02.09.2024
BETRIEBSAUFLÖSUNG

Tulipans: Food-Startup stellt Betrieb ein

Das Wiener Food-Startup stellt den Betrieb ein. Die Gründer:innen geben globale Krisen als Gründe für die Betriebsstillegung an.
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Tulipans, Keto, 2 Minuten 2 Millionen
(c) tulipans.com - Julia und Leo Tulipan

Das Wiener Food-Startup vertreibt die Marke Tulipan Keto. Es wurde 2018 gegründet, doch mit 30. August folgt nun die Einstellung des operativen Betriebs. Das gaben die Gründer:innen via LinkedIn bekannt. Die Betriebsfortführung sei durch äußere Umstände erschwert worden. “Globale Entwicklungen wie die drastisch gestiegenen Rohstoffkosten, maßgeblich beeinflusst durch den Ukraine-Krieg sowie die tiefgreifenden Veränderungen in den Vertriebswegen durch die COVID-Pandemie, haben unser Unternehmen stark belastet”, schreiben die Gründer:innen auf der Plattform.

Tulipans: Ernährungswissenschaft trifft Granola

Das Ehepaar Leo und Julia Tulipan startete mit der Idee, ketogene Ernährung mit praktischen Lebensmitteln alltagstauglich zu machen. So gründeten sie die Marke Tulipans Keto, unter der ketogene Lebensmittel erhältlich waren. Ein Produkt aus der Palette war Keto-Granola, bestehend aus schonend gebackenen Nüssen und Saaten. In den Produkten der nährsinn GmbH wurde auf Soja und künstliche Süßstoffe verzichtet. Die Ernährungsexpertise brachte Julia Tulipan, die selbst Ernährungsberaterin, Food-Bloggerin und Autorin (“Der Keto Kompass”) ist, in das Unternehmen ein.

Bekannt durch 2 Minuten 2 Millionen

Mit ihrem Auftritt im August 2020 bei der Puls 4 Sendung “2 Minuten 2 Millionen” erreichten sie für ihre Keto-Produkte ein großes Publikum. Das Ehepaar-Team Julia und Leonard Tulipan konnten die Investoren für ihr Keto Granola begeistern. Darauf folgte ein Cash-Investment von Investor Hans Peter Haselsteiner. Auch Markus Kuntke stattete die beiden mit einem REWE Startup-Ticket aus. Über Ihren Auftritt und die Pläne für das Food-Startup sprachen die Gründer:innen im brutkasten-Talk.

Die Produkte unter der Marke Tulipans waren fortan österreichweit in Merkur- und Billa-Filialen im Innovationsregal zu finden. Ein weiteres Investment folgte 2021 durch den Kaffee-Unternehmer Johannes Hornig, brutkasten berichtete. Damit sollte strukturiertes Wachstum auch in den deutschen Markt finanziert werden.

Produktabverkauf und Buchankündigung

Nun wird die nährsinn GmbH stillgelegt. Die Gründer:innen äußern sich mit Bedauern: “In unserer Verantwortung als Geschäftsführer war die Einstellung des Betriebs der einzig mögliche und richtige Schritt, auch wenn er uns außerordentlich schwerfiel”. Die Keto-Produkte sind derzeit über den Tulipans-Brandstore bei Amazon erhältlich.

Dass jedes Scheitern auch einen großer Schatz an Erkenntnissen mitbringt, ist den Gründer:innen bewusst. Über LinkedIn kündigen sie eine Buchveröffentlichung an, in dem sie ihre Erfahrungen aus der Food-Branche weitergeben wollen. Unter dem Titel “Food Startup ist kein Zuckerschlecken“ wollen die Gründer:innen, “die Erfahrungen der letzten fünf Jahre festhalten”.

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Alexander Schmitz | (c) XELA

Japan gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter in der Robotik und Automatisierung, ein Land, in dem Roboter nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Alltag eine zentrale Rolle spielen. Inmitten dieser technologischen Hochburg hat sich der österreichische Gründer Alexander Schmitz mit seinem Unternehmen XELA Robotics erfolgreich etabliert. Seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt entwickelt und erforscht der Österreicher taktile Sensoren für menschlich-kollaborative Roboter. Vor der Unternehmensgründung im August 2018 war Schmitz auch als Associate Professor an der Waseda University in Japan tätig, bevor er sich vollständig auf sein Unternehmen konzentrierte.

Technologie ermöglicht menschenähnlichen Tastsinn

XELA Robotics setzt auf eine KI-Technologie, die taktile Sensoren integriert und damit neue Möglichkeiten für personalisierte Servicerobotik, Montage, Verpackung und Landwirtschaft schafft. Die Sensor- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen von XELA unterstützen Unternehmen weltweit bei der Digitalisierung und Automatisierung.

XELA Robotics hat uSkin entwickelt, einen Drei-Achsen-Tastsensor, der in einem weichen, langlebigen Gehäuse untergebracht ist und sich nahtlos in neue und bestehende Roboter integrieren lässt. uSkin verleiht Robotern einen menschenähnlichen Tastsinn und verbessert ihre Fähigkeit, Objekte präzise zu manipulieren. Jeder Sensorstreifen enthält mehrere Sensoren, und jeder Sensor misst 3-Achsen-Kräfte , die an spezifische Anwendungen angepasst werden können. Zu den Kunden von XELA zählen internationale Konzerne wie Honda, Hitachi oder Samsung.

Millionen-Investment und Expansion nach Europa

Wie XELA nun bekanntgab, konnte man für das weitere Wachstum ein Millionen-Investment an Land ziehen. Investor ist die Investoren-Gruppe FSR mit Sitz in Tokio.

„Die Partnerschaft mit unserem neuen Investor wird unsere Fähigkeit beschleunigen, sowohl unsere Sensortechnologie als auch unsere KI- Software zu skalieren. Dadurch können wir komplette Lösungen anbieten und die Produktion ausweiten, um der wachsenden globalen Nachfrage gerecht zu werden”, so Schmitz.

In Europa bedient XELA ebenfalls namhafte Kunden. Zudem hat XELA die Möglichkeit genutzt, sich über das Global Incubator Network (GIN) strategisch in Europa zu positionieren. “Durch das erstklassige Programm des Global Incubator Networks konnten wir unsere Marktchancen in Europa evaluieren, einen klaren Go-to-Europe-Plan mit Österreich als Basis entwickeln und einen erfahrenen Mentor gewinnen. Dieser Mentor hat uns nicht nur in der Umsetzung unserer Europastrategie begleitet, sondern auch wesentlich zur Finanzierungssicherung in Japan beigetragen“, sagt Schmitz.


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