18.09.2019

Unbeeindruckt von Trump? Huawei setzt bei 5G auf Europa

Nach dem Heimatmarkt China ist Europa der wichtigste Investment-Markt und Standort für Huawei in Sachen 5G-Technologie und -Infrastruktur. Auch in Österreich ist ein F&E-Zentrum im Aufbau.
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Huawei setzt auf Europa
(c) Foto Christian: Huawei PR-Verantwortlicher Austin Zhang

Zu Beginn eines “Presse-Roundtables” des chinesischen Telekom-Konzerns Huawei in Wien im Vorfeld von Darwins Circle stellte die PR-Verantwortliche für Österreich gleich klar, welche Fragen “empfohlen” werden. In der Beantwortung nicht empfohlener Fragen äußerten sich Vorstand ChaoBin Yang, 5G-Chef des Konzerns, und vor allem Austin Zhang, PR-Verantwortlicher für die CEE-Region, dann aber doch recht deutlich. Zuvorderst brachten sie eine Message ganz deutlich an: Nach dem Heimatmarkt China, ist Europa 5G-Zielgebiet Nummer eins für Huawei. Der Fokus liegt dabei nicht im B2C-(Smartphone-)Markt, sondern bei 5G-Netzinfrastruktur.

+++ A1-CEO Grausam: “5G vor allem ein Netz für die Industrie” +++

Wien wird Huawei-F&E-Standort

Die kommunizierten Zahlen sprechen dabei für sich: Von weltweit 50 verkauften kommerziellen Lizenzen für 5G-Netze, gingen 28 nach Europa. In Österreich arbeite man mit allen drei Mobilfunkern (A1, Magenta und 3) zusammen, die bei der Auktion im Mai bundesweite 5G-Lizenzen erworben haben, sagt ChaoBin Yang. Weltweit habe man bei 5G-Infrastruktur einen Marktanteil von 20 Prozent. “Europa ist aber nicht nur der zweitwichtigste Investment-Markt. Von mehr als 12.000 Mitarbeitern am Kontinent arbeitet ein erheblicher Anteil in Forschung und Entwicklung”, betont Austin Zhang. Denn die Mehrzahl der weltweiten Spezialisten im Bereich käme aus Europa. 26 “R&D-Labs” in 14 Ländern betreibt der Konzern bereits hier. Auch in Wien befinde sich zurzeit eines im Aufbau, verrät der PR-Verantwortliche.

“In Europa, mit Europa, für Europa”

Welchen Schwerpunkt man in Österreich genau setzen will, könne er aber noch nicht sagen. “Wir eruieren gerade, wie wir die lokalen Talente und Möglichkeiten heben können. Wien ist sehr stark im Bereich Grundlagenforschung. Auch die Auto-Industrie in Österreich könnte für uns wichtig werden”, sagt Zhang. Generell arbeite man jedenfalls nach dem Grundsatz: “In Europa, mit Europa, für Europa”.

US-Einflussnahme

Von politischen Einflussnahmen der USA, etwa durch bilaterale Vereinbarungen mit Polen und Rumänien, auf Huawei-Technologie in Hinblick auf Cyber Security – im Raum stehen unter anderem Spionage-Vorwürfe – zu verzichten, zeigt man sich relativ unbeeindruckt. Diese hätten bislang keinen “substanziellen Einfluss” gehabt. Schließlich könne man auch mit dem Preis punkten. Ein Seitenhieb von Zhang: “Huawei ist nicht am Aufbau des 5G-Netzes in den USA beteiligt. Es kostet drei mal so viel und hat dabei das gleiche Sicherheitslevel”.

Cyber Security: “Stärkere Beobachtung bringt Vorteile”

Das Thema Cyber Security an sich nehme man aber natürlich sehr ernst. “Es gilt zu hinterfragen, ob es den USA wirklich um Sicherheit geht, oder um andere Motive. Cyber Security ist ein technisches Thema und sollte nicht zum Politikum werden”, sagt der PR-Verantwortliche. Huawei stehe, weil es ein chinesisches Unternehmen ist, unter stärkerer Beobachtung, als der gesamte Mitbewerb. “Das bringt uns auch Vorteile. Wir werden sehr genau und gut von externen Einrichtungen getestet und können die Ergebnisse nutzen”, sagt Zhang. Eine unabhängige Untersuchung im Vereinigten Königreich habe erst kürzlich wieder klar dargelegt, dass es keine Datenflüsse an Dritte, etwa Regierungseinrichtungen, gebe. Zudem gebe es in der Unternehmensgeschichte – im Gegensatz zu manchen Konkurrenten – keine größeren Sicherheitsvorfälle.

“Faire Entscheidung” erwartet

Auf weitere Rückfrage zeigt sich Zhang dann aber doch auch besorgt ob Donald Trumps feindlicher Rhetorik und etwaiger Pläne. “Es ist schon eine große Herausforderung. Wir können die möglichen Folgen auf den europäischen Markt nicht ganz absehen. Die europäischen Länder sind aber nicht alle auf einer Linie mit den USA. Sie verfolgen ihre eigenen Ziele und ich erwarte, dass sie fair entscheiden”.

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Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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