25.10.2024
IMMOBILIENVERMITTLUNG

trovato: Wiener Startup ermöglicht maklerfreie Wohnungsbesichtigung per Türcode

Das Wiener Startup trovato möchte mit seiner Online-Plattform die Immobilien- und Garagenvermittlung durch Digitalisierung transformieren. Was macht die Plattform besonders und welche Ziele verfolgt trovato zukünftig? Brutkasten hat bei Gründerin Anita Körbler nachgefragt.
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Gründerin Anita Körbler und Gründer Andreas Dorner (c) trovato

Jede:r kennt es und hat es mal erlebt: Die Suche nach einer passenden Wohnung gestaltet sich oft als kompliziert, und bis der Vertrag schließlich unterschrieben ist, vergehen häufig Monate. Die Gründer:innen von trovato nahmen sich dieser Herausforderung an und brachten eine digitale Vermittlungsplattform auf den Markt. Trovato soll die Immobiliensuche bis hin zur Vertragsunterzeichnung durch Digitalisierung deutlich erleichtern. Neu hinzugekommen ist nun die Vermittlung von Garagen.

trovato optimiert Immobiliensuche für mehr Effizienz und Benutzerfreundlichkeit

Auf trovato.immo können Interessent:innen sowohl Miet- als auch Kaufimmobilien suchen. Nachdem sie ihre Wunschimmobilie gefunden haben, wählen sie direkt auf der Website einen passenden Besichtigungstermin aus. Diesen können sie ohne Makler:in mit einem persönlichen Türcode wahrnehmen. Auch Mietverträge lassen sich digital auf der Plattform unterzeichnen, was die Immobiliensuche effizienter und unkomplizierter machen soll. Das eigenfinanzierte Unternehmen trovato erhebt eine Provision von den Abgeber:innen für die Vermittlung der Immobilie.

Neu ist, dass auf trovato.immo nun auch Garagen zur Miete angeboten werden. Nutzer:innen können den gewünschten Stellplatz entsprechend Größe, Lage und Preis selbst auswählen, vor Ort besichtigen und anschließend digital anmieten. Gründer:in Anita Körbler und Andreas Dorner betonen, dass dieses Verfahren Zeit spare und den gesamten Ablauf für Garageninteressent:innen erheblich vereinfachen würde.

Plattform für Abgeber:innen und Wohnungssuchende

Die Plattform verspricht eine „neue smarte Art der digitalen Immobilienvermittlung“. Trovato reagiere „transparent, professionell und zeitsparend“ auf die sich verändernden Bedürfnisse des Immobilienmarktes und soll damit den Miet- und Kaufprozess vereinfachen. Immobilienabgeber:innen – darunter Eigentümer:innen, Bauträger:innen, Projektentwickler:innen, Makler:innen – sollen von den “neuesten, automatisierten Vermarktungsmöglichkeiten” auf trovago profitieren. Aber auch Wohnungssuchende sollen durch “bequeme und schnelle Anmietung einer Immobilie” eine erleichterte Suche erleben. Dieses Online-System richtet sich vor Allem an Personen, die es vorziehen, „in Ruhe und zeitunabhängig selbst Besichtigungen durchzuführen“ und eine „bequeme Online-Abwicklung“ präferieren.

Die Online-Vermietung von Garagen stellt zudem eine „moderne Lösung“ für die wachsende Nachfrage nach flexiblen Garagenplätzen, insbesondere in städtischen Gebieten, dar.

“Herzensangelegenheit”: Digitalisierung und Modernisierung der Immobilienbranche

Im Jänner 2021 gründeten Andreas Dorner (Geschäftsführer) und Anita Körbler die Plattform trovato. In Rückblick auf die Entstehung erzählen sie: „Während vieler Videocall-Abende haben wir die anfänglichen Gedanken mit Freunden und Branchenkollegen durchgespielt und die Idee schließlich umgesetzt“. Es war ihnen eine „Herzensangelegenheit“, zur Digitalisierung und Modernisierung der Immobilienbranche beizutragen.

Hinter trovato stecken 40 Jahre an Erfahrung am Immobilienmarkt sowie weitere 30 Jahre in der Digitalisierung. Kund:innen sollen somit von „langjähriger, tiefgehender Branchenerfahrung“ profitieren.

Zukunftsvision: Expansion und strategische Partnerschaften

Gründerin Anita Körbler sieht für die Zukunft der Plattform “klar eine Expansion in Richtung Produktdifferenzierung und neue interessante Märkte in weiteren Ländern”. Aktuell besitzt Partner Martin Müller von MIC Müller Immobilien Consulting GmbH zehn Prozent und Privatperson Bernd Altmüller neun Prozent der Unternehmensanteile. Trovato strebt an, weiterhin “starke, lösungsorientierte, langfristige Partner” an ihrer Seite [zu gewinnen], um gemeinsam “moderne und effiziente Lösungen” für ihre Kund:innen zu entwickeln.

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(v.l.n.r.) Dietmar Prammer, geschäftsführender Vizebürgermeister Stadt Linz; Philipp Etzlinger, Gründer uugot.it; Franz Winkler, Projektmanager Innovation & Partizipation; Tina Blöchl, Integrationsreferentin Stadt Linz (c) Stadt Linz

Im Frühjahr 2017 ging die uugot.it-App nach einer dreijährigen Entwicklungsphase an die Öffentlichkeit. Die App ermöglicht durch interaktive Untertitel einen einfachen Zugang zu tagesaktuellen TV-Sendungen – brutkasten berichtete. Das Startup rund um Gründer Philipp Etzlinger will so Menschen mit einer anderen Erstsprache das Deutschlernen und die Integration erleichtern. Diese Lösung brachte dem Startup nicht nur ein Pilotprojekt mit der Stadt Linz, sondern auch den städtischen Integrationspreis ein.

Mit dem neuen Produkt ReachAll wird das Konzept von uugot.it nun weiterentwickelt und ausgeweitet. Die neue Lösung stattet Videos mit interaktiven Untertiteln aus, die in 17 Sprachen verfügbar sind. Damit eröffnet das Startup Organisationen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen die Möglichkeit, Videos sprachbarrierefrei zugänglich zu machen.

ReachAll will durch interaktive Untertitel Sprachbarrieren abbauen

Die Stadt Linz setzt ReachAll erstmals im Rahmen des Projekts „Digitaler Elternabend“ um, welches in Zusammenarbeit mit der Ars Electronica Future Thinking School entstand. Hierbei greifen Expert:innen in Videos aktuelle Themen und Herausforderungen auf, die Jugendliche betreffen. Uugot.it stattet diese Videos mit den sogenannten click2translate-Untertiteln aus, um Menschen mit anderer Erstsprache den Zugang zu diesen Informationen zu erleichtern. Gleichzeitig soll auch das Sprachverständnis gefördert werden. Ziel des Projekts ist es, Eltern und Pädagog:innen bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen zu unterstützen und Sprachbarrieren abzubauen.

Insbesonders im interkulturellen Kontext sei die Nutzung von uugot.it ReachAll “von großer Bedeutung”, behauptet das Startup. Beim Digitalen Elternabend erleichtert es Eltern mit Migrationshintergrund den Zugang zu komplexen Themen wie Medienkompetenz, digitalen Trends, sowie den Auswirkungen von Social Media auf Jugendliche.

Dietmar Prammer, geschäftsführender Vizebürgermeister der Stadt Linz, und Integrationsreferentin Stadträtin Tina Blöchl betonen dabei: „Mit dem Einsatz von uugot.it beim ‚Digitalen Elternabend‘ schaffen wir einen Zugang zu wichtigen Informationen, der allen Linzer:innen – unabhängig von ihren Sprachkenntnissen – offensteht. Diese Technologie hilft uns, Linz noch stärker als eine Stadt der Teilhabe und des Miteinanders zu gestalten”.

ReachAll kann vielseitig eingesetzt werden

Die Einsatzmöglichkeiten von ReachAll sind laut eigenen Angaben vielseitig: Bildungsinstitutionen, öffentliche Behörden oder auch kulturelle Einrichtungen würden von den interaktiven Untertiteln profitieren. Auch im Arbeitsmarkt- und Unternehmensumfeld kann das Tool genutzt werden, um Inhalte für Menschen mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen barrierefrei zugänglich zu machen. Dabei fungiere es als „wirksames Tool im Kampf gegen den Fachkräftemangel“. Zudem lässt sich das Tool in beliebige Drittplattformen, CMS oder LMS Systemen integrieren.

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