20.03.2019

Wie ein junger Gründer die Stuttgarter Börse auf Bitcoin brachte

Interview. Der deutsche Gründer Ulli Spankowski setzte mit seinem FinTech-Startup Sowa Labs bereits früh auf Krypto-Währungen. Inzwischen ist er Digital-Chef bei der Börse Stuttgart - und er nahm sein gesamtes Team dorthin mit.
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Börse Stuttgart: Ulli Spankowski
(c) Börse Stuttgart: Ulli Spankowski
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International sind Engagements von traditionellen Börsenhäusern im Kryptobereich noch eine Seltenheit. Die Börse Stuttgart, die zu den Top 10 in Europa zählt, bildet eine markante Ausnahme. Maßgeblichen Anteil daran hat Ulli Spankowski. Mit seinem FinTech-Startup Sowa Labs beschäftigte er sich bereits lange Zeit vor dem Hype aus analytischer Perspektive mit Bitcoin & Co. Im Interview erzählt er, wie es dazu kam, dass er heute als Digital-Chef mit seinem gesamten Team direkt für die Börse arbeitet.

+++ Channel: FinTech +++


Ulli Spankowski beim ANON Blockchain Summit

Ulli Spankowski wird beim ANON Blockchain Summit auftreten, der am 2. und 3. April in Wien über die Bühne geht. Dort ist er Teil eines hochkarätigen Speaker-Aufgebots. So treten etwa unter anderem EU-Digitalkomissarin Mariya Gabriel, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Wien Energie CEO Peter Gönitzer auf. ⇒ Zur Event-Page


2013 hast du mit Sowa Labs ein eigenes Unternehmen gegründet. Worum geht es dort?

Ulli Spankowski: Wir fokussieren uns bei der Sowa Labs auf innovative Produkte im Bereich Predictive Data Analytics und künstliche Intelligenz sowie Handelsapplikationen und Handelssystemen für Wertpapiere und digitale Assets.

Ihr habt euch dort schon lange vor dem großen Hype mit dem Krypto-Thema beschäftigt. Wie ist es dazu gekommen?

Meine Co-Founder kommen aus Slowenien und dort ist das Thema Bitcoin und Krypto ein ganz anderes als bei uns Deutschland. Fast jeder kennt Bitcoin und natürlich auch Bitstamp als eine der größten europäischen Kryptobörsen. Mein CTO hatte bereits 2014 die Idee, Daten rund um das Thema Krypto zu sammeln, und so haben wir mittlerweile wohl einen der größten Datenschätze zur Analyse von Krypto-Daten in sozialen Netzwerken in Europa aufgebaut.

Du konntest schon bald die Börse Stuttgart für das Thema begeistern. Wie ist das gelungen?

Wir waren 2016 auf der Suche nach Investoren, um das mittlerweile zehnköpfige Team zum nächsten Level zu bringen. Bis dato hatten wir die Firma über Bestandskunden “gebootstrapped”, wollten dann aber schneller wachsen. Zur Börse Stuttgart bestanden bereits gute Beziehungen, da die Börse Stuttgart auch einer unserer Kunden war. Und just zu dieser Zeit kam mit dem heutigen CEO der Börse Stuttgart, Alexander Höptner, ein Visionär, der genau unsere Idee von der Zukunft von Marktplätzen teilte. Nach ersten Gesprächen war uns klar, dass die Börse Stuttgart ein idealer Partner für unser Vorhaben sein würde, da wir neben der gleichen Vision auch interessante Ergänzungen hatten. Wir als innovatives Technologie-Startup und die Börse mit Ihrer Expertise im regulatorischen Bereich, den notwendigen Lizenzen für innovative Geschäftsmodelle und natürlich dem Know-how zuverlässig und skalierbar einen Marktplatz zu betreiben.

Inzwischen bist du Digital-Chef der Stuttgarter Börse und hast dein ganzes Team mitgenommen. Was sind eure Aufgabenfelder?

Aktuell kümmern wir uns intensiv um den Ausbau unserer BISON App die am 31. Januar 2019 gestartet ist und mittlerweile bereits über 16.000 Nutzer hat. BISON ist die erste App in Deutschland, bei der du von einem Finanzdienstleister als Privatperson Kryptowährungen kaufen und verkaufen kannst. Und das ganz einfach, smart und zuverlässig, ohne komplizierte Prozesse – also Massenmarkt-tauglich. Damit verbunden ist auch die sichere Verwahrung von digitalen Assets, was ebenfalls durch mein Team vorangetrieben wird. Bis zum Sommer 2019 kommen dann noch eine ICO-Plattform und eine regulierte, multilaterale Handelsplattform für digitale Güter hinzu. Es wird uns hier innerhalb der Gruppe Börse Stuttgart also nicht langweilig.

“Glücklicherweise müssen wir bei der Börse Stuttgart wenig Überzeugungsarbeit leisten.”

Die Börse ist ja doch ein traditionelles Haus. Wie überzeugt ihr dort intern?

Glücklicherweise müssen wir bei der Börse Stuttgart wenig Überzeugungsarbeit leisten. Obwohl die Börse Stuttgart innerhalb Europas zu den Top Ten der größten Börsen gehört, hat das Haus seinen innovativen und agilen Charakter nie verloren. Wir profitieren unheimlich stark von dem über die Jahrzehnte aufgebauten Know-how im Bereich Prozesse und regulatorische Erfahrungen. Dass es natürlich beim going forward immer wieder Diskussionspunkte gibt, wie man wo genau rechts oder links abbiegt, ist glaube ich normal und auch sinnvoll. Das bewahrt beide Seiten von einseitigen Entscheidungen, die entweder zu sehr Corporate oder zu Startup-lastig sind.

Wie siehst du die Zukunft von Kryptowährungen? Wie wichtig werden sie in zehn Jahren sein?

In Kryptowährungen und vor allem auch der dahinter liegenden Blockchain-Technologie sehe ich persönlich ein enormes Upside-Potenzial. Wir stehen erst ganz am Anfang bei der technologischen Weiterentwicklung und zukünftig werden wir sicherlich noch richtig spannende Anwendungsfälle sehen. Ich sehe die Technologie und die Usecases ungefähr dort, wo das Internet Anfang der 90er Jahre stand. Allerdings wird die Geschwindigkeit der technologischen Weiterentwicklung viel schneller voranschreiten als damals.

Zuletzt: Was willst du deinen Zuhörern beim ANON Blockchain Summit mitgeben?

Jeder soll sich seine eigene Meinung bilden. Ich gebe gerne Insights in die Digitalstrategie der Gruppe Börse Stuttgart und wie wichtig für uns Digitale Assets und Kryptowährungen für die Zukunft des Investierens und Handelns von Vermögenswerten sind.

⇒ zur Page von Sowa Labs

⇒ BISON auf der Page der Börse Stuttgart

⇒ zur Page des ANON Blockchain Summit

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Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) baut ihren Schwerpunkt in den Life Sciences weiter aus und eröffnet mit einer Förderung in Höhe von 150 Millionen Euro der Boehringer Ingelheim Stiftung (BIS) ein Institut für Künstliche Intelligenz in der Biomedizin. Das neue Institut mit dem Namen Aithyra soll über die Entwicklung KI-gestützter Forschungsansätze revolutionäre Fortschritte in der Biomedizin erzielen. Und durch die Mithilfe der KI gewonnenen Erkenntnisse zur Förderung der menschlichen Gesundheit beitragen.

Die BIS und die ÖAW konnten Michael Bronstein, DeepMind Professor an der Universität Oxford, als Gründungsdirektor des Instituts gewinnen. Geschäftsführerin wird Anita Ender.

Aithyra am Vienna BioCenter Campus

Die für die Unterbringung notwendigen Mittel werden zu zwei Dritteln aus Mitteln vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie zu einem Drittel durch eine Förderung der Stadt Wien getragen. Die Neuerrichtung eines Gebäudes, in dem auch das Institut final untergebracht wird, übernimmt im Auftrag der Stadt die Wirtschaftsagentur Wien. Aithyra wird in einem neu zu errichtenden Gebäude am Vienna BioCenter Campus (VBC) in Wien-Landstraße angesiedelt.

“AI wird die biologische Revolution des nächsten Jahrzehnts antreiben. Das langfristige Ziel ist es, die menschliche Gesundheit zu verbessern. Aithyra wird dazu beitragen, das Beste aus der Welt der akademischen Forschungslandschaft, der Wirtschaft und der Startups zu verbinden, indem es einen Mix aus Expert:innen aus der KI und den Lebenswissenschaften zusammenbringt. ,We will make Aithyra the place where magic happens'”, sagt Bronstein.

150 Millionen für 12 Jahre

Die Boehringer Ingelheim Stiftung mit Sitz in Mainz fördert die Gründung und den operativen Betrieb des Instituts wie erwähnt mit 150 Millionen Euro für die kommenden zwölf Jahre. Das gilt als die größte, private Forschungsförderung, die es in Österreich je gab.

Gemeinsam mit der ÖAW will sie mit dieser Initiative ein in Europa einmaliges Exzellenz-Institut etablieren, in dem Forschende aus dem Bereich der KI und der biomedizinischen Forschung von Beginn an ihre jeweilige Expertise kombinieren.

Das Aithyra-Institut als “erstes seiner Art in Österreich und in Europa” soll zudem die besten Forschungsansätze aus der Welt der Academia, forschender Unternehmen und Startups vereinen und sich mit universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen im In- und Ausland eng vernetzen.

Aithyra: Neue Wege der Kooperation

Konkretes Ziel ist es, ein tieferes Verständnis von biomedizinischen Zusammenhängen zu erlangen, um Erkrankungen besser zu verstehen, schnellere und zuverlässigere Diagnosen zu ermöglichen sowie Therapieentwicklungen für derzeit unheilbare Krankheiten zu unterstützen.

“KI- und Life Sciences-Expert:innen wollen im Institut auf eine neue Weise eng zusammenarbeiten: KI-Forschende sind von Anfang an in die biomedizinische Forschung, in Experimente und in die Auswertung der Daten miteinbezogen – und nicht wie bisher üblich erst im Anschluss”, heißt es per Aussendung. Die Ergebnisse und Daten werden künftig für alle Forschenden weltweit nach dem Open-Access Prinzip zugänglich sein.

Name aus der griechischen Mythologie

Gründungsdirektor Michael Bronstein hat Informatik studiert und am Technion – Israel Institute of Technology in Haifa promoviert. Bevor er Professor in Oxford wurde, hatte er eine Professur am Imperial College London sowie Gastprofessuren in Stanford, am MIT und in Harvard inne. Und hat mehrere Startups gegründet. Er erhielt zudem in seiner Laufbahn bisher fünf Grants des European Research Council (ERC).

Um den “zukunftsgewandten Charakter des Instituts zu unterstreichen”, haben die Projektpartner beschlossen, auch für die Namensfindung einen innovativen Ansatz zu wählen. Sie haben den Namen in Zusammenarbeit mit einer KI entwickelt.

Um den Geist von KI und Biomedizin zu verkörpern, wurde die griechische Mythologie als Inspiration herangezogen und mit den Zielen des neuen Instituts verknüpft – und Aithyra war geboren. Laut der von der KI generierten Hintergrundgeschichte ist sie die Tochter von Athene, der Göttin der Weisheit, und Asclepius, dem Gott der Medizin, und ist somit Schutzpatronin und Quelle der Inspiration.

“Aithyra wird neue Impulse für exzellente Wissenschaft setzen und schafft Freiräume sowie beste Bedingungen für herausragende Forschende”, sagt Christoph Boehringer, Vorsitzender der Boehringer Ingelheim Stiftung. “Damit geht die Boehringer Ingelheim Stiftung den nächsten Schritt in ihrem Engagement für exzellente Grundlagenforschung in Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie.”

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