19.09.2022

Umweltkontrollbericht sieht bei Boden- und Biodiversitätsschutz großen Aufholbedarf

Im Umweltkontrollbericht analysiert das Umweltbundesamt alle drei Jahre den Zustand der Umwelt in Österreich. Großen Aufholbedarf gibt es demnach beim Boden- und Biodiversitiätsschutz.
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(c) Adobestock

Der Umweltkontrollbericht gilt das Standardwerk zur Umweltsituation in Österreich und wird alle drei Jahre im Auftrag des Klimaschutzministerium (BMK) vom Umweltbundesamt erstellt. Am Montag wurde die mittlerweile 13. Ausgabe des rund 250 Seiten starken Berichts veröffentlicht. Er zeigt unter anderem auf, inwiefern bisherige Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen wirken. Dazu heißt es: “Wichtige Maßnahmen zum Klimaschutz und in der Klimawandelanpassung, im Mobilitäts- und Energiebereich sowie in der Abfallvermeidung zeigen zwar Wirkung, in vielen Bereichen bleiben die Herausforderungen aber groß.”

Umweltkontrollbericht zu Boden- und Biodiviersitätsschutz

Besonders großen Aufholbedarf ortet der Bericht beim Boden- und Biodiviersitätsschutz. Zwar habe sich die tägliche Flächeninanspruchnahme trotz steigendem Nutzungsdruck in den letzten Jahren stabilisiert. Sie liegt mit 11,5 Hektar pro Tag allerdings noch weit über den im österreichischen Regierungsprogramm angestrebten 2,5 Hektar täglich. Dahingehend sei laut Umweltbundesamt ein “rasches und entschiedenes Gegenlenken” gefordert, da Böden große Kohlenstoffspeicher sind und somit einen wichtigen Faktor im Umgang mit dem Klimawandel darstellen.

Zu den bislang gesetzten Maßnahmen heißt es: “Die Flächeninanspruchnahme weist einen stetig abnehmenden Trend auf, der jedoch so langsam vor sich geht, dass die Ziele des Regierungsprogramms oder übergeordneter europäischer Programme nicht erreicht werden.”

(c) Umweltbundesamt

Aktuell würden zudem in Österreich 29 Prozent des Bundesgebietes unter Naturschutz stehen, allerdings nehme die Artenvielfalt in Österreich stark ab. “Rund 72 Prozent der Tier- und Pflanzenarten und rund 80 Prozent der Lebensraumtypen weisen keinen günstigen Erhaltungszustand auf”, so der Bericht.

Bodenstrategie in Ausarbeitung

Derzeit erarbeiten Bund, Länder, Städte und Gemeinden eine nationale Bodenstrategie. Sie soll im November vorgelegt werden und einen Aktionsplan mit fixen Zielen für die Bundesländer enthalten. Zudem entwickelt das Umweltbundesamt derzeit eine Methode, mit welcher die Flächeninanspruchnahme und die Bodenversiegelung Österreichs künftig noch detaillierter dargestellt werden können. Weiters wird zudem auf den Brachflächendialog verwiesen, einem Programm um leerstehende Standorte wieder zu nutzen.

Benötigte Flächen für Ausbau erneuerbarer Energie

Im Bericht wird zudem auf die benötigten Flächen im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energie Bezug genommen. Um die Ziele des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) zu erreichen, liegt der Flächenbedarf für den Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Photovoltaik bis 2030 in der Größenordnung von 1,1 bis 3,4 Hektar pro Tag. Dementsprechend sei es auch wichtig, Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz zu verstärken. Dies könnte auch zu einem Flächensparen beitragen, so das Umweltbundesamt.


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Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

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