24.03.2022

Ukraine-Flüchtlinge: Bürokratie verhindert rasche Integration am Arbeitsmarkt

Tausende Flüchtlinge aus der Ukraine bleiben in Österreich. Viele Jobplattformen bieten für sie bereits Stelleninserate auf Englisch und Ukrainisch an. Durch einen Rückstau bei Aufenthaltskarten kommt es aber zu Verzögerungen.
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Ukraine Flüchtlinge Jobplattform
Jobplattform ukrainejobs.at soll Geflüchteten aus der Ukraine die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern © karriere.at

In den letzten Wochen wurde in Österreich eine Vielzahl an kostenlosen Jobportalen für Ukraine-Flüchtlinge entwickelt. Diese Plattformen sollen vertriebenen Menschen die Möglichkeit geben, einfach und unbürokratisch Beschäftigungen in Österreich zu finden. Ganz so einfach ist das derzeit aber noch nicht.

Seit 11. März dürfen Vertriebene aus der Ukraine für mindestens ein Jahr in Österreich arbeiten. Grundvoraussetzung dafür ist der Erhalt der “blauen Aufenthaltskarte”, auch als “Ausweis für Vertriebene” bekannt. Erst nachdem diese ausgestellt wird, können sich Ukrainer:innen, die gerade auf der Flucht sind und sich in Österreich niederlassen möchten, beim AMS vormerken lassen. Jedoch verzögert sich die Ausstellung dieser Karten aktuell durch einen Rückstau. 

Deutschkurse für ukrainische Flüchtlinge

“Jede Beschäftigungsaufnahme einer aus der Ukraine geflüchteten Person bedarf einer Beschäftigungsbewilligung durch das AMS. Diese wird in einem beschleunigten Verfahren rasch bearbeitet”, sagt Matthieu Völker, Pressesprecher vom AMS Österreich. Auch wenn die vertriebenen Ukrainer:innen in Österreich arbeiten dürfen, könnte die Sprache zu einem Verhängnis werden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, werde das AMS die vertriebenen Personen mit Jobangeboten, Erhebung ihrer Kompetenzen, Qualifikationen und Deutschkenntnissen unterstützen. Seien die sprachlichen Fähigkeiten nicht ausreichend, werde man auch Deutschkurse anbieten, erklärt Völker. 

Jobplattformen möchten helfen

Viele Jobportale mit Ukraine-Schwerpunkt zählen schon hunderte Stelleninserate von Unternehmen, die sich solidarisch mit der Ukraine zeigen. Auch karriere.at, hokify und jobs.at haben sich dazu entschlossen, mit ukrainejobs.at die Arbeitssuche für Vertriebene aus der Ukraine zu vereinfachen. Bewerbungsformulare können schnell und einfach am Smartphone ausgefüllt werden. Die Inhalte sind gänzlich auf Englisch, Stelleninserate können zudem auf Ukrainisch aufgerufen werden.  

Die Ankunft tausender Vertriebener aus der Ukraine sowie der aktuelle Fachkräftemangel in Österreich hat eine weitere private Initiative ins Leben gerufen. Mit jobs-for-ukraine.at möchten Franz Hillebrand, CIO bei SIGNA sowie Eric Jan Kaak und Alexander Kucera, Geschäftsführer von agencylife, vertriebenen Menschen die Möglichkeit bieten, branchenweit potentielle Arbeitsplätze in Österreich zu finden. Und das schnell, einfach und auf Englisch. 

Allerdings ist noch unklar, wann die ukrainischen Flüchtlinge ihre Aufenthaltskarten erhalten und somit diese Jobportale nutzen werden.   

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Heizma
(c) Heizma - (v.l.) ): Alexander Valtingojer, Michael Kowatschew und Valentin Perkonigg von Heizma.

Das Wärmepumpen-Startup Heizma von Alexander Valtingojer (Founder Coinpanion), Michael Kowatschew (ehemaliger Sigma Squared-Präsident) und Valentin Perkonigg (Brickwise) wurde am 27.03.2024 in Wien gegründet. Im September berichtete man bereits von einem Mitarbeiter:innen-Wachstum, brutkasten berichtete, und stellte zwei Monate danach den ehemaligen HalloSonne-Cheftechniker Peter Peter Astl als technischen Direktor ein. Nun gibt es weitere Erfolgsmeldungen.

Heizma mit klimaneutralen Wärmepumpen

Heizma spezialisiert sich auf die Installation von Wärmepumpen und möchten damit eine Lösung für eines der aktuell drängendsten Probleme entwickeln: das Heizen in privaten Haushalten, welches als drittgrößtes Klimaproblem Europas gilt.

Alleine in Österreich sind noch immer über 1,3 Millionen Haushalte mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet, die einen erheblichen CO2-Ausstoß verursachen. Mit der Gründung des Unternehmens ist das Gründer-Trio angetreten, um Hausbesitzer:innen einen “möglichst schnellen und einfachen Umstieg auf klimaneutrale Wärmepumpen zu ermöglichen”.

Um sich vom Mitbewerb zu differenzieren, wurden vom ersten Tag an möglichst viele Arbeitsprozesse digitalisiert und ein Komplettpaket entwickelt, das die Installation der Wärmepumpe inklusive sämtlicher Elektroleistungen sowie Förderantragabwicklung aus einer Hand umfasst. Nach Beauftragung kümmert sich das mittlerweile siebzigköpfige Heizma-Team um die Auftragsabwicklung.

500 Stück verkauft

Mit diesem Ansatz gelang es Heizma seit seinem Bestehen 500 Wärmepumpen zu verkaufen und Aufträge in Summe von über zehn Millionen Euro zu erzielen.

“Wir haben Heizma mit dem Versprechen gegründet, die Wärmewende von Haushalten ohne großen Zeit- und Geldaufwand möglich zu machen. Mit 500 verkauften Wärmepumpen im Gründungsjahr haben wir unsere hochgesteckten Erwartungen weit übertroffen. Ohne unseren unbeschreiblichen Teamgeist wäre es schlicht unmöglich gewesen, innerhalb so kurzer Zeit zum Marktführer in unserer Branche aufzusteigen”, sagt Heizma-Geschäftsführer Kowatschew.

Heizma kooperiert mit Bosch und Panasonic

Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, hat das Startup Kooperationen mit Herstellern wie Bosch, Viessmann, LG, Panasonic und iDM abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 möchte Heizma sein Angebot unter der Leitung von Astl um Photovoltaik-Lösungen erweitern.

Zudem ist die Gründung eines weiteren Betriebs für Tirol und Vorarlberg in Planung, um auch die beiden westlichsten Bundesländer ohne Partnerbetriebe abdecken zu können.

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