06.07.2023

Twitter-Klon Threads zählt 10 Millionen Anmeldungen in 7 Stunden

Gelauncht wurde die Twitter-Alternative von Meta heute in den USA und im Vereinigten Königreich - und erreichte 10 Millionen Anmeldungen nach nur 7 Stunden.
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In der EU wird Zuckerbergs neue Twitter-Alternative vorerst nicht verfügbar sein, denn DSGVO-konform sei Threads nicht. Dennoch schlug der App-Launch in den USA und im Vereinigten Königreich heute große Wellen. Meta-Chef Mark Zuckerberg weihte die Plattform heute Nacht mit einer guten Nachricht ein: Auf seiner neuen Plattform verkündete er, dass diese bereits nach zwei Stunden knapp 2 Millionen User:innen zählen würde.

10 Millionen Nutzende in nur sieben Stunden

Wie das US-Online-Portal TechCrunch berichtet, soll Threads bereits gegen 4:00 GMT (Greenwich Mean Time, u.a. die Zeitzone in Großbritannien) rund 10 Millionen Anmeldungen gezählt haben – und das nur sieben Stunden nach seinem Launch.

Wie brutkasten berichtete, wurde Threads von der irischen Datenschutzbehörde als nicht DSGVO-konform eingestuft. Die App ist vorerst also nicht in der EU verfügbar. Grund dafür sei die Zusammenführung von Userdaten ohne deren Einwilligung, was Threads anscheinend unter anderem über die Fotosharing-App Instagram tun würde.

Zählung der Registrierungen über Instagram

In den USA und im Vereinigten Königreich konnte Threads über iOS, das Betriebssystem für Apple-Geräte, vorbestellt werden. Vorbesteller:innen wurden zum Launch-Zeitpunkt mit einer Push-Benachrichtigung informiert. Im Zielmarkt soll Meta durch auffällige Cross-Promotions auf Instagram auf den baldigen Launch der neuen Plattform hingewiesen haben. TechCrunch zufolge ist Threads eng mit Instagram verknüpft und Instagram-Konten würden eine Threads-Benutzernummer anzeigen. Die Zählung der Neuregistrierungen würde damit transparent und in Echtzeit ablaufen, so das Online-Portal.

Thread-Feed ist ein Algorithmus-Mix

Menschen für eine neue Plattform zu begeistern, ist schwer. Schwerer ist es aber, diese auch auf der Plattform zu halten. Meta hat sich in diesem Sinne dazu entschieden, auf einen chronologischen Feed zu verzichten. Man kann Profilen zwar folgen, deren Inhalte werden aber nicht zwingend chronologisch im Feed angezeigt. Meta setzt mit Threads also zur Gänze auf einen algorithmischen Mix, der Inhalte gemäß dem Nutzungsverhalten der User:innen ausspielt, so TechCrunch. Ob Thread-Nutzende damit länger auf der Plattform gehalten werden, wird sich zeigen.


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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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