auf eine eiweißreiche Ernährung achtet und gleichzeitig auf tierische Produkte verzichten möchte, ist bei uns genau richtig.”

Die Probleme der Milch-Alternativen

Als überzeugte Vegetarierin meint Schäfer, dass der Umstieg auf vegan für viele Menschen schwierig ist. Auch wenn die Supermärkte voll von Pflanzendrinks sind, irgendein Manko gebe es immer.

So seien Mandeln und Reis durch den extrem hohen Wasserverbrauch alles andere als nachhaltig, Soja schmecke vielen einfach nicht und bei Getreide hapere es an den Nährwerten.

Weniger CO₂-Verbrauch

Die Hauptzutaten bei Unmilk sind Hafer und Erbse aus europäischem Anbau. Dabei werde im Vergleich zu Kuh- oder Mandelmilchprotein zehnmal weniger Wasser und über zwanzigmal weniger CO₂ verbraucht sowie eine geringere Anbaufläche benötigt, betont die Gründerin.

“Ich möchte die Milchwelt auf den Kopf stellen und Plant-Based zum neuen Standard machen”, erklärt Schäfer ihr Ziel. “Ich selbst bemühe mich um eine bewusste Ernährung und verzichte größtenteils auf tierische Produkte. Bei pflanzlichen Alternativen müssen wir jedoch häufig Kompromisse eingehen – und damit soll jetzt Schluss sein.”

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AnovonA
Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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