01.03.2021

TwistOut: Gewundenes Holzstaberl befreit verstopfte Abflüsse

Jutta Jertrum dachte anfangs gar nicht daran ihre Erfindung auf den Markt zu bringen. Erst eine Erfahrung auf einer Teamreise änderte ihre Meinung. Heute kann sie erzählen, dass der TwistOut, der Abflüsse reinigt, über zwei Millionen Mal über die Ladentische ging.
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TwistOut, Abfluss, Abflussreiniger, Abfluss verstopft
(c) TwistOut - TwistOut ist ein spiral-förmiger Buchenholzstab, der Abflüsse reinigt.

Jutta Jertrum hatte einst ein Problem, das weit verbreitet und wohlbekannt ist: Der verstopfte Abfluss. Die meisten Personen greifen zu chemischen Mitteln, die die Reste auflösen sollen oder schießen mit einem Druckrohrreiniger durch, was hier und da für eine ordentliche Sauerei sorgen kann. “Ich hatte ein Problem, aber keine Lösung dazu”, sagt die Gründerin. “Alle gekauften Produkte haben meinen Abfluss nicht richtig freibekommen, was mich wirklich ärgerte. Bei meinem Schreiner in der Werkstatt kam mir dann die Idee”. Und die heißt TwistOut.

Die Schweizerin hat in der Folge einen ökologischen Abflussstab entwickelt, der verstopfte Abflüsse wieder freibekommt. Er ist spiralförmig, angespitzt und aus Buchenholz. Der Stab kommt ohne Chemie und ohne Plastik aus und zieht Verstopfungen in Badewanne, Dusche und Waschbecken aus dem Abfluss. Aufgrund seiner speziellen Oberflächenbeschaffenheit lassen sich die Rückstände am Stab aufwickeln und bleiben beim Herausziehen in dessen Rillen haften, wie Jertrum erklärt. Der schadstofffreie Stab kann zudem nach Gebrauch auf dem Kompost entsorgt werden.

Abflussreinigung “nicht sexy”

Die Gründerin hat bis zur endgültigen Entwicklung ihres Reinigungs-Instruments geschreinert, geschnitzt, alles überarbeitet und optimiert. Damit auf den Markt zu gehen, war für Jertrum ursprünglich aber kein Vorhaben. Sie hat nicht einmal daran gedacht, jemandem von ihrer Erfindung zu erzählen, denn “so sexy ist das Thema ja auch wieder nicht”, sagt sie.

TwistOut “ein Problemlöser”

Erst auf einer Arbeitsreise kam ihr die Erleuchtung, dass auch andere vom TwistOut profitieren könnten, als das Bad im Hotelzimmer verstopft war und eine Kollegin sie bat, die Rezeption anzurufen.

Über zwei Millionen mal TwistOut verkauft

Ängste und Zweifel, die sie anfangs hatte, waren bald verflogen. Sie ließ den Stab patentieren und gründete ihr Startup. Bemerkenswert ist eine Aussage auf der Website von TwistOut, die stellvertretend für die gesamte Startup-Szene gesehen werden kann: “Wenn jemand zu dir sagt, ‘das geht nicht!’, dann sind das seine Grenzen und nicht deine”, heißt es dort. Und so sind bisher zwei Millionen solcher Abflussstäbchen in sechs Ländern verkauft worden.

Am Dienstag Abend ist Jertrum zu Gast bei “2 Minuten 2 Millionen” und versucht einen Investor für ihre Idee zu finden. Weiters zu sehen: Wood Fashion, Bitterschön (Pona), Pura Gum, Naturefloor.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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