29.12.2015

9 Medien-Trends, die sich 2015 nicht erfüllten

Wenn das Jahresende näher rückt, häufen sich die Prophezeiungen für das kommende Jahr. Der Brutkasten hat sich neun Ankündigungen für 2015 aus dem Bereich Medien und Werbung angesehen, die ganz und gar nicht zutrafen.
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Die Prophezeiungen im Bereich Medien und Werbung trafen für 2015 bei weitem nicht alle zu. (c) Sergey - fotolia

Das Jahr nähert sich dem Ende. Die Temparaturen bewegen sich um den Nullpunkt und die Tage sind kurz. Es ist also wieder “Vorhersagen fürs kommende Jahr”-Zeit. Jedes Jahr prognostizieren Experten oder auch nur Halbwissende eine Vielzahl an Vorhersagen und Trends für das folgende Kalenderjahr. Ein beliebtes Thema dafür ist die Medien- und Werbebranche. Genau aus diesem Grund nimmt der Brutkasten die Prophezeiungen für 2015 einmal unter die Lupe.

1. Die Fusion von Yahoo und AOL

Theoretisch könnte das noch passieren. Allerdings in einem anderen Weg, als es sich die meisten gewünscht hätten. AOL wurde nämlich überraschenderweise von Verizon gekauft. Es kommt jedoch das alte Gerücht wieder auf, dass Yahoo neue Wege gehen will. Ein Spinoff vom Kerngeschäft soll geplant sein.

2. Die richtige Werbung zur richtigen Zeit

Dieser Mythos hat sich auch noch nicht bewahrheitet. Aktuell sehen wir nur Werbungen für Dinge, die wir bereits gekauft haben bzw die wir schon einmal angeklickt haben.

3. Zahlreiche Ad-Tech Exits

Es gab zwar ein paar Deals, aber bei einigen großen Firmen und bekannte Namen blieb der erfolgreiche Exit nach wie vor aus. MediaMath oder Turn wurde jener Exit prophezeit. Jedoch macht es der Aktienmarkt diesem Geschäftsbereich nicht einfach. Zusätzlich verstärken Facebook und Google kontinuierlich ihre Vormachtstellung.

4. Twitter findet heraus was es eigentlich ist

Immerhin hat Twitter mit Jack Dorsey einen CEO, der tendentiell für längere Zeit im Amt ist. Mit dem wenig beeindruckenden Produkt “Twitter Moments” sollten die Massen angesprochen werden. Aber die Firma steckt nach wie vor in einer public-identity Krise.

5. Zeitungen werden aussterben

Zugegeben, 2015 ist nicht das beste Jahr der Geschichte, um für ein Print-Produkt zu arbeiten. Verschwunden sind Zeitungen aber noch lange nicht. Allein was Jeff Bezos mit der Washington Post gemacht hat, widerlegt diese These.

6. Apple wird mit Apple-TV durchstarten

Es ist gar nicht so einfach zu konkretisieren, wie oft Apple mit seinem TV-Modell schon “durchgestartet” ist. In jedem Fall gibt es von Apple noch kein “game-changing live TV-package”.

7. Facebook wird Youtube begraben

Keine Frage, dass Facebook bereits ein Big-Player ist wenn es um Videos geht. Genauso wie Snapchat. Google zufolge stieg die Anzahl der täglichen Youtube-User aber um 40 Prozent verglichen zum Vorjahr. Außerdem steigerte sich die Stundenanzahl, die User damit verbringen Youtube-Videos zu schauen um 60 Prozent.

8. Alle Werbeagenturen werden verschwinden

Keine Frage, dass das Konzept der Werbeagentur unter Druck steht. Allerdings investieren große Holding-Companies wie Omnicom nach wie vor in weitere Agenturen.

9. Große Brand-Advertisers werden in “mobile” investieren

Facebook ausgenommen, ist das ein Trend der noch auf sich warten lässt. Vielleicht im Jahr 2016

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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