16.02.2022

Umstrittener Klimt-NFT: Das sagt der Startup-Gründer hinter der Aktion

"Der Kuss" von Gustav Klimt wurde gesplittet und in 10.000 Stücke geteilt. Dann als NFTs angeboten. Das Belvedere darf sich nach heutigem Stand bereits über knapp vier Millionen Euro freuen. Mit-Initiator der Aktion Farbod Sadeghian erklärt, was es heißt, einen Klimt-Token zu kaufen.
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Klimt, NFT, Belvedere
(c) Ouriel Morgensztern/Belvedere - Farbod Sadeghian, Gründer ArteQ, Katarina Kraus, Manging Partner bei Donau-Finanz, STella Rollig, General Director Belvedere und Wolfgang Bergmann, Geschäftsführer Belverdere.

3.8 Millionen Euro. Soviel konnte das Belvedere nach aktuellem Stand mit seiner NFT-Aktion zu Gustav Klimt und dessen Werk “Der Kuss” einnehmen. Der Verkauf von 10.000 Teilstücken einer digitalen Version des Meisterwerks sorgte international für Aufsehen. Während Museen einen genauen Blick auf ihr Wiener Pendant werfen und mit ähnlichen Finanzierungsgedanken spielen, entbrannte parallel dazu ein Diskurs darüber, was man eigentlich als Käufer so eines Teils wirklich ersteht. Und was man damit machen darf. Der Gründer des “NFT-Investment-Fund” ArteQ Farbod Sadeghian hat die Aktion mit initiiert und klärt auf.

Knapp vier Millionen Euro bei Klimt-NFT-Verkauf eingenommen

Der Unternehmer hat mit dem großen Erfolg gerechnet und gewusst, dass die Nachfrage hoch sein wird, da bereits die “Whitelisting-Phase” gut gelaufen sei; das globale Medienecho jedoch habe selbst ihn überrascht. “Das haben wir nicht erwartet”, sagt er.

Was aber zu erwarten war, ist die Resonanz auf so eine Aktion. Neben der Kritik einiger an dieser neuen Art von Kunst und am Kunstmarkt selbst herrscht größtenteils noch Verwirrung vor. Und Unverständnis, was man mit einem NFT in einem Metaverse machen kann. Während rechtlich gesehen, die ganze Sache eine gewisse Komplexität innehat, wie der Standard treffend beschrieben hat, dabei von “Terms of Services” redet, Lizenzen ins Feld führt und Weiterverkaufsrechte penibel durchleuchtet, versucht Sadeghian die Materie simpel herunterzubrechen, wenn er sagt: “Der Klimt-Token gehört schlussendlich dem Käufer.”

Er erklärt: “Wir haben vom Kunstwerk ein hochauflösendes Foto gemacht und das Bild einmalig als NFT ‘gemintet’. Wir nennen es Genesis. Genesis ist gesperrt und wird nie verkauft werden. Somit besitzt man als Käufer eines Tokens das Recht auf ein Stück der Digitaledition.”

Das ermächtige Besitzer, so Sadeghian weiter, damit etwas zu drucken, T-Shirts daraus zu gestalten, Dinge zu kreieren oder es sogar im Metaverse auszustellen. Und Geld dafür zu verlangen. “Das Schöne ist ja, dass uns die Blockchain erlaubt, dass neben dem Originalwerk 10.000 weitere Personen ein Stück der digitalen Version besitzen können.” Auch das vom Belvedere zur Verfügung gestellte Zertifikat dürfe ausgedruckt werden.

Das Zusammenkommen der Klimt-Käufer

Egal ob Sammlerobjekt, oder Investmentmöglichkeit, zum weiteren Plan der Initiatoren gehört es, nach dem Verkauf aller 10.000 Teile direkt im Museum einen “Screen” bei einer geplanten Veranstaltung aufzustellen, die jeweiligen Wallets, in denen die NFTs gedropt werden, zu ‘connecten’ und das weltweite aufgeteilte Bild einmalig wieder in digitaler Form zusammenzubauen. “So können sich Besitzer im Museum verewigen”, erklärt Sadeghian.

Er selbst sieht die NFT-Bewegung als ein revolutionäres System und betont, dass bei Veränderung anfangs immer von allen Seiten Kritik kommt. Der Seriengründer gesteht ein, dass es sich natürlich um einen Hype handelt, der sich aber ständig verbessere.

“Markt geht nicht weg”

“Wir haben das bereits in der Kunsthistorie gesehen. Es wird sich sehr viel ändern, die Kunstwerke und auch die Preisstruktur wird neu gestaltet werden”, sagt Sadeghian. “Es ist ein gutes System, um Teilbesitz zu erlangen, aber auch für digitale Künstler, um Geld zu verdienen. Viele sagen ja, ‘etwas wie Klimt sollte kein NFT sein’. Ich sehe die NFT-Entwicklung aber als ein Netzwerk, um Kunst zu verbreiten, neu zu erleben und Kunst neu zu erschaffen. Ja, es ist eine ‘Bubble’, aber der Markt geht nicht weg. Er wird standardisiert”

Sadeghian selbst hat in ein paar NFTs investiert, darunter etwa in Hape Beast erzählt er und gibt einen kleinen Ausblick auf das nächste Projekt, das gerade in Planung ist. 2022 sollen zwei weitere Meisterwerke der Kunstgeschichte als NFTs verkauft werden: “Allerdings nicht in 10.000 Teilen, das galt nur bei Klimt. Bei den neuen wird es limitierte Editionen geben.” Eines davon soll ein Dalí sein.

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Max Page (COO), David Höck (CEO & Founder) und Michael Bromley (CTO) (c) Elevantiq

Die bisher als Alpin11 bekannte Digitalagentur mit Sitz in Kitzbühel hat sich umbenannt – und heißt nun Elevantiq. Das Unternehmen bietet seit seiner Gründung im Jahr 2019 Enterprise-Digital-Commerce-Lösungen an und zählt Firmen wie IBM, Ruefa und Breitling zu seinen Kunden.

Im Zuge der Umbenennung gab Elevantiq auch die Mehrheitsübernahme des Wiener Unternehmens Vendure bekannt, an dem die Agentur bisher schon beteiligt war. Vendure-Gründer Michael Bromley wird nun auch Chief Technology Officer (CTO) und Mitgesellschafter von Elevantiq.

Vom Solo- zum Open-Source-Projekt

Vendure wurde im Juni 2022 gegründet. Co-Gründer Michael Bromley teilte auf LinkedIn die Entstehungsgeschichte: Vendure fing schon zuvor als Solo-Projekt an. Vier Jahre lang baute Bromley das Projekt alleine auf und übernahm allerlei Aufgaben. Im Jahr 2022 wurde die Digitalagentur Alpin11 auf Vendure aufmerksam und erkannte das Potenzial der Plattform. Dann kam es zur Gründung der Gesellschaft.

Zusammen mit dem damaligen Alpin11- und nunmehrigen Elevantiq-CEO David Höck baute Bromley in den folgenden zwei Jahren ein Unternehmen rund um das Open-Source-Projekt auf. Vendure versteht sich als Open-Source-Headless-Commerce-Plattform, die mit Node.js und TypeScript-Stack Handelsplattformen entwickelt.

Elevantiq wird Mehrheitseigentümer von Vendure

Nun wird die in Elevantiq umbenannte Digitalagentur Mehrheitseigentümer von Vendure. Bisher hielt Alpin11 35 Prozent der Anteile an Vendure, während der Rest bei Michael Bromley lag.

Jetzt hat Elevantiq weitere 45 Prozent von Bromley übernommen, sodass Elevantiq insgesamt 80 Prozent der Unternehmensanteile an Vendure hält. Michael Bromley besitzt weiterhin 20 Prozent an der Vendure GmbH. Gleichzeitig erhält Bromley fünf Prozent der Anteile an Elevantiq und wird dort zum neuen Chief Technology Officer (CTO).

Mit Max Page bekommt Elevantiq auch neuen COO

Neben Bromley gibt es aber noch eine weitere Ergänzung in der Geschäftsleitung: Max Page wird Chief Operating Officer (COO). Er war bereits bisher bei Elevantiq tätig und war zuletzt zwei Jahre lang Head of Operations. Page wird nun, wie auch Bromley, Mitgesellschafter bei Elevantiq und hält nun zehn Prozent an der Gesellschaft.

Durch diese Unterstützung kann sich Geschäftsführer und Gründer Höck verstärkt dem Vertrieb und Marketing des Unternehmens widmen. Höck äußert sich dazu: „Mit Elevantiq setzen wir auf eine neue Marke, die mit zwei neuen Gesellschaftern eine neue Wachstumsphase einläutet und unseren schon bisher starken Internationalisierungsansatz vertiefen soll“.

Elevantiq fokussiert sich weiterhin auf B2B-Bereich

Elevantiq spezialisiert sich auf “die Entwicklung von maßgeschneiderten, unternehmensgerechten Plattformen”. Das Unternehmen bleibt weiterhin auf den B2B-Bereich fokussiert. Ziel sei es, langfristig Betriebsabläufe zu optimieren, Unternehmenswachstum zu fördern und digitale Transformation voranzutreiben.

Mit Standorten in Wien und Kitzbühel baute sich das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren einen internationalen Kundenstamm auf. Nun ist Elevantiq Mehrheitseigentümer der Headless-Commerce-Plattform Vendure, die von Fortune-500-Unternehmen, KMUs, sowie Startups genutzt wird.

Zukunftsvision: Ausbau und Kommerzialisierung der Vendure-Plattform

Zukünftig plant Elevantiq die bereits in etwa 15.000 Installationen eingesetzte Vendure-Plattform weiter auszubauen und zu kommerzialisieren. CEO Höck äußert sich zur Zukunft des Unternehmens: „Wir positionieren uns als Spezialisten mit einem sorgfältig zusammengestellten Service-Portfolio, das auf die Bedürfnisse unserer Kunden im B2B-Bereich abgestimmt ist. Unser Fokus liegt auf langfristigen Kundenbeziehungen, da unsere Teams sich intensiv in die Domänen unserer Kunden einarbeiten, um maßgeschneiderte Lösungen zu liefern“.

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