12.10.2020

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

Was ist die Definition eines Unicorns? In welchen Ländern findet man die Einhorn-Unternehmen? Und welche Startups in Österreich gelten als Unicorn-Anwärter? Mic Hirschbrich hat es recherchiert.
/artikel/unicorn-definition-oesterreich
Was sind Unicorns, und in welchen Ländern findet man die meisten Einhorn-Unternehmen?
Was sind Unicorns, und in welchen Ländern findet man die meisten Einhorn-Unternehmen? (c) Adobe Stock/ funstarts33

Schauen wir uns zuerst den Begriff “Unicorn” an, bevor wir uns damit beschäftigen, weshalb die Ökonomie dahinter wichtig ist. In unserem öffentlichen Bild besonders wachstums- und finanzstarker Tech-Unternehmen dominieren Google, Apple, Facebook, Amazon und Co. die Schlagzeilen, und das seit nun schon Jahrzehnten. Doch diese Wahrnehmung verzerrt die Realitäten der Tech-Branche. Denn längst sind hunderte weitere Unicorns (“Einhörner”) geboren worden und auf dem Weg, die globalen Märkte zu erobern.

Was ist ein Unicorn?

Der Begriff Unicorn wurde ursprünglich von Aileen Lee, vom Risikofinanzierungsunternehmen Cowboy Ventures, geprägt. Es soll damit das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen. Nur etwa 0,6% aller Software- und Internetfirmen können Analysten zufolge den Sprung in diese Liga schaffen.

Die Berichte über „Einhorn“-Unternehmen sind mitunter verwirrend. Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben. US-Beobachter, besonders jene aus der Finanzbranche, meinen damit Tech-Startups mit einer Bewertung von über 1 Milliarde, die immer noch privat gehalten werden.  Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind. So weit, so verwirrend.

Wir halten es mit der Interpretation, dass damit jene Startups gemeint sind, die noch keinen Exit hatten. Also die weder an ein anderes Unternehmen verkauft wurden, noch an die Börse gingen (IPO). Weiters bezeichnen wir alle pauschal als “Unicorns”, die mit über 1 Mrd. bewertet werden. In Finanzkreisen werden jene über 10 Mrd. Bewertung nämlich gerne als Decacorns und mit über 100 Mrd. Bewertung als Hectocorns bezeichnet.

Weshalb die Einhorn-Ökonomie wichtig ist

Im August 2011 begründete der Star-Investor Marc Andreessen im The Wall Street Journal seinen berühmt gewordenen Sager: “Software is eating the world”. Andreessen gilt als einer jener mit besonderem Gespür für schnell wachsende (skalierende) Technologie-Unternehmen und investierte früh in Facebook, Groupon, Skype und Twitter.

Wie kein anderer versteht er die Dynamik dieser Unternehmen, hat er doch selbst einen der ersten Browser entwickelt (Netscape) und wurde mit seiner guten Nase selbst Milliarden schwer. Mit Software bekam die Welt ein ökonomisches Phänomen aufgedrückt, mit dem sich Ökonomen bis heute schwertun, es richtig einzuordnen. Software braucht kein Lager und keine Logistik, seine Kosten steigen beim Wachstum praktisch nie linear mit an. WhatsApp zum Beispiel wurde von nur 14 Mitarbeitern aufgebaut und für rund 19 Milliarden US-Dollar verkauft. Auch wenn das sicher ein Sonderfall ist, zeigt es die Macht von Software, die neue ökonomische Regeln etabliert.

Aber das beschreibt noch nicht, weshalb nun die Einhorn-Ökonomie wichtig ist.

Wir Österreicher tun uns manchmal schwer mit Einhörnern, werden wir doch seit Jahrzehnten damit sozialisiert, dass unsere gesunde Wirtschaft überwiegend aus kleineren KMU bestünde. Großen Unternehmen gegenüber sind wir oftmals skeptisch, sie geben gerne politische Feindbilder ab. Nun, das mit den KMU stimmte auch für die analoge Nachkriegszeit und unsere Positionierung als Touristiker, Anlagenbauer und die Automobil-Zulieferindustrie bis heute. In der Ökonomie ist derart digital skalierendes Wachstum wie bei Unicorns zwar auch heute noch selten, aber wichtig, weil es an der Spitze einer umfassenden Transformations- und Entwicklungspyramide steht.

Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum. Anders formuliert, es braucht zehntausende Technologie-Unternehmen, die sich erfolgreich entwickeln können, um 400 Unicorns hervorzubringen, wie es vor allem China und die USA derzeit tun. Einhörner sind also nicht bloß da, um sich über die Dominanz einiger weniger in ihren Industrien zu erfreuen oder zu ärgern, sie belegen den erfolgreichen Umbau der Standortfaktoren in Einhorn-fähige und damit global skalierbare, digitale Ökonomien.

Zahlen und kritische Meinungen zu Unicorns

Heute zählen wir weltweit etwas über 400 Unicorns mit einer kumulierten Bewertung von rund 2 Billionen (also 2 Tausend Milliarden) Dollar. Das ist eine enorme ökonomische Größe. Österreich produziert im Vergleich in Summe etwa Güter und Dienstleistungen für 400 Milliarden Euro. Länder, deren Bruttoinlandsprodukt der akkumulierten Bewertung der 400 Unicorns nahekommen, sind Italien oder Brasilien. Beide sind unter den 10 produktivsten Ländern der Erde.

Manche Kritiker halten den Begriff Unicorn für problematisch, weil er nicht bloß für ein “seltenes” Wesen steht, sondern auch für Magie und etwas herzliches oder knuddeliges. Wer so rasch wächst wie ein Unicorn, sei aber selten lieb und knuddelig sondern vielmehr aggressiv und rücksichtslos und alles dem Shareholder-Value unterordnend, so kritische Stimmen zur Terminologie.

Matt Levine, ein ehemaliger Investmentbanker und bekannter Kolumnist für Bloomberg schrieb ebenfalls kritisch, aber deutlich differenzierter: “Der große Traum des Einhorns ist es, jetzt so groß und erfolgreich wie eine Aktiengesellschaft zu sein, aber den grenzenlosen Ehrgeiz eines Startups für die Zukunft zu haben. Einhörner wollen den Gesetzen des Marktes und der Realität trotzen, ohne sich einer “running scorecard” der tatsächlichen Leistung und des Umsatzes zu unterwerfen.” Diese Einschätzung mag der Realität mancher Unicorns schon näher kommen.

Interessant sind noch die Industrien, aus denen Unicorns geschichtlich betrachtet emporwuchsen. So gab es darunter bis in die 80er Jahre praktisch nur Unternehmen aus der Computer- und Netzwerkindustrie (etwa Intel, Microsoft, Oracle, Apple oder Cisco), während am Übergang zu den 90er Jahren Internettechnologien von Yahoo, Google oder Amazon dieses Wachstum erreichten. In den 2000-ern kamen große soziale Netzwerke und Messaging-Dienste hinzu (Facebook, Twitter, Whatsapp, Instagram, etc.) und erst in den vergangenen Jahren wurde das Feld breiter und Unicorns erwachsen heute den unterschiedlichsten Tech-Branchen und Use-Cases.

Wer sind heute Unicorns und wo sind sie zuhause?

Die größte Überraschung dürfte sein, dass die wenigsten der 400+ Hyperwachstumsunternehmen kaum einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind. Von den 10 am höchsten bewerteten, stammen die Top 3 sowie insgesamt 6 aus China und 3 aus den USA, 1 aus Indien. Breiter bekannt sind darunter Bytedance, die Mutter von Tiktok, SpaceX von Elon Musk sowie der amerikanische Bezahldienst Stripe. Die anderen Unicorns (Ant Financial mit der größten Bewertung von 150 Milliarden, DiDi, Lufax, JULL Labs, Cainiao, Kauishou, Paytm) sind entweder nicht international tätig oder im B2B Business tätig und daher weniger oft in den Medien präsent.

In der EU machen folgende Unicorns gerade kräftig auf sich aufmerksam: Das schwedische Klarna (11Mrd.), der belgische Datenanalyst Collibra (5Mrd.), die mit österreichischen Wurzeln in Deutschland aufgebaute Challenger-Bank N26 (3,5Mrd.), Flixmobility (2Mrd.) aus Deutschland, aus dem Energiebereich Northvolt (1,6Mrd.) aus Schweden sowie Deezer-Music und KI aus dem Hause Dataiku, beide 1,4Mrd. wert und aus Frankreich.

Unicorns in Österreich

136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union. In Österreich gibt es gleich mehrere Anwärter auf Unicorn-Status, was durchaus den positiven Wandel unseres Standortes in den vergangenen Jahrzehnten bezeugt.

Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis. Zudem machte der Co-Founder des Kryptowährungsstartups Bitpanda, Eric Demuth, zuletzt auf den erfolgreichen Wachstumskurs seines Unternehmens in Richtung Unicorn-Liga aufmerksam. Chancen auf den Titel „Unicorn“ dürften in Summe bis zu 10 Unternehmen haben, darunter noch Bitmovin aus Kärnten, die Wiener Tourradar und auch dem Social-Trading-Start-up Wikifolio werden Chancen nachgesagt.

Video: Unicorn-Anwärter Bitpanda im Interview

Das in Linz gegründete Monitoring-Unternehmen Dynatrace kommt nach dem IPO ebenso auf eine Milliardenbewertung wie der in Wien gestartete, börsennotierte und mittlerweile auf Gibraltar sitzende Wettanbieter bwin.

Ich freue mich, dass diese Liste sicherlich nicht vollständig ist, denn bei uns sind die meisten Champions bekanntlich “hidden”. In diesem Sinne, allen genannten und auch noch nicht bekannten Aspiranten auf den Einhorn-Titel – alles erdenklich Gute. Ihr macht uns stolz!

Disclaimer: Die Bitpanda GmbH ist zu 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

Über den Autor

Mic Hirschbrich ist CEO des KI-Unternehmens Apollo.AI, beriet führende Politiker in digitalen Fragen und leitete den digitalen Think-Tank von Sebastian Kurz. Seine beruflichen Aufenthalte in Südostasien, Indien und den USA haben ihn nachhaltig geprägt und dazu gebracht, die eigene Sichtweise stets erweitern zu wollen. Im Jahr 2018 veröffentlichte Hirschbrich das Buch „Schöne Neue Welt 4.0 – Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution“, in dem er sich unter anderem mit den gesellschaftspolitischen Implikationen durch künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

Deine ungelesenen Artikel:
03.02.2025

KI in Europa: “Müssen aggressiv reingehen, um unseren Wohlstand zu halten”

Was braucht es, damit Österreich und Europa bei künstlicher Intelligenz nicht zurückfallen? Diese Frage diskutierten Hermann Erlach (Microsoft), Marco Porak (IBM), Peter Ahnert (Nagarro) und Jeannette Gorzala in der vorerst letzten Folge der brutkasten-Serie "No Hype KI".
/artikel/no-hype-ki-folge-6
03.02.2025

KI in Europa: “Müssen aggressiv reingehen, um unseren Wohlstand zu halten”

Was braucht es, damit Österreich und Europa bei künstlicher Intelligenz nicht zurückfallen? Diese Frage diskutierten Hermann Erlach (Microsoft), Marco Porak (IBM), Peter Ahnert (Nagarro) und Jeannette Gorzala in der vorerst letzten Folge der brutkasten-Serie "No Hype KI".
/artikel/no-hype-ki-folge-6
Peter Ahnert, Hermann Erlach, Marco Porak und Jeannette Gorzala
Peter Ahnert, Hermann Erlach, Marco Porak und Jeannette Gorzala | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM AustriaIBMITSVMicrosoftNagarroRed Hat und Universität Graz.


Wo stehen wir wirklich, was die Adaption von künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft angeht? Diese Frage zu beantworten war eines der Ziele der Serie “No Hype KI“, die brutkasten anlässlich des zweijährigen Bestehens von ChatGPT gestartet hat. Die ersten fünf Folgen beleuchten unterschiedliche Aspekte des Themas und lieferten eine Bestandsaufnahme.

Im Staffelfinale, der sechsten Folge, war der Blick dann in Richtung Zukunft gerichtet. Dazu fanden sich die Österreich-Chefs von Microsoft und IBM, Hermann Erlach und Marco Porak, sowie Nagarros Big Data & AI Practice Lead für Central Europe, Peter Ahnert, und KI-Expertin Jeannette Gorzala, die auch Mitglied des KI-Beirats der österreichischen Bundesregierung ist, im brutkasten-Studio ein.

“Der Hype ist weg und das ist eine gute Sache”

Eine der Erkenntnisse der Serie: Unternehmen und Institutionen verabschieden sich von überschwänglichen Erwartungen und sehen sich stattdessen an, wie KI tatsächlich in der Praxis eingesetzt wird. „Der Hype ist weg und das ist eine gute Sache, weil jetzt kann man auf den Use Case gehen“, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich, im Videotalk. Er vergleicht den aktuellen Reifegrad von KI mit dem Beginn einer langen Reise: „Wenn ich so eine Reise angehe, dann brauche ich ein Ziel, einen Plan und Mitreisende. Alleine macht das wenig Spaß.“

Auch Marco Porak, General Manager von IBM in Österreich, schlägt in eine ähnliche Kerbe. Er sieht das abgelaufene Jahr als eine Phase der Erkenntnis. Den Status Quo bei KI in Österreichs Unternehmen beschreibt er im Talk folgendermaßen: “Wir haben allerorts sehr viel ausprobiert, sind vielleicht da und dort auf die Nase gefallen”. Gleichzeitig habe es auch “schöne Erfolge” gegeben. Für Porak ist klar: “Die Frage der Stunde lautet: Wie machen wir jetzt von hier weiter?“

AI Act: “Jetzt müssen wir ins Tun kommen”

Ein großes Thema dabei ist der AI Act der EU. Jeannette Gorzala, Gründerin von Act.AI.Now, plädiert für eine pragmatische Haltung gegenüber der EU-Verordnung: “Der AI-Act ist ein Faktum, er ist da. Jetzt müssen wir ins Tun kommen.” Sie sieht in dem Regelwerk einen Wegweiser: “Wir müssen die entsprechenden Kompetenzen aufbauen und die Möglichkeiten nutzen, die diese Regulierung bietet. Das ist der Reiseplan, den wir brauchen.”

Auch Marco Porak sieht den AI Act positiv: „Er hat nicht die Algorithmen reguliert, sondern gesagt, was wir in Europa gar nicht wollen, etwa Sozialpunktesysteme oder Gesichtserkennung in Echtzeit.“ So entstehe für Unternehmen im globalen Wettbewerb ein Vorteil, wenn sie ihre KI-Anwendung nach europäischen Maßstäben zertifizieren lassen: „Das ist wie ein Gütesiegel.“

“Müssen positiv aggressiv reingehen, um unseren Wohlstand zu halten”

Hermann Erlach von Microsoft bezeichnet den Ansatz des AI Act ebenfalls als “gut”, betont aber gleichzeitig, dass es jetzt auf die Umsetzung von KI-Projekten ankomme: “Wir haben eine Situation, in der jedes Land an einem neuen Startpunkt steht und wir positiv aggressiv reingehen müssen, um unseren Wohlstand zu halten.”

Peter Ahnert sieht dabei auch ein Problem in der öffentlichen Wahrnehmung: KI werde tendenziell nicht nur zu klein gedacht, sondern meist auch in Zusammenhang mit Risiken wahrgenommen: “Es werden die Chancen nicht gesehen.” Woran liegt es? “Zu einem erheblichen Teil daran, dass noch zu wenig Bildung und Aufklärung an dem Thema da ist. In Schulen, in Universitäten, aber auch in Unternehmen und in der öffentlichen Hand.” Hier müsse man ansetzen, sagt der Nagarro-Experte.

Jeannette Gorzala sieht das ähnlich: “Bildung und Kompetenz ist das große Thema unserer Zeit und der zentrale Schlüssel.” Verstehe man etwas nicht, verursache dies Ängste. Bezogen auf KI heißt das: Fehlt das Verständnis für das Thema, setzt man KI nicht ein. Die Opportunitätskosten, KI nicht zu nutzen, seien aber “viel größer” als das Investment, das man in Bildung und Governance tätigen müssen. “Natürlich ist es ein Effort, aber es ist wie ein Raketenstart”, sagt Gorzala.

IBM-Programm: “Die Angst war weg”

Wie das in der Praxis funktionieren kann, schilderte IBM-Chef Porak mit einem Beispiel aus dem eigenen Unternehmen. IBM lud weltweit alle Mitarbeitenden zu einer KI-Challenge, bei der Mitarbeiter:innen eigene KI-Use-Cases entwickelten, ein – mit spürbaren Folgen: “Die Angst war weg.” Seine Beobachtung: Auch in HR-Teams stieg die Zufriedenheit, wenn sie KI als Assistenz im Arbeitsablauf nutzen. “Sie können sich auf die komplexen Fälle konzentrieren. KI übernimmt die Routine.”

Microsoft-Chef Erlach warnt auch davor, das Thema zu stark unter Bezug auf rein technische Skills zu betrachten: “Die sind notwendig und wichtig, aber es geht auch ganz viel um Unternehmens- und Innovationskultur. Wie stehen Führungskräfte dem Thema AI gegenüber? Wie steht der Betriebsrat dem Thema AI gegenüber?”, führt er aus.

Venture Capital: “Müssen in Europa ganz massiv was tun”

Soweit also die Unternehmensebene. Einen große Problemstelle gibt es aber noch auf einem anderen Level: Der Finanzierung von Innovationen mit Risikokapital. “An der Stelle müssen wir in Europa ganz massiv was tun”, merkte Ahnert an. Er verwies auf Beispiele wie DeepMind, Mistral oder Hugging Face, hinter denen jeweils europäische Gründer stehen, die aber in den USA gegründet, ihre Unternehmen in die USA verkauft oder zumindest vorwiegend aus den USA finanziert werden.

Der Nagarro-Experte verwies dazu auf eine Studie des Applied AI Institute, für die Startups aus dem Bereich generative KI zu den größten Hürden, mit denen sie es zu tun haben, befragt wurden. “51 Prozent haben Funding genannt. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle mit 24 Prozent erst kam die Regulierung und unter 20 Prozent waren Themen wie Fachkräftemangel oder Zugang zu Compute Power.” Ahnerts Appell: “Bei dem Thema Finanzierung müssen wir was tun, damit wir in der nächsten Welle an der Spitze sind.”

Erlach: Adaption entscheidend

Letztlich sei aber vielleicht gar nicht so entscheidend, wo eine Technologie produziert werde, argumentierte Hermann Erlach von Microsoft. Denn es komme auf die Adaption an: “Vielleicht ist die Diskussion Europa vs. Amerika in Teilbereichen die falsche.” Die wichtigere Frage sei also: “Wie adaptiere ich diese Technologie möglichst schnell, um meinen Wohlstand zu erhöhen?”

Marco Porak ergänzt: “Ganz, ganz wesentlich ist Mut. Ganz, ganz wesentlich ist unsere kulturelle Einstellung zu dem Thema.” Man müsse die Chancen sehen und weniger das Risiko. In der Regulatorik könne man dies begleiten, indem man Anreize schafft. “Und ich glaube, wenn wir das als Österreich mit einem großen Selbstbewusstsein und auch als Europa mit einem großen Selbstbewusstsein machen, dann haben wir in fünf Jahren eine Diskussion, die uns durchaus stolz machen wird.”


Die gesamte Folge ansehen:


Die Nachlesen der bisherigen Folgen:

Folge 1: “No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?”

Folge 2: “Was kann KI in Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten?”

Folge 3: “Der größte Feind ist Zettel und Bleistift”: Erfolgsfaktoren und Herausforderungen in der KI-Praxis”

Folge 4: KI-Geschäftsmodelle: “Wir nutzen nur einen Bruchteil dessen, was möglich ist”

Folge 5: Open Source und KI: “Es geht nicht darum, zu den Guten zu gehören”


Die Serie wird von brutkasten in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung unserer Partner:innen produziert.

No Hype KI

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Die Unicorn-Ökonomie, oder: Warum wir an Einhörner glauben sollten

  • Der Begriff soll das seltene Wesen von Tech-Startups erfassen, die Bewertungen von über 1 Mrd. Dollar aufweisen.
  • Etliche Breitenmedien bezeichnen ein jedes Unternehmen mit über 1 Milliarde Bewertung als Unicorn, nicht wenige mischen die Liste auch mit Umsatz-Angaben.
  • Besonders im deutschsprachigen Raum beschreibt man aber auch einige Unternehmen als Einhörner, die explizit börsennotiert sind.
  • Wenn heute 6 der 10 größten globalen Unicorns aus China kommen, wie es das Hurun Research Institute beschreibt, bezeugt das den erfolgreichen Umbau der Wirtschaft als Basisvoraussetzung für solches globales Wachstum.
  • 136 Unicorns kommen in Summe aus den USA, 120 aus China sowie 24 aus der Europäischen Union.
  • Anwärter für das magische Überschreiten der 1 Mrd. Dollar Bewertung ist hierzulande unter anderem die auf Softwaretests spezialisierte Tricentis und Bitpanda.